Bericht vom Tagesausflug zur Insel Reichenau im Bodensee - Sozialverband VdK Baden-Württemberg

Bericht vom Tagesausflug zur Insel Reichenau im Bodensee

Am 8.Juli 2014 trafen sich Mitglieder und Gäste um 7:00 Uhr am Rathaus, um mit dem Bus-Unternehmen Fischer gemeinsam ihren Jahresausflug zur Insel Reichenau am Bodensee durchzuführen.

Nach einer kurzen Begrüßung der beiden Vorsitzenden Horst Simmler und Karl-Heinz Schucker begaben wir uns auf die Autobahn 81, Richtung Singen. Am Stuttgarter Kreuz setzte der angekündigte Regen ein, doch das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. An der Raststätte Neckarburg legte man eine kurze PP-Pause ein und dann kam die erste Überraschung: Auf jedem Platz befand sich eine Flasche Piccolo, zwei Peitschenstecken und eine Brezel, gespendet vom VdK. Während der Fahrt informierte uns der Fahrer, Herr Stephan über kulturelle und geologische landschaftsbezogene Ereignisse, z.B. dass die "Sauschwänzles-Bahn" zur Überwindung der steilen Aufstiege, in vielen Windungen zwar einen längeren, dafür aber für damalige Verhältnisse möglichen Antrieb erhielt. Daher der Name "Sauschwänzle". Bald verließen wir die Autobahn und erreichten gegen halb elf unser Ziel, die Insel Reichenau, bei strömendem Regen und starkem Wind. Hier wurde uns eine Insel-Begleiterin zugeteilt, die uns in sehr fachkundiger Weise verständlich und humorvoll die Inselgeschichte vermittelte. Gleich zu Beginn besuchten wir die aus dem 9. Jahrhundert stammende Kirche St. Georg. Frau Huber machte uns mit der Entstehungsgeschichte und der Bedeutung der vielen, leider durch die Jahrhunderte verwitterten Wand und Deckengemälde vertraut. Das nächste Ziel war eine Herausforderung, die aber den wetter- und wanderfesten Altbachern und Zellern kein Hindernis darstellte: nämlich trotz des stürmischen Regens, den kleinen Aussichtshügel HOCHWART zu besteigen, es hat sich gelohnt, denn Frau Huber konnte uns bei der schönen Rundumsicht von hier oben interessante und wertvolle Erklärungen vermitteln, z.B. über die verschiedenen Seen die die Insel umschließen. Über die Gerichtsbarkeit, die nur auf dem Festland vollstreckt werden durfte, sodass zum Tode verurteilte zur Vollstreckung auf das Festland gebracht werden mussten, und vieles andere mehr. Die schöne Aussicht ließ das Wetter vergessen, sodass man froh und an Wissen bereichert wieder abstieg.

Bei der Weiterfahrt wurden wir über den Sinn der vielen Rohrleitungen auf den Feldern informiert, diese seien zur gezielten Bewässerung des Wein-, Obst- und Gemüsebaues sorgfältig angelegt. Im Laufe der Rundfahrt kamen wir an den drei mittelalterlichen Kirchen: Peter und Paul, Münster und St. Georg vorbei. Diese gaben auch den Ausschlag für die Aufnahme der Insel in das Weltkulturerbe. Es wurde nun Zeit, das für das Mittagessen reservierte Restaurant ZUM ALTEN MESSMER anzufahren. Nach dem Mittagessen war eine Fahrt nach Konstanz geplant, doch von Einheimischen Ortskundigen wurde uns davon abgeraten, weil durch das Wetter viele große Pfützen einen Stadtbummel fast unmöglich machen. Das war für unser Reiseteam kein Problem, man besuchte auf der Insel ein Wein-, Obst- und Gemüsecenter und fuhr dann auf dem Heimweg auf aussichtsreichen Landstraßen am Bodensee-Ufer entlang und durch den Schwarzwald, wobei es immer wieder faszinierende Tiefblicke auf die im Tal liegenden malerischen Ortschaften gab. Rottweil, mit seinen verzierten blumengeschmückten und neu gestrichenen Hausfassaden, Kirchen, Brunnen und anderen Verzierungen ließen den Regen vergessen und boten eine Augenweide. Sogar die Sonne wagte nun einen zarten Durchbruch. Immer wieder tauchten sehenswerte Orte, wie Sulz, Horb und Herrenberg auf. Bald war man wieder im Stuttgarter Raum. Horst Simmler bedankte sich im Namen aller Teilnehmer bei unserem Fahrer, der durch seine angenehme und sichere Fahrweise, aber auch durch sein nettes und hilfsbereites Verhalten die Fahrt zu einem schönen Erlebnis gestaltet hat. Aber auch dem Organisationsteam, dieses gemeinsamen Jahresausflugs, Horst Simmler und seiner Frau Monika, die diese Fahrt monatelang vorbereitet haben und keine Mühe gescheut haben, wurde im Namen aller ein großer Dank und Anerkennung ausgesprochen. So erreichten wir gegen 20:00 Uhr wieder unsere Ausgangsorte Zell und Altbach. Der erste Vorsitzende des Ortsvereins Altbach bedankte sich bei allen Zellern und Altbachern für die gute Zusammenarbeit und wünschte allen einen guten nach Hause Weg.

Zu guter Letzt im Rückblick auf diesen Ausflug sei ein kleiner Gedanke in eigener Sache erlaubt. Wir hatten diesmal drei Rollatoren mit an Bord. Das war für unseren Fahrer kein Problem, denn bei jedem Halt hatte er sofort die Gehhilfen aus dem Gepäckraum herausgeholt und bereitgestellt. Die allgemeine Infra-Struktur in jedem Ort macht hingegen große Probleme, deshalb hat der VdK?Sozialverband sein Aufgabengebiet besonders hier verstärkt angesetzt. Barrierefreie Zu-, Ein- und Ausgänge, Absenkungen der Bordsteinkanten, Ein- und Ausstiege bei öffentlichen Verkehrsmitteln, etc. hier ist noch großer Nachholbedarf von Nöten. Deshalb richtet der Sozialverband seine Forderung an die Politik. Um aber mehr Durchsetzungskraft zu haben sei dieser Appell besonders an die junge Generation zum Arrangement im VdK gerichtet, um an die eigene Zukunft zu denken! Vor 50 Jahren hat noch niemand geahnt, dass die Alterspyramide so schnell in die Höhe wächst und die altersmäßige Beweglichkeit solche Gehhilfen erforderlich macht. Gleichzeitig wird die ältere Generation die bereits auf die Unterstützungen solcher Alltagshilfen angewiesen ist vor enorme Probleme gestellt.
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