Sozialverband VdK - Ortsverband Edelfingen
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Jubiläumsveranstaltung

Der VdK Ortsverband Edelfingen feierte sein 75-jähriges Jubiläum am 09. Oktober 2022 in der Turnhalle Edelfingen.

Der Bericht der Fränkische Nachrichten, geschrieben von Werner Mies.

Starker, verlässlicher Ortsverband
75-jähriges Bestehen gefeiert. „Gesellschaftliches Leben der Gemeinde bereichert“

Edelfingen. Mit einem Festakt feierte am Sonntagnachmittag der VdK-Ortsverband Edelfingen sein 75-jähriges Bestehen in der Turn- und Festhalle. Der Vorsitzende des örtlichen Sozialverbandes Karlheinz Thürauf freute sich, dass neben den erschienenen Mitgliedern – es hätten einige mehr sein können – den Festredner Thomas Schärer, Geschäftsführer des VdK-Landesverbandes, den Kreisverbandsvorsitzenden Werner Seeger und Ortsvorsteher Detlef Heidloff. Die Musik- und Feuerwehrkapelle aus Oberbalbach unter der Leitung von Klaus Weiland umrahmte die Feier musikalisch.
In einem Rückblick auf die Entwicklung des Ortsverbandes ging Thürauf bis in das Gründungsjahr 1947 zurück. Initiativ war schon im Dezember 1946 der damalige vorläufige Kreisvorsitzende Zeitler aus Bad Mergentheim geworden, der Edelfinger Kriegs- und Körperbeschädigte, Arbeitsinvalide und Hinterbliebene bei einem Treffen im damaligen Gasthaus Eckert die Aufgaben und Vorteile des VdK erläuterte.

17 Gründungsmitglieder
Im Januar 1947 gründete man mit einen Ortsverband mit 17 Gründungsmitgliedern. Den Vorsitz übernahm damals Erwin Keller, der das Amt bis 1951 ausführte. Ihm folgten in den Jahren danach als Vorsitzende Karl Wilhelmi, Alois Ernst, Karl-Heinz Sann, Kurt Stein, Eugen Deppisch, Wolfgang van Dorp und aktuell Karlheinz Thürauf.
Die anfängliche Arbeit des neu gegründeten Ortsverbandes bezog sich vor allem auf die Anerkennung der Schwerbeschädigung einzelner Mitglieder, die Verteilung von Bezugsscheinen und die Beantragung von Renten. Bezugsscheinpflichtige Waren aller Art wie Textilien, Haushaltswaren und sonstige Gebrauchsgegenstände wurden über die VdK-Geschäftsstelle besorgt und kostengünstig an bedürftige Mitglieder verteilt. Daneben gab es Versammlungen mit Vorträgen zu aktuellen Themen, Weihnachtsfeiern, Theater- und Filmabende und später Ausflüge und Kurzreisen. Auch bei der Gestaltung des Volkstrauertages wirkte der Ortsverband mit. Nicht nur die geselligen Veranstaltungen, sondern vor allem die persönliche Betreuung der Mitglieder bei schwierigen behördlichen und Rentenangelegenheiten führt zu einem stetigen Anstieg der Mitgliederzahl. So wuchs der Mitgliederstand auf 300. Großen Anteil daran hatte Eugen Deppisch, der in seiner zehn jährigen Amtszeit als Vorsitzender erfolgreich für den Sozialverband warb.
Aktuell zählt der Edelfinger VdK-Ortsverband 275 Mitglieder. Wie viele andere Vereine und Organisationen hat man Probleme, Mitarbeiter für Führungsaufgaben zu finden. Deshalb appellierte Karlheinz Thürauf an die Anwesenden, sich zur Verfügung zu stellen und auch Mitglieder zu werben. Ortsvorsteher Heidloff beglückwünschte den Ortsverband im Namen der Edelfinger Bürger und überbrachte die Grüße des Oberbürgermeisters. Er lobte den Verband für sein 75 Jahre andauerndes ehrenamtliches Engagement, das für soziales Handeln, Solidarität, Gleichheit und Gerechtigkeit stehe und in Zeiten von Energiekrise, Pandemie und Kriegsgeschehen wichtiger denn je sei. Gerade bei Jubiläen könne man die vielfältige ehrenamtliche Arbeit, die so wichtig für die Erhaltung der freiheitlichen Demokratie sei, hervorheben und sei auch ein Anlass, Danke zu sagen. Das langjährige Wirken des Ortsverbands in der Gemeinde habe das gesellschaftliche Leben in dieser Zeit vielfältig bereichert.
Nachdem eine Kindergruppe des SVE unter der Leitung von Daniela Mauchnik einen lustigen Kindertanz aufgeführt hatte, gabe es ein Kuchenbuffet der Edelfinger Landfrauen. Es folgte das Grußwort des VdK-Kreisvorsitzenden Werner Seeger. Er hob besonders die Entwicklung des Ortsverbandes zu einem starken, verlässlichen Ortsverband hervor. In seiner Festrede erinnerte der Geschäftsführer des Landesverbandes Thomas Schärer an die 1,5 Millionen Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner, die 1946 sich nicht nur in örtlichen Gruppen zusammenschlossen, sondern die Notwendigkeit sahen, sich auch größere Organisationen gründeten. So schlossen sich 1948 in Stuttgart die süd- und norddeutschen Kriegsopferverbände zum Bund der Kriegs- und Zivilbeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen zusammen.
In Baden-Württemberg nennt sich die Sozialorganisation seit 2012 Sozialverband VdK Baden-Württemberg. Waren beim 20-jährigen Bestehen des Verbands 1966 noch 92 Prozent der Mitglieder Kriegsbeschädigte und -hinterbliebene, beträgt diese Gruppe nur noch ein Prozent des Mitgliedbestandes. Damit haben sich die Aufgaben in der baden-württembergischen Landesorganisation mit ihren 254 000 Mitglieder (bundesweit 2,2 Millionen) in 1100 Orts- und 52 Kreisverbänden wesentlich geändert.
Drei Säulen
Auf drei Säulen stütze sich der VdK, so Schärer in seiner Festrede: Solidargemeinschaft, Sozialrecht und Sozialpolitik. Corona-Pandemie, der russische Angriffskrieg und die Energiekrise verunsichere die Menschen zunehmend. Jetzt sei es um so wichtiger, die Gesellschaft zusammenzuhalten und zu stabilisieren. Sozialleistungen, Kurzarbeitergeld, Entlastungspakete und zuverlässige Renten unterstützten die soziale Sicherheit.
Schärer ging auf das wachsende Armutsrisiko für Frauen und Rentner ein. Eine „Rente für alle“, eine Erwerbstätigenversicherung und eine Versicherungspflicht für Selbstständige seien notwendig und würden vom VdK ebenso gefordert wird wie die Festsetzung des Rentenniveaus auf 53 Prozent.
Auch bei der Mütterrente bestehe Handlungsbedarf wie auch bei der lange geforderten Kindergrundsicherung. Auch für den Pflegebereich setzt sich der VdK ein und fordert ein „Nächstenpflegebudget“ für alle Leistungen der Pflegeversicherung. Dies biete mehr Zeit zum Pflegen, Vereinbarkeit von Pflege und Beruf und eigene finanzielle Leistungen an pflegende Angehörige. Als Anwalt der sozial Benachteiligten stehe der VdK vor maximalen Herausforderungen, um die soziale Spaltung der Gesellschaft zu verhindern, so Schärer. Zum Schluss der Jubiläumsveranstaltung wurde Hans-Georg Schmitt für 25-jährige Mitgliedschaft im Ortsverband mit dem goldenen Treueabzeichen geehrt. Irene Götz wurde für ihre vielfältige und langjährige Arbeit im Ortsverband und Vorstand zum Ehrenmitglied ernannt. WM

Jubiläum

Landesgeschäftsführer Thomas Schärer ehrte im Beisein von Ortsvorsteher Detlef Heidloff und Kreisvorsitzendem Werner Seeger Hans-Georg Schmitt für 25 Jahre Mitgliedschaft (von links). Irene Götz wurde zum Ehrenmitglied ernannt, das Bild zeigt sie neben dem Ortsverbandsvorsitzenden Karlheinz Thürauf (rechts). © W. Mies© W. Mies

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  1. Jubiläum | © W. Mies

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