Url dieser Seite: http://vdk.de/ov-gevelsberg/ID253933
Sie befinden sich hier:

75-jähriges Bestehen

Großes Kino zum Jubiläum
VdK Gevelsberg feierte sein 75-jähriges Bestehen

Es war schon etwas Besonderes was sich der Sozialverband VdK Gevelsberg hatte
einfallen lassen, um sein 75-jähriges Bestehen zu feiern. Nicht etwa irgendein Veranstaltungsraum diente als Ort für die Feierlichkeiten; der Vorstand unternahm vielmehr eine Reise zurück in die Vergangenheit und empfing die Mitglieder und Ehrengäste auf dem Gelände der AVU im Gevelsberger Autokino.
Schon beim Einlass verspürte man ein nostalgisches Gefühl. Den Gästen wurde nämlich eine vom filmriss-Team zusammengestellte Schnuckertüte gereicht, die neben herzhaften und süßen Köstlichkeiten zusätzlich auch noch eine 64-seitige Festschrift beinhaltete. Zeitgleich liefen auf der großen Leinwand bereits kleine Filme, die die Arbeit des Sozialverband VdK aufzeigten. Musikalisch untermalt wurde das Ganze von Manuel Morgenstern mit stimmungsvollen Gesangsund Pianoklängen.
Als Moderator konnte der bekannten WDR-Reporter Jan Schulte gewonnen werden, der locker, witzig, spritzig und kurzweilig durch das rund zweistündige Programm führte, dass mit dem Einmarsch der Spielleute-Vereinigung Gevelsberg offiziell eröffnet wurde. Gedanklich schunkelte man gemeinsam „auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ und beim Ausmarsch schickten die Musiker mit dem „Steigerlied“ noch ein herzliches „Glückauf“ an den VdK Gevelsberg.

Wie alles begann
Dessen Vorsitzender Klaus Löbbe begrüßte im Anschluss die Festgesellschaft und ließ sie wissen, dass ihr Besuch ein deutliches Zeichen dafür sei, dass der VdK kein isoliertes Verbandsleben führe, sondern stets einen guten Kontakt und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit anderen pflegt. Auch wenn das Erreichen des 75sten Lebensjahres für viele bedeute, sich etwas zurückzunehmen und die angenehmen Seiten des Alters zu genießen, so gelte dies keinesfalls für den VdK Gevelsberg. Dessen Türen stünden auch weiterhin jedem Menschen offen, sagte Löbbe, der Rat und Unterstützung in sozialen Fragen benötige. „Sozialpolitisches Engagement, umfassende Angebote rund um die Themen Sozialrecht, Gesundheit, Behinderungen, Rente und Pflege sowie gelebte Solidarität im Ehrenamt bilden das Fundament unserer starken Gemeinschaft.“ Allerdings wolle man nicht mehr nur als reiner Dienstleister agieren. „Um unseren gesellschaftspolitischen Auftrag zu erfüllen, ist es ebenso wichtig die Menschen für das Verbandsleben zu interessieren, sie für die Grundidee und die Ziele des VdK zu begeistern.“ Natürlich ließ er während seiner Rede auch noch einmal kurz die Entwicklung des Ortsverbandes in den vergangenen Jahrzehnten Revue passieren. Wobei das Wichtigste die Gründung der Selbsthilfegruppe am 16. März 1946 war. Man sei den Gründungsmitgliedern, unter ihnen Otto Corvey, Kurt Frank, Elli Grah, Anton Hüter, Ernst Kimstedt, Peter Pink, Helmut vom Schemm und Selma Zopp, zu Dank verpflichtet, dass sie vor 75 Jahren den heutigen Gevelsberger Ortsverband ins Leben riefen. Als Klaus Löbbe vor 25 Jahren an die Spitze gewählte wurde, da zählte man ca. 215 Mitgliederinnen und Mitglieder. Heute seien es unglaubliche 900 Personen, die sich dem Sozialverband VdK anvertrauen würden. „Stolze Zahlen, oder?“ resümierte er.

Schlagfertige Rentnerin mit Überraschung
Mit Sicherheit, aber dies sollte sich rasch ändern. Denn „Omma Hertha“ aus dem Dorf am Hagebölling schritt gemächlich mit ihrem Rollator in Richtung Bühne. Die Dame mit der großen runden Brille und dem Staubwedel hatte gehört dass filmriss-Betreiber Klaus Fiukowski eine Reinigungskraft suche und wollte sich nun einmal persönlich bei ihm vorstellen. Dass sie dabei in eine Veranstaltung platzte, war ihr zwar etwas unangenehm, hinderte sie aber keineswegs daran ein wenig vom Leder zu ziehen. So stellte sie zum Beispiel fest, dass alle verantwortungsvollen Posten mit einem Klaus an der Spitze besetzt seien und deren Frauen hätten oftmals auch sogar den selben Namen. „Dr. Klaus Solmecke hatte als Bürgermeister eine Renate an seiner Seite und die bessere Hälfte von Klaus Löbbe heißt ebenfalls Renate.“ Und die, so berichtete die rüstigeSeniorin, agiere stets mit vollem Engagement still und leise im Hintergrund. Zudem sei sie eine „tolle Reiseleiterin“ bei den organisierten Tages- und Mehrtagesfahrten. Ginge es nach „Omma Hertha“, dann sind es aber die regelmäßigen Treffen und der zwischenmenschliche Austausch der Mitglieder, die das Verbandsleben prägen würden. Somit sei es für sie nun auch an der Zeit, die Katze aus dem Sack zu lassen. „Ab jetzt bin ich ein Mitglied der VdK-Familie“ rief sie begeistert und überreichte Klaus Löbbe ihren unterschriebenen Mitgliedsantrag. Der VdK Gevelsberg durfte somit bei seiner Jubiläums-Matinee das 901. Mitglied begrüßen.

Grußworte der Politik
Was Bürgermeister Claus Jacobi direkt zum Anlass nahm um doppelte Glückwünsche auszusprechen. „Sie haben das selbstgesteckte Ziel erreicht, wenn nicht sogar übertroffen“, lobte er die Arbeit vom VdK Gevelsberg. Egal ob es dabei um Fragen zu den gesetzlichen Sozialversicherungen, der Rehabilitation oder Schwerbehindertenrecht ginge. „Sie geben Tag für Tag ihr Bestes für all diejenigen, die ihre Hilfe brauchen“. Und das Besondere, so ließ er abschließend wissen, sei die stets sehr persönliche, lösungsorientierte Arbeit unmittelbar vor Ort. Dem konnte Landrat Olaf Schade nur beipflichten und sagte, das der VdK ein Verband sei, bei dem neben „seiner kompetenten Interessenvertretung“ insbesondere auch Freude und Spaß, Weiterbildung und geselliges Miteinander nicht zu kurz kämen. „Und ich denke, dass ich richtig liege, wenn ich sage: Im VdK sind viele langjährige Freundschaften geschlossen worden.“ Darum sei der VdK Gevelsberg mit all seinen Aktivitäten auch ein wichtiger Teil des Vereinslebens und ein wichtiger sozialer Treffpunkt in Gevelsberg.

Ein besonderer Gast aus Düsseldorf
Eine besondere Ehre für den Gevelsberger VdK war es, dass mit Horst Vöge der Vorsitzende vom Landesverband NRW gekommen war. Dieser verband seine Glückwünsche mit einem Dank „für die gute Zusammenarbeit in den zurückliegenden Jahren und für die Wahrnehmung der vielschichtigen sozialen Aufgaben durch die zahlreichen ehrenamtlich Tätigen im Ortsverband.“ Der VdK Gevelsberg, so sagte er, erfülle eine wichtige soziale Funktion, wirke der Vereinsamung älterer Menschen entgegen und sei darüber hinaus oftmals Ansprechpartner bei Alltagsproblemen sowie aufmerksamer Zuhörer. Das Jubiläum bot Vöge zudem Gelegenheit, die Arbeit des Sozialverbandes einmal genauer zu betrachten. Angesichts der demografischen Entwicklung und einschneidender sozialrechtlicher Reformen müsse „und wird sich“ der VdK bei der Politik Gehör verschaffen und helfen, an Lösungen mitzuwirken, sagte er. „Viele Menschen benötigen unsere Hilfe, wenn es um die Wahrung ihrer Rechte geht. Bei uns sind sie gut aufgehoben.“ Abschließend versprach er, dass er noch einmal wiederkäme um das 1.000 Mitglied beim VdK Gevelsberg höchstpersönlich zu begrüßen.

Bevor die Jubiläums-Matinee mit einem Schlusswort von Klaus Löbbe ihr Ende fand, stimmte Manuel Morgenstern noch das Lied „Ein Hoch auf uns“ an und die Zuschauer wurden mitgenommen auf eine Bilderreise durch die letzten Jahrzehnten. Mit dieser Veranstaltung legte man den Grundstein, um auch weiterhin aktiv und nachhaltig im Sinne der Mitglieder zu arbeiten. Frei dem Motto: Zukunft sozial gestalten – Gevelsberg sozial gestalten! „Denn das ist unsere Maxime in und für Gevelsberg“, sagte Löbbe abschließend.
André Sicks

Andr´s Sicks

© André Sicks

André Sicks

© André Sicks


Omma Hertha“ war heimlich aus dem Dorf am Hagebölling ausgebüxt um bei der Jubiläums- Matinee vom VdK Gevelsberg ihren Mitgliedsantrag persönlich abzugeben. Ein Auftritt der auch die Festredner (vlnr) Bürgermeister Claus Jacobi, Klaus Löbbe (Vorsitzender VdK Gevelsberg), Landrat Olaf Schade und Horst Vöge (VdK-Vorsitzender Landesverband NRW) begeisterte.

André Sicks

© André Sicks

André Sicks

© André Sicks


Die Spielleute-Vereinigung Gevelsberg e.V. eröffnete musikalisch die große Feierstunde für das 75-jährige Jubiläum vom VdK Gevelsberg im Autokino, zu der auch der VdK-Vorsitzende vom Landesverband NRW, Horst Vöge, seine persönlichen Glückwünsche überbrachte.


Die Zeit verging wie im Fluge
VdK Gevelsberg blickt auf seine 75-jährige Geschichte zurück

Als am 8. Mai 1945 in Deutschland die Waffen endlich schwiegen, waren mehr als
60 Millionen Menschen tot. Gefallen an der Front, ermordet in Konzentrationslagern, verbrannt in Bombennächten, gestorben an Hunger, Kälte und Gewalt auf der großen Flucht. Das, was vom „Großdeutschen Reich" übrig geblieben war, hatte bedingungslos kapituliert. Für viele Menschen war dieser Tag zwar eine Erleichterung, es war aber auch ein Tag gefüllt mit Angst und Ungewissheit. In dieser praktisch gesetzlosen Zeit trafen sich überall Kriegsbeschädigte und Kriegerwitwen mit dem Ziel, Ortsverbände aufzubauen, die in Selbsthilfe die drückende Not der am härtesten Betroffenen lindern und zu einer neuen Heimat, zu einem Fels in der Brandung werden sollten.

75 Jahre im Einsatz der Gerechtigkeit
Zu diesem Zwecke trafen sich am 16. März 1946 27 Männer und Frauen bei Bernhard Bröker in der Gaststätte „Zum alten Postwagen" in der Mittelstraße, um den späteren VdK Gevelsberg aus der Taufe zu heben. Den Gedanken den sie alle bei dieser Gründungsversammlung verfolgten lautete: „Hilfe zur Selbsthilfe". An die Spitze der Selbsthilfeorganisation für Kriegsopfer wurde Oberinspektor Peter Pink gewählt. Gemeinsam mit Kurt Frank (2. Vorsitzender), Elli Grah (Kassiererin), Otto Corvey (2. Kassierer), Ernst Kimstedt (Schriftführer) und Selma Zopp (Ortsgruppen-Hinterbliebenen-Betreuerin) leitete er deren Geschicke. Im Laufe der letzten 75 Jahren entwickelten man sich immer mehr zum großen, modernen Sozialverband, dessen Fundament die Themen Sozialrecht, Rente, Gesundheit, Behinderung und gelebte Solidarität im Ehrenamt bilden.
Der heutige Mitgliederstand ist inzwischen auf 900 Mitglieder angestiegen, wie der amtierende Vorsitzende Klaus Löbbe berichtete. Er übernahm im Mai 1996 das Amt des Vorsitzenden von Fritz Urban und ist in diesem Jahr mit 25 Jahren somit der dienstälteste, amtierende und ehrenamtliche Kopf beim VdK Ortsverband Gevelsberg. Mit diverse Veranstaltungen, wie zum Beispiel einer Jahresabschluss- und Weihnachtsfeier, organisierten Tagesfahrten und mehrtägigen Reisen zu den schönsten Zielen in Deutschland und in Europa sowie dem monatlichen VdK-Treff holt man viele Mitglieder*innen aus einer gewissen Lethargie des täglichen Lebens heraus. All dies, so hob er dankend und lobend hervor, funktioniere nur mit vielen Ehrenamtlichen im Hintergrund, die sich in den 75 Jahren in den Dienst der Sache des Sozialverbandes VdK in Gevelsberg gestellt hätten. Sie brächten gesellschaftlich zum Ausdruck, dass man nicht nur an sich denkt, sondern seine Zeit und Arbeitsleistung kostenlos einbringt, um anderen Menschen zu helfen und so das Miteinander lebens- und liebenswert zu gestalten.

Ein Jubiläum in schwierigen Zeiten
75 Jahre VdK Ortsverband Gevelsberg – dass wäre natürlich ein Grund, um gemeinsam mit allen anzustoßen. Nur leider gibt es da immer noch dieses Virus namens Corona, welches dem gesellschaftlichen Leben weiterhin einen Strich durch die Rechnung macht. „Ich wünsche mir, dass diese Pandemie bald vorbei ist und die von mir betreute Gruppe wieder ein alltägliches Leben aufnehmen kann“, äußerte sich Klaus Löbbe mit Blick in die Zukunft; ließ abschließend aber noch kurz durchsickern, dass sein Vorstand im Hintergrund bereits mit den Planungen zu einer Jubiläumsfeier beschäftigt sei, die dann, sobald es coronamäßig möglich sein wird, einen unvergesslichen Höhepunkt in der Geschichte des VdK Gevelsberg bilden soll.
André Sicks

André Sicks

© Andre Sicks

Der VdK Gevelsberg wurde am 16. März 1946 gegründet und setzt sich seitdem für die sozial Schwachen ein, für die Bekämpfung von Armut und dass die Teilhabe von Menschen mit Behinderung und Pflegebedürftigen nicht nur auf dem Papier steht, sondern gelebt wird.


Bildrechte einblenden

Bildrechte auf der Seite "https://www.vdk.de/ov-gevelsberg/ID253933":

  1. Andr´s Sicks | © André Sicks
  2. André Sicks | © André Sicks
  3. André Sicks | © André Sicks
  4. André Sicks | © André Sicks
  5. André Sicks | © Andre Sicks

Liste der Bildrechte schließen

Datenschutzeinstellungen

Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig, während andere uns helfen, unser Onlineangebot zu verbessern.

  • Notwendig
  • Externe Medien
Erweitert

Hier finden Sie eine Übersicht über alle verwendeten Cookies in externen Medien. Sie können Ihre Zustimmung für bestimmte Cookies auswählen.