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VdK-VORSTANDSMITGLIED KANDIDIERT FÜR SENIORENRAT

p.ries

Peter Ries will sich auch im Seniorenrat engagieren. Sein Wahlspruch: „Nichts fällt mir so schwer, wie das Nichtstun“© p.ries

Düsseldorf/Garath 20.02.2019 (pri). Im März wird ein neuer Seniorenrat gewählt. Alle Bürgerinnen und Bürger ab Vollendung des 60. Lebensjahres sind aufgerufen, ihre Vertreter für den Seniorenrat der Landeshauptstadt Düsseldorf zu wählen. Auch der 62 jährige Garather Journalist Peter Ries hat sich zu einer Kandidatur entschlossen. Er ist seit zehn Jahren Mitglied im Sozialverband und seit etwa zwei Jahren 2. Stellvertretender Vorsitzender des VdK-Ortsverbandes Benrath-Garath, wo er auch Mitglieder in Angelegenheiten des Schwerbehindertenrechts berät. Franz Halten von "garath-online" sprach mit ihm.

Herr Ries, Sie engagieren Sie sich im Sozialverband VdK und sind seit 2009 auch als Bezirksvertreter Ihres Stadtbezirks tätig. Was hat Sie bewogen, nun auch für den Seniorenrat zu kandidieren?

"Nun, das eine schließt das andere ja nicht aus. Beide „Institutionen“ kümmern sich um die Belange älterer und behinderter Menschen. Während der VdK-Sozialverband die Mitglieder aller Altersgruppen vertritt, kümmert sich der Seniorenrat der Landeshauptstadt ausschließlich um die Belange der etwa 150.000 Senioren in Düsseldorf - jedoch profitiert auch die jüngere Generation von der Arbeit des Seniorenrats, weil sie ja auch älter wird. Ich bin seit etwa 2010 durch mein Mandat delegiertes und beratendes Mitglied im Seniorenrat und kenne mich daher mit der Seniorenratsarbeit aus. Um sich jedoch völlig uneingeschränkt für die Senioren einsetzen zu können, sollte man möglichst als ordentliches Mitglied durch eine Wahl legitimiert - also gewählt worden sein.“

Welche Themen sind für Sie wichtig und welche Rolle nehmen Sie im Falle Ihrer Wahl ein?

"Bei Themen wie Stadtentwicklung, Bauen, Wohnen und Barrierefreiheit muss noch so einiges geschehen. Es ist eine besondere Herausforderung für die Akteurinnen und Akteure in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Sozialverbände, die Weichen so zu stellen, dass ein selbstbestimmtes und gemeinwesenorientiertes Leben und Wohnen gerade auch im hohen Alter möglich bleiben oder werden. Meine "Rolle" im Seniorenrat sehe ich u. a. darin, neue Netzwerke zu knüpfen, den sozialen Nahraum zu beleben und die Fähigkeiten und Bereitschaft unserer Senioren zu nutzen, um sie in den Gestaltungsprozess mit einzubeziehen - natürlich ist das nicht alles.“

Alle reden von Barrierefreiheit, was sagen Sie zu diesem Thema?

"Barrierefreiheit wird in der Gesellschaft zunehmend wichtiger, da mit dem Alter naturgemäß auch die körperliche Verfassung und die Mobilität abnehmen - viele Senioren sind dann auf Hilfsmittel zur Fortbewegung und Barrierefreiheit in den privaten- und öffentlichen Bereichen angewiesen. Um älteren und behinderten Menschen dauerhaft ein selbstbestimmtes und würdiges Leben zu ermöglichen, müssen Voraussetzungen zum Beispiel für altersgerechtes Wohnen und ein barrierearmes Wohnumfeld und Mobilität geschaffen werden. Senioren, behinderte Menschen und Organisationen wie z. B. Behinderten- und Seniorenrat müssen in den Planungsprozess bis hin zur Fertigstellung mit einbezogen werden. Es gibt noch zu viele Barrieren in allen Bereichen, die es gilt abzubauen. Ebenso müssen wir uns mit barrierefreien Anpassungen der vielen älteren Gebäuden befassen. Damit sich die Bürger wohlfühlen können, muss das Sicherheitsbedürfnis der Senioren im privaten Umfeld und ebenfalls im Bereich des ÖPNV sehr ernst genommen- und Schwachstellen benannt und ausgeschaltet werden.“

Wo sehen Sie noch Nachholbedarf?

"Besonders in den Bereichen kulturelle und soziale Einrichtungen, bei Dienstleistungen, Patientenversorgung und Pflege gibt es zwar vereinzelt gute Ansätze, aber bei näherer Betrachtung stelle ich immer wieder fest, dass zum Beispiel Personalmangel, infrastrukturelle und bautechnisch bedingte „Hindernisse“ einer zufriedenstellenden Alltagsgestaltung vielen sprichwörtlich „im Wege stehen. Ältere- und behinderte Menschen sind Teil dieser Gesellschaft; sie möchten eigen- und mitverantwortlich leben. Das verbürgte Recht auf eine aktive und kreative Teilnahme, sowie die Pflege sozialer Beziehungen scheitert leider noch zu oft an unüberwindbare Barrieren.“

Sind Senioren mit Migrationshintergrund ein Thema für Sie?

„Ich beziehe alle Nationalitäten in die Seniorenpolitik mit ein. Viele der Senioren mit einem Migrationshintergrund sind ab 1950 nach Deutschland zugewandert oder waren Nachkommen von Zugewanderten. Damals nannte man sie „Gastarbeiter“. Sehr viele von ihnen fristen ihr Leben in Einsamkeit - sie sind laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung sogar häufiger von Altersarmut betroffen als deutsche RentnerInnen. Viele von Ihnen müssen sogar noch nebenbei arbeiten, damit sie über die Runden kommen - das gilt auch für die SeniorInnen ohne Migrationshintergrund. Armut schränkt die grundrechtlich verbürgte Chance auf gesellschaftliche Teilhabe ein und ist oft Mitverursacher für körperliche und Psychische Erkrankungen. Als Seniorenrat sehe ich es als selbstverständlich an, diese SeniorInnen mit einzubeziehen - Ich mache da grundsätzlich keine Unterschiede. Übrigens, beim Thema „Armut“ handelt es sich laut Definition in der Regel nicht um existentielle Armut wie in den Entwicklungsländern, sondern um eine relative Armut, die sich im Verhältnis zum mittleren Einkommen der Gesamtbevölkerung eines Landes ausdrückt - was aber nicht bedeutet, dass man nicht „arm“ ist, wenn man sich wegen Geldknappheit zum Beispiel keine gesunde Ernährung, Bildung, Mobilität und/oder soziale Teilhabe leisten kann. Die Altersarmut wird sich zudem in Zukunft noch verschärfen. Denn der demographische Wandel geht mit einer steigenden Zahl von Rentenempfängern und einer sinkenden Zahl von Menschen im erwerbsfähigen Alter einher. Außerdem werden immer weniger Kinder geboren, aber das ist ein anderes Thema“.

Ist die Rolle eines Vermittlers nicht zu klein, um Einfluss zu nehmen?

"Nein, denn die Arbeit der Seniorenräte in Deutschland gewinnt auch in der "großen Politik" immer mehr Beachtung, weil sie sich nicht nur in der Vermittlerrolle und als Sprachrohr zwischen der älteren Generation und Politik sehen, sondern auch in allen städtischen Ausschüssen, Gremien und sozialen Einrichtungen mitarbeiten, um die Bedingungen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter stetig zu verbessern. Sie sind mit Garant dafür, dass man die Senioren achtet und ihre Daseinsberechtigung nicht in Frage stellt oder sie gar wegen ihres „Älterwerdens“ als eine Ballast begreift und hinter sich her zieht. Die heutigen Senioren haben beinahe ihr ganzes Leben ihren Beitrag zum Wohle unserer Gesellschaft geleistet; sie bauten unser Land auf, haben Steuern und Beiträge gezahlt und ihre Kinder großgezogen. Viele tolle Errungenschaften, die unser Land groß gemacht haben, verdanken wir unseren Senioren und ihren Vorfahren. Sie haben Anspruch auf Beachtung und jegliche Unterstützung".

Da haben Sie sich aber einiges vorgenommen - oder?

"Nun ja, ich bin ja nicht alleine. Das wäre auch so nicht möglich. Denn es werden immer zwei gleichberechtigte Seniorenräte in einem Bezirk gewählt, die sich nach Möglichkeit ergänzen und ihre Aufgaben aufteilen. Persönlich lege ich aber auch besonderen Wert auf eine gute Zusammenarbeit und insbesondere mit den Senioren- und Pflegeheimen, Netzwerken und Bürgervereine, sowie Polizei und Verwaltung. Nur so kann eine gute Arbeit als Seniorenrat für unsere älteren und behinderten Mitmenschen gelingen - und ein wenig kenne ich mich ja nach über zehn Jahren ehrenamtlichen Engagements im politischen und sozialen Bereich aus".

Wie sehen Sie Ihre Chancen bei der Seniorenratswahl?

„Ob ich nun gewählt werde - und wenn ja, mit wem ich zukünftig für die Belange unserer Senioren und mobilitätseingeschränkten Menschen zusammenarbeiten werde, bestimmen letztlich die Wählerinnen und Wähler im März. Dann sind alle Düsseldorferinnen und Düsseldorfer über 60 Jahre aufgerufen, ihre Mitglieder/-innen aus ihrem Stadtbezirk in den Seniorenrat zu wählen. Neben mir kandidieren ja auch noch mit Petra Knauft und Claudia Meier zwei weitere Personen. Ich würde mich freuen, wenn ich nicht nur die Seniorinnen und Senioren überzeugen konnte, die meine Kandidatur durch ihre Unterschrift unterstützten. Denn wer mich kennt, weiß, dass ich eine ehrliche Haut bin und mir nichts schwerer fällt, wie das Nichtstun“. Übrigens von unserem Ortsverband kandidiert mit Heidemarie Lauer auch ein Mitglied des Ortsverbandes Benrath-Garath im Stadtbezirk 9 (Benrath). Ich gehe davon aus, dass sie ihre Kandidatur ähnlich begründen würde wie ich. Auf diesem Wege wünsche ich ihr viel Erfolg bei der Wahl.

Herzlichen Dank Herr Ries und viel Erfolg bei Ihrer Wahl zum Seniorenrat.


Rücksendung der Wahlunterlagen
Portofreie Rücksendung von Wahlschein- und Stimmzetteln für die Seniorenratswahl 2019

Die Stadt Düsseldorf übernimmt das Porto - etwa 30.000 Euro - für die Rücksendung der Wahlbrief-Unterlagen. Das ist eine sehr gute Sache, denn die Wählerinnen und Wähler brauchen dann nur ein Kreuz hinter ihrem Kandidaten/-in machen, den Brief verschließen und entweder in den nächsten Briefkasten werfen oder ihn in einer der städtischen Stellen abgeben.

Städtische Ämter und Institutionen nehmen Wahlunterlagen an

Abgegeben werden können die Wahlunterlagen zum Beispiel im Verwaltungsbüro in Garath, in Büro der Bezirksvertretung, in der Freizeitstätte Garath oder im "zentrum plus"/Netzwerk Garath. Aber auch alle anderen städtischen Stellen und Ämtern in Düsseldorf müssen die Wahlunterlagen annehmen. Die Mitarbeiter werden die Wahlbriefe dann rechtzeitig bis Ende März beim Amt für Statistik und Wahlen abliefern.

Die Kandidaten

Die Kandidaten stellen sich am Dienstag, 26. 02.19. ab 16:00 Uhr und am Mittwoch, 27.02.19 um 16:00 Uhr jeweils im Arenasaal der Freizeitstätte Garath, Fritz-Erler-Straße 21 vor.

Wahlberechtigt ist, wer am 1. März 2019 Deutsche oder Deutscher im Sinne von Artikel 116 Absatz 1 des Grundgesetzes ist oder die Staatsangehörigkeit eines Mitgliedsstaates der Europäischen Union besitzt, das 60. Lebensjahr vollendet hat, mindestens seit drei Monaten in der Stadt Düsseldorf seine Hauptwohnung hat und nicht nach § 8 Kommunalwahlgesetz vom Wahlrecht ausgeschlossen ist.

Die Wahl findet ausschließlich als Briefwahl statt. Briefwahlunterlagen werden bis spätestens 3. März 2019 zugestellt.

Alle wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger erhalten ihre Briefwahlunterlagen bis spätestens 3. März 2019 automatisch per Post und haben den gesamten März Zeit, sich zu entscheiden. Letzter Abgabetermin für den Wahlbrief ist Montag, 31. März, 12 Uhr, im Amt für Statistik und Wahlen.

Machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch und wählen Sie Ihre Interessenvertretung!

Lobby und Sprachrohr

Der Seniorenrat ist das Sprachrohr der rund 145.000 Düsseldorferinnen und Düsseldorfer über 60 Jahre. Er setzt sich seit 1978 aktiv für die Interessen der steigenden Zahl älterer Menschen in Düsseldorf ein und weist politische Gremien, Verwaltung und andere Institutionen auf spezifische Probleme und Wünsche von Seniorinnen und Senioren hin. Denn neue Wege in der Seniorenpolitik können nur gemeinsam mit den älteren Menschen beschritten werden und es macht Sinn, von ihrer großen Lebenserfahrung und ihrem Wissen zu profitieren. Die Mitglieder des Seniorenrates sind ehrenamtlich tätig. Sie arbeiten überparteilich und überkonfessionell. Sie sind an keine Weisungen gebunden.
Im März 2019 wird der Seniorenrat für 5 Jahre neu gewählt.
Quelle: Franz Halten "garath-online"

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