Sozialverband VdK - Ortsverband Griesheim
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Erstes Treffen der Arbeitsgruppen

GAP-UN Behindertenrechtskonvention


PRESSEMITTEILUNG - Griesheim., 8. August 2016

Umsetzung des Griesheimer Aktionsplans
Ergebnisse der ersten Treffen der Arbeitsgruppen

Zur Umsetzung der bereits im Jahr 2009 beschlossenen Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen fand die Idee zur Erstellung eines Griesheimer Aktionsplans rege Bereitschaft zur Mitarbeit bei interessierten Bürgern der Stadt.

So konnten von der Behindertenbeauftragten der Stadt Griesheim, Frau Steinmann und dem Behindertenbeauftragten des VdK, Herrn Hornsteiner, zwei Arbeitsgruppen gegründet werden, die sich bei dem ersten Treffen zum einen mit

  • Zugänglichkeit/Barrierefreiheit, Mobilität und Verkehr und unabhängigem Leben sowie Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft

und zum anderen mit

  • Barrierefreier Kommunikation/Information, Bildung und lebenslangem Lernen sowie Kultur, Freizeit und Sport
    beschäftigten.

Zu Beginn fanden die Arbeitsteams heraus, welche vielschichtigen Arten von Behinderungen es gibt und unter welchen durchaus verschiedenen Aspekten eine "Barriere" zu beleuchten ist.
Auch wurde zu bedenken gegeben, dass das Entfernen von Barrieren für die eine Art von Handicap durchaus bedeuten kann, dass für einen anderen Menschen dadurch erst Barrieren entstehen. Ein Beispiel ist die Bordsteinabsenkung z.B. für Rollstuhlfahrer. Blinde Mitbürger hingegen benötigen mit dem Blindentaststock eine Begrenzung (Bordstein), um nicht versehentlich auf die verkehrsreiche Straße zu geraten.

Auch wurde festgestellt, dass bei angesprochenen und von Bürgern gemeldeten Barrieren, die sich im Bereich des Privateigentums befinden, keine Möglichkeit besteht, deren Beseitigung einzufordern.


Ein weiteres vieldiskutiertes Thema sind öffentliche Toiletten bzw. Behindertentoiletten. Hier wurde herausgearbeitet, dass es für eine große Anzahl Menschen krankheits- oder altersbedingt notwendig ist, öfter eine Toilette aufsuchen zu müssen. Der Vorschlag einer gemeinsamen Aktion, bei der Gewerbetreibende ihre Toilette zur Benutzung für alle zur Verfügung stellen können und dies durch einen sichtbaren Aufkleber bspw. "nette Toilette" demonstrieren, wurde vorgestellt.
Es fand bei beiden Treffen, eine rege Diskussion um die Erarbeitung und Umsetzung einzelner Themenbereiche statt. Die Thematik in seiner ganzen vielschichtigen Form ist derart umfangreich, dass es schwierig war, die Gruppe auf einige Kernpunkte festzulegen.

Sehr positiv ist, dass einige in Griesheim lebende gehörlose Mitbürger ebenfalls zu den Arbeitsteams gehören. Sie konnten durch den Einsatz von zwei Gebärdensprachdolmetschern eindrücklich schildern, welchen speziellen Barrieren solche gehörlose Menschen tagtäglich ausgesetzt sind. Es ist gerade ihnen ein großes Bedürfnis, für diese Art von Handicap die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, um Missverständnisse auszuräumen, und zukünftig eine bessere Teilhabe am öffentlichen Leben anzustoßen.


Bei regen Diskussionen wurde festgestellt, dass sich, trotz der Unterschiedlichkeit einzelner Themen, immer wieder Überschneidungen zwischen den beiden Arbeitsgruppen ergeben und es dadurch unerlässlich ist, alle erarbeiteten Punkte einer Arbeitsgruppe auch der anderen Gruppe zugänglich zu machen. Frau Steinmann und Herr Hornsteiner verstehen sich hier als Mittler und Multiplikator zwischen den einzelnen Arbeitsgruppen.

Als Konsens der ersten Treffen konnte sich darauf geeinigt werden, dass als erste Maßnahme beider Arbeitsgruppen gemeinsam eine Begehung des Georg- August- Zinn- Hauses am 30.08.2016 stattfinden wird. Eine noch zu erstellende Checkliste soll das Auffinden von vorhandenen Barrieren, unter sämtlichen Gesichtspunkten der verschiedenen Behinderungen, erleichtern. Zu diesem Zwecke wird das gesamte Georg-August-Zinn-Haus, auch die Bücherei, auf evtl. vorhandene Barrieren näher betrachtet.
Angedacht ist in naher Zukunft das Staatstheater in Darmstadt oder das Paul-Ehrlich-Haus in Langen gemeinsam zu besuchen. Da beide Häuser in jeder Hinsicht barrierefrei umgebaut wurden, wird es den Arbeitsgruppen erleichtert, eine Vorstellung von vollkommener Barrierefreiheit in Gebäuden zu bekommen.

Gerne nehmen die Arbeitsgruppen noch an Mitarbeit interessierte Griesheimer Bürger in ihre Reihen auf. Auskünfte und Rückfragen können gestellt werden bei

Frau Steinmann, Stadt Griesheim unter Teil. 06155-701105 sowie Herr Hornsteiner vom VdK Griesheim, Tel. 06155-843138.


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