Sozialverband VdK - Ortsverband Elzach
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75 Jahre VdK OV Elzach

Vom Verband des Körperbeschädigten, Arbeitsinvaliden und Hinterbliebenen um VdK Ortsverband Elzach

Chronik

© Stadtarchiv Elzach

Ansicht von Elzach nach dem 2. Weltkrieg

Historischer Rückblick
zusammengestellt von August Koziol, September 2001
Vor über 50 Jahren, als der zweite Weltkrieg vorbei war und die Not unter den Völkern stark zu spüren war, hatte der zweite Weltkrieg tiefe Spuren hinterlassen und unendliches Leid unter die Völker gebracht. Viele Elzacher Bürger waren im Krieg gefallen, viele waren vermisst und ein großer Teil aus der Kriegsgefangenschaft noch nicht zurückgekehrt.
Es gab nur wenige Familien, die nicht ihr persönliches Opfer zu beklagen hatten. In dieser Zeit gab es einige beherzte Männer, die daran dachten, eine Organisation zu gründen, die den Schwerbeschädigten, Witwen und Hinterbliebenen mit Rat und Tat eine wirtschaftliche Hilfe vermitteln wollte.

Die beherzten Männer waren: Erwin Neumaier, Kurt Hofmaler, Oskar Rimmelin, Josef Disch und Karl Weber. Sie gründeten den Verband der Körperbeschädigten, Arbeitsinvaliden und Hinterbliebenen.

In einer Informationsversammlung wurde die Gründungsversammlung auf den 11. April 1948, um 15.00 Uhr im Gasthaus „Löwen“ in Elzach festgelegt. Eingeladen wurden die Bürger aus den Ortschaften Elzach, Prechtal, Biederbach und Yach. Eine Abordnung des Landesvorstandes war auch geladen. Anwesend waren: Kamerad Dreher aus Freiburg, Kamerad Rauer und Betreuerin der Hinterbliebenen, Frau Stiefvater aus Freiburg.
Die Versammlung wurde mit der Bekanntgabe der Tagesordnung von Erwin Neumaier eröffnet. Im Vordergrund der Gründungsversammlung stand die Wahl des Gesamt-vorstandes.
Die Wahl ergab folgendes Ergebnis:
1. Vorsitzender: Erwin Neumaier, Elzach
2. Vorsitzender: Karl Weber, Elzach
Schriftführer: Oskar Rimmelin, Elzach
Kassierer: Josef Herr, Yach
Beisitzer: Josef Henle, Elzach, Karl Weber Prechtal,
Hermann Tränkle, Yach, Ida Kaltenbach, Elzach.
Revisor: Josef Disch, Prechtal und Max Fütterer Elzach

Die Gründung des Verbandes der Körperbeschädigten, Arbeitsinvaliden und Hinterbliebenen bedurfte der Genehmigung des französischen Militärgouvernements in Emmendingen, die unverzüglich erteilt wurde.
So einfach war die Gründung des Verbandes allerdings nicht. Es war eine schwierige Entscheidung gewesen. Dem arbeitsfreudigen Vorstand kam es darauf an, die damals herrschende Armut unter den Mitbürgern nach Möglichkeit schnellstens zu lindern, um endlich weder ein Leben in Freiheit und Frieden in der Gesellschaft führen zu können.
Hierzu sind noch einige Urkunden vorhanden:
1. Zwei Einladungen zur Gründung des VdK
2. Eine Einladung zur Gründungsversammlung
3. Anträge betreffend die Gründung des VdK
4. Eine Grundliste der Mitglieder vom ehemaligen Verband Nation-Sozialistische Deutsche Kriegsopferversorgung e. V. Aus dieser Lister ist zu ersehen, dass der Verband von 1933 bis 1944 tätig war.

Mitglieder waren kriegsbeschädigte Männer sowie Kriegswitwen aus den Ortschaften: Elzach, Katzenmoos, Biederbach, Yach, Niederwinden, Prechtal, Oberprechtal.
Dem damaligen Vorstand waren Ida Maier, Prechtal-Ladhof und Emma Weber, Biederbach, Mitglieder, die auch heute noch eine der ältesten aktiven Mitglieder unseres VdK Verbands Elzach sind.

50 Jahre Verbandsleben des VdK
In unserem kleinen idyllischen Städtchen Elzach, wo nach dem 2. Weltkrieg noch alles drunter und drüber ging, wurde am 12. April 1948 der Verband der Körperbeschädigten, der Arbeitsinvaliden und Hinterbliebenen gegründet. Der Verband zählte im Monat Mai 1948 70 Mitglieder aus der Stadt Elzach mit den Ortschaften Biederbach, Prechtal und Yach.

Die Gründung der Ortsgruppe bedeutete, den Mitgliedern in Sozialangelegenheiten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und viele Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Aller Anfang war schwer. Gute Ideen, die große Anforderungen stellten, mussten mit erheblichem Aufwand bewältigt werden. Die Mitglieder hatten große Bedürfnisse. Zu allen Nöten waren viele Frauen, deren Männer gefallen, vermisst oder sich in Gefangenschaft befanden, mit ihren Kindern auf sich allein gestellt. Der Vorstandschaft kam es immer darauf an, die richtigen Ziele zu setzen und damit die verbundenen Belastungen zu meistern.

In dieser schweren Situation war die größte Antriebskraft der 1. Vorsitzende, Kamerad Erwin Neumaier, der mit großer Hingabe und Hilfsbereitschaft unermüdlich in vielen Beratungen den Hilfsbedürftigen in ihren Anliegen und Bedürfnissen geholfen hat.

Nach der Gründung fand die erste Vorstandsbesprechung am 05. Mai 1948 statt. Anwesend waren: Kamerad Erwin Neumaier, Elzach, Oskar Rimmelin, Elzach, Hermann Tränkle, Yach, Josef Disch, Prechtal, Max Fütterer, Elzach, Josef Henle, Elzach und Wilhelm Schüssele, Biederbach

Die Tagesordnung dieser Vorstandsbesprechung war:
1. Beratung des neuen Versorgungsgesetzes,
2. Bericht des 1. Vorsitzenden über die bisher geleistete Arbeit und Werbung

Bis zur ersten Generalversammlung wurden laufend Vorstands- und Monatsversammlungen abgehalten. Die erste Generalversammlung wurde am 27. März 1949 im Gasthaus „Löwen“ abgehalten. In dieser Generalversammlung mit Neuwahlen wurde der alte Vorstand wieder gewählt. Die zweite Jahreshauptversammlung fand am 2. Februar 1950 statt. In dieser Jahreshaupt-
Versammlung wurde der Vorstand neu gewählt.

Gewählt wurden:
1. Vorsitzender: Karl Weber, Elzach
2. Vorsitzender: Erwin Neumaier, Elzach
Schriftführer: Alois Weber, Elzach
Kassierer: Oskar Rimmelin, Elzach
Beisitzer: Wilhelm Schüssele Biederbach, Friedrich Wernet, Yach,
Emma Volk und Frieda Wernet, Elzach.

Revisor: Max Fütterer und Josef Henle, Elzach

Es würde zu weit führen, wollte man sämtliche Tagungen, Monats- und Haupt-versammlung aufführen, die mühsam abgehalten wurden. Die Mitglieder der Ortschaften Biederbach, Prechtal und Yach wollten einen selbstständigen Ortsverband, den sie auch gründeten.
Am 11. Juni 1950 wurde die Ortsgruppe Biederbach gegründet. Die Gründung fand im Gasthaus „Hirschen“, Dorfmühle, statt.

Gewählt wurden:
1. Vorsitzender: Heinrich Kury
2. Vorsitzender: Wilhelm Schüssele
Kassierer: Karl Löffler
Beisitzer: Frau Hermine Eble, Frau Meier und Karl Moser

Im Spätherbst 1949 wurde die Ortsgruppe Prechtal und am 10. Juli 1950 die Ortsgruppe Yach gegründet. Die Ortsgruppe Elzach hatte es verstanden, mit den neu gegründeten Ortsgruppen engen Kontakt in kameradschaftlicher Verbundenheit und gutem Mitein-ander zu halten.
Nach dem Ausscheiden der drei Ortsgruppen Biederbach, Prechtal und Yach zählte die Ortsgruppe Elzach im Dezember 61 Mitglieder. Auch ohne die drei Ortsgruppen verstand es der Elzacher Vorstand, mit Umsicht und Einsatzbereitschaft die umfangreiche Arbeit mit Erfolg fortzusetzen. Dies verdient große Anerkennung und Dank.

In einigen Protokollen dieser Zeit kann man nachlesen, wie groß die Aufgaben der Vorstandschaft waren. Die vielschichtigen Aufgaben des Vorstands waren:
Anträge an Behörden und Kommunen für Rente und verschiedene soziale Angelegenheiten, Beschaffung von Bekleidung, Lebensmitten, Materialienzuteilungen, Briefverkehr, Hausbesuche und die regelmäßig abgehaltenen Sprechstunden mit Beratungen.
Eine schwere Funktion ihres Amtes hatte Hinterbliebenen-Betreuerin Ida Maier. Bei ihren Haubesuchen waren auch traurige und wehmütige Mitteilungen zu überbringen: Die Trauerbotschaft an Angehörige, die ihre Väter, Männer und Brüder während des Krieges verloren hatten. Der große Berg von Gesuchen und Anträgen der Mitglieder, die von der Ortgruppe gerichtlich nicht bearbeitet werden konnte, wurde an den Bezirks- und Kreisverband zur Erledigung weitergeleitet.
Es wurden nicht nur wirtschaftliche und soziale Aufgaben erledigt. Man sorgte sich auch um Unterhaltung, Veranstaltungen und Geselligkeit. Am 29. Juni 1950 fand der erste Tagesausflug nach Titisee – Donaueschingen, Insel Mainau über Freiburg nach Elzach statt. Auch in den folgenden Jahren bis heute werden solche Tages- und Halbtagsausflüge durchgeführt. Man besuchte Berge, Seen, Burgen, Schlösser, Kirchen, Museen und viele Städte mit ihren Sehenswürdigkeiten. Es waren nicht nur Bahn- und Omnibusfahrten, sondern man fuhr auch mit dem Schiff auf Rhein, Mosel und Main. Besonders erwähnt seien die Fahrten mit der Museumsbahn („Sauschwänzlebahn“) nach Weizen. Es wurden auch etliche Reisen nach Frankreich, Österreich und der Schweiz unternommen.

Seit 1950 nehmen unsere Mitglieder an Erholungskuren in Erholungsheimen des VdK teil. Das schönste Erholungswerk ist das Haus Magnetberg in Baden-Baden.
In den Jahren von 1950 bis 1989 wurden von unserem Ortsverband Sammlungen für den Erhalt der Erholungsfürsorge der Kriegswehrdienstopfer, Sozialrentner und Hinterbliebenen durchgeführt.

Nach erfolgreicher Arbeit in den ersten Monaten seit der Gründung stand die Advents- und Weihnachtfeier auf dem Programm. Am 26. Dezember 1958 wurde die erste Weihnachtsfeier für die VdK-Mitglieder und ihre Kinder im Elzacher Bürgersaal veranstaltet. Um diese Feier finanzieren zu können, wurde bei den Geschäftsleuten, Handwerksbetrieben und wohltätigen Spendern eine Sammlung von Sach- und Geldspenden durchgeführt. Die Opferfreudigkeit der Spender war groß. So konnte die Bescherung an die Anwesenden und vor allem zur Überraschung der Kinder reichhaltig ausfallen. Weihnachtsfeiern mit Gabenverlosung finden noch heute alljährlich unter großer Beteiligung der Mitglieder mit Angehörigen und Freunden des VdK statt. Die Weihnachtsfeier wird auch vom Hl. Nikolaus im Ornat mit Mitra und Bischofsstab besucht und nie fehlen dabei seine Ermahnungen und seine Predigt.
Am 28. Dezember 1948 feierte der Ortsverband mit den Angehörigen und Freunden des VdK in den festlichen geschmückten Räumen des Gasthauses „Löwen“ sein 10jähriges Bestehen. Der erste Vorsitzende Karl Weber eröffnete die Feier. Das Grußwort sprach Herr Bürgermeister Bayer.
Dabei sprach er Worte der Anerkennung aus für die vom VdK Elzach geleistete ehren-
amtliche Tätigkeit und das große Engagement für seine Mitglieder. Während dieser Jubiläumsfeier wurden 42 treue Mitglieder aus den drei Ortschaften geehrt.
Die goldene Ehrennadel erhielten: Erwin Neumaier, Karl Weber und Frieda Wernet aus Elzach, Josef Disch aus Prechtal und Karl Hoch, Hermann Tränkle sowie Fritz Wernet aus Yach.
Mit dem silbernen Treueabzeichen wurden 22 Elzacher, 5 Biederbacher und 15 Prechtäler Mitglieder ausgezeichnet.
Das 25jährige Bestehen des VdK-Ortsverbands Elzach wurde am 22. Dezember 1973 im Gasthaus „Löwen“ gefeiert. Die Festrede hielt Herr Bundestagsabgeordneter Albert Burger. Wie üblich wurden während der Feier 15 Mitglieder für 25jährige und 7 Mitglieder für 10jährige Mitgliedschaft geehrt.
Am 24. Oktober 1987 wurde das 40jähige Bestehen des Ortsverbands Elzach mit einem Jubelfest gefeiert. Die Festrede hielt damals VdK-Bezirksvorsitzender, Kamerad Alfons Pönnike. Für die Treue zum VdK wurden während der Feier langjährige Mitglieder für 10-, 25- und 40jährige Mitgliedschaft geehrt. Musikalisch umrahmt wurde die Feier durch ein Quartett der Stadtmusik Elzach.
Es ist Tradition, dass die Mitglieder des VdK Ortsverbands Elzach jedes Jahr am Volkstrauertag an der Totengedenkfeier an der Gedenkstätte auf dem Elzacher Friedhof (an der Rückwand der Friedhofskapelle) für die Gefallenen der beiden Weltkriege teilnehmen. Das Gedenken an diesem Tage soll die Erinnerung an die Millionen Kriegsopfer wachhalten. Umrahmt werden diese Gedenkfeiern mit Darbietungen des Männergesangvereins und der Stadtmusik. Während der Totenehrung wird zum Andenken aller Verstorbenen immer ein Kranz niedergelegt. Bemerkenswert ist, dass auf Anregung des VdK-Ortsverbands Elzach die Rückwand der Friedhofskapelle mit den Namenstafeln der Gefallenen restauriert wurde. Die Einweihung der neuen Gedenktafel wurde mit einem Gottesdienst am 15. November 1987 abgehalten.

Ebenso erwähnenswert wäre die Teilnahme vieler unserer Mitglieder an Beerdigungen verstorbener Mitglieder.
Für die Treue des Verstorbenen zu, VdK wird aus Dankbarkeit eine Blumenschale an der Bahre des Verstorbenen niedergelegt.

Am Ende des Jahre 1988 legte der erste Vorsitzende, Kamerad Erwin Neumaier, sein Amt als erster Vorsitzender nieder. Aus diesem Grund wurde eine außerordentliche Versammlung mit Anwesenheit des Kreisvorsitzenden, Kamerad Fritz Schöpflin, Franz König und Bürgermeister Apfel einberufen. Trotz Bitten und Lob für seine Arbeit stellte sich Kamerad Erwin Neumaier als erster Vorsitzender nicht mehr zur Verfügung. Nach dem Austritt des ersten Vorsitzenden war die Vorstandschaft nicht mehr vollständig. Es fehlte für das Amt der erste und zweite Vorsitzende sowie der Schriftführer.
Aufgrund der Vorstandswahl wurde Kamerad August Koziol zum ersten Vorsitzenden gewählt, der bisher das Amt des Kassierers und auch des Schriftführers innehatte. In den
fünf Jahrzehnten seit Bestehen des VdK-Ortsverbands Elzach muss vielen Mitgliedern gedankt werden, die mit gutem Willen und Erfolg Vieles geleistet haben. Großer Dank gebührt dem 1. Vorsitzenden Kamerad Erwin Neumaier, dem Gründer des Ortsverbands Elzach, der mit großem Arbeitseinsatz und Interesse den Ortsverband Elzach geleitet hat. Nicht zu vergessen sind die Verdienste des verstorbenen Kameraden Karl Weber. Karl Weber verstarb am 24.Juni 1982.

Für die großen Verdienste erhielten die Kammeraden Karl Weber und Erwin Neumaier die goldene Verdienstnadel von Deutschland.

Große Anerkennung und Lob für 50jährige Verbandstreue gehört den Veteranen des Ortsverbandes Ida Maier, Walter Wernet und Erwin Neumaier.

Vielen Dank den hochbetagten Kameradinnen Ottilie Becherer und Emma Weber für ihre aktive Teilnahme an allen Veranstaltungen und Ausflügen. Es war immer eine besondere Freude, die Kameradinnen bei jeder Veranstaltung und jedem Ausflug begrüßen zu dürfen.

In den 50 Jahren von 1948 bis 1998 hatten folgende Kameraden das Amt des 1. Vorsitzenden inne.
Von 1948 – 1950 Kamerad Erwin Neumaier
1950 – 1982 Karl Weber
1982 – 1984 A. Schweizer
1984 – 1989 Erwin Neumaier
1989 – 1999 August Koziol

Die 50jährige Jubiläumsfeier war aus organisatorischen Gründen nicht möglich. Der unvollständige und hochgetagte Vorstand sah keine Möglichkeit, diese Jubiläumsfeier zu organisieren.

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