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Von der Gründung bis heute

Der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen e. V. wurde im Oktober 1948 in Bochum unter dem Namen "Verband der Kriegs- und Zivilbeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen von Nordrhein-Westfalen"gegründet und war ein Zusammenschluss von schon zuvor bestehenden regionalen Selbsthilfeorganisationen.

Den VdK-Gründern ging es dabei in Bochum um einen politischen Neuanfang, umparteipolitische Unabhängigkeit sowie weltanschauliche und konfessionelle Neutralität. Wie es dazu kam, beschreibt sehr bildhaft dieser Textauszug aus der Festschrift "60 Jahre VdK".

"Bereits in den ersten Wochen und Monaten des Nachkriegsjahres 1946
begann an verschiedenen Orten in NRW die Arbeit des jetzigen VdK -
noch kaum in fester organisationsstruktur, meist als Schicksalsgemein-
schaft in der Not. Hinzu kam ein Besatzungsstatut, das einen Kriegsopfer-
verband als solchen nicht erlaubte. Der Name wäre verboten gewesen
und durfte nicht erscheinen. Die Lage, in dere sich die Menschen befanden,
war dramatisch. Dies zeigt der Erlass der alliierten Besatzungsmächte von
1945. "Die Zahlung der Renten an Kriegsbeschädigte, Witwen und Waisen
wird eingestellt, Kriegsopferverbände sind aufzulösen".

Die ehemaligen Soldaten und Angehörigen der Wehrmacht, die aus der
Kriegsgefangenschaft entlassen wurden, galten als Kriegsverlängerer.
Vom Leiden der Kriegsgeschädigten durfte nicht gesprochen werden, die
Witwen der sogenannten "Kriegmutwilligen" besaßen keinen Anspruch
auf Hilfe.
Wer geglaubt hatte, Not und Bedrängung lässt die Menschen näher zu-
sammenrücken, hatte sich getäuscht. Die Verzweiflungsparole des "Rette
sich, wer kann" war zum Gesetz des Tages geworden und bestimmte das
Handeln vieler. Schwarzmarkt und Denunziantentum waren äußere Erschei-
nungsformen des Zusammenbruchs. Vor diesem Hi ntergrund fasste sich eine
junge Gemeinschaft von Hinterbliebenen, Waisen, Kriegerwitwen und Soldaten
ein Herz mit dem Ziel, einen Verein aufzubauen, der in Selbsthilfe die Not der
am härtesten betroffenen Menschen lindern sollte. So entstanden zu Beginn
erst-, dann Kreisverbände und schließlich 1948 der VdK-Landeverband NRW.

Damals ging es den Gründern in erster Linie um sozialstaatliche Sicherheit
durch Anspruch auf Arbeit, Schutz vor Lebensrisiken wie Alter, Invalidität
und Krankheit, Anspruch auf Ausbildung und Rehabilitation sowie Schutz
vor Armut und Ausgrenzung.
Das ist bis heute so geblieben, und tatsächlich hat sich der VdK zu einem
modernen Sozialverband entwickelt, der sich unter anderem für die Belange von Menschen mit Behinderung, älteren Menschen und Beziehern
von sozialen Leistungen einsetzt.

Dies erfolgt auf drei Standbeinen

Das menschliche Miteinander vor Ort

In den Veranstaltungen der Orts- und Kreisverbände begegnen sich
Menschen, tauschen sich aus und erleben Gemeinschaft. Die Besuchsdienste für kranke und hochbetagte Mitglieder sind gerne
willkommen und bringen eine Abwechslung im Alltag.
All dies und viel mehr wird seit der Gründung des VdK in ehrenamtlicher Arbeit geleistet und bildet somit einen großen Teil des Rückgrats der Gesellschaft.

Vertreter im Sozialrecht

In den Rechtsberatungen berät der VdK seine Mitglieder in sozialen
Rechtsfragen, wie z. B. im Schwerbehinderten- und Rentenrecht, in
Fragen der Pflegeleistungen oder in Fragen zur Unfall- und Krankenversicherung. Die Sozialrechtsexperten verschaffen Klarheit über
soziale Ansprüche, bringen Anträge auf den Weg, prüfen behördliche Bescheide, erledigen Schriftverkehr mit Behörden und vertreten die Mitglieder des VdK vor dem Sozialgericht.

Stimme in der Sozialpolitik

Als größter Sozialverband Deutschlands mit 2 Millionen Mitglieder*innen erfordert die politische Stimme Aufmerksamkeit bei Gesetzgebern und in der Verwaltung. Auch in NRW können mit 310.000
Mitgliedern*innen Forderungen in der Landespolitik formuliert werden.
Zu den sozialpolitischen Themen gehören unter anderem die Förderung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung, die Verbesserung des Pflege- und Gesundheitssystems, Hilfestellung in Rentenfragen und Maßnahmen zur Armutsbekämpfung.

Diese drei Säulen stellen sicher, das was damals galt, auch heute gilt:Im Sozialverband VdK engagieren sich Menschen solidarisch und gemeinschaftlich füreinander.

Was bedeutet die Abkürzung "VdK"?

Januar 1950 - November1970
Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands e.V. (V.d.K.)

• Dezember 1970 - April 1994
Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Sozialrentner Deutschlands e.V. (VdK)

• Mai 1994 - April 1998
Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Rentner Deutschland e.V. (VdK)

• seit Mai 1998
Sozialverband VdK Deutschland e.V.

Der Verbandsname "VdK" war ursprünglich eine Abkürzung, denn 1950 wurden die Landesverbände unter dem Namen "Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands e.V." zusammengefasst. Der Name wurde im Laufe der Zeit immer wieder geändert.

In den vergangenen Jahrzehnten hat der Verband sich vom ehemaligen Kriegsopferverband zum großen, modernen Sozialverband
entwickelt, der für soziale Gerechtigkeit und Gleichstellung kämpft und sich gegen Sozialabbau stark macht.
Die Bezeichnung "Verband der Kriegsbeschädigten und Kriegsdienstopfer" wird nicht mehr verwendet - die einprägsamen Buchstaben
"VdK" hingegen sind geblieben.

Heute heißt der Verband in Nordrhein-Westfalen offiziell "Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen e. V.". Dies ist auch in Paragraph 1, Ziffer 1 der Satzung festgelegt.

© Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen e. V

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