28. Februar 2023
Sozialpolitik

Energiekrise: Wie Bielefeld betroffenen Menschen hilft

Stadt lud VdK-Delegation zum Austausch ein – Anfragen-Flut beim Wohngeld

Hohe Heizkosten und gestiegene Strompreise: die soziale Lage für Menschen mit niedrigen Einkommen hat sich verschlechtert. Der Arbeitskreis für kommunale Sozialpolitik des VdK Bielefeld wollte deshalb wissen, was die Stadt tut, um Betroffenen zu helfen.

Ingo Nürnberger von der Stadt Bielefeld (Mitte) mit den VdK-Ehrenamtlichen Monika Kochanek, Gabriele Gleisner und Katharina Rudy (von links) und Benedikt Lechtenberg vom VdK-Landesverband (rechts).
Sozialpolitischer Austausch: Ingo Nürnberger von der Stadt Bielefeld (Mitte) mit den VdK-Ehrenamtlichen Monika Kochanek, Gabriele Gleisner und Katharina Rudy (von links) und Benedikt Lechtenberg vom VdK-Landesverband (rechts). | © Sozialverband VdK NRW

Mit dem Ersten Beigeordneten und Dezernenten für Soziales und Integration der Stadt Bielefeld, Ingo Nürnberger, tauschten sich die VdK-Mitglieder Monika Kochanek, Gabriele Gleisner und Katharina Rudy Mitte Januar aus. Unterstützt wurden die engagierten Frauen von Benedikt Lechtenberg, Referent für Sozial- und Kommunalpolitik des VdK-Landesverbands.

„Wir finden es wunderbar, was die Stadt bereits unternimmt“, steigt Gabriele Gleisner in das Gespräch mit dem Ersten Beigeordneten ein. Trotzdem sieht der VdK Bielefeld den Bedarf, über bestehende und geplante Hilfsangebote breiter zu informieren. Ingo Nürnberger greift den Gedanken auf und verweist auf die Maßnahmen der Stadt zum neuen Wohngeld: „Wir wollen den Leuten helfen und die Leistung weiter bewerben. In der Wohngeldstelle verdoppeln wir die Zahl der Mitarbeitenden von 15 auf 30 Personen“.

Wohngeld-Anträge

Steigende Anfragen hat die Stadt schon registriert. Hatten im Jahr 2022 rund 1.000 Menschen Wohngeld beantragt, lagen in der ersten Januar-Hälfe bereits 270 Anträge vor. Überrannt fühlt sich die Verwaltung jedoch nicht. Betroffene müssten sich aber gedulden, bis der Antrag bewilligt wird. „Wie schnell wir die Anträge bearbeiten können, hängt von der Schnelligkeit der Sachbearbeiter, der Häufung der Anträge und der Vollständigkeit der Unterlagen ab. Unser Ziel ist es, Anträge innerhalb von drei Monaten zu bearbeiten. Ein Problem besteht darin, dass die dafür nötige IT des Landes NRW erst im April bereitsteht. Bis dahin vergeben wir vorläufige Bescheide“, erläutert Nürnberger.

Bei der Energie- und Wohnkostenfrage sei die Stadt Bielefeld gut mit den Stadtwerken und Wohnungsgesellschaften vernetzt. Kündigungen von Mieterinnen und Mietern sollen ebenso wie Stromsperren vermieden werden. Anders als im Herbst vergangenen Jahres geht die Stadt jedoch nicht davon aus, dass eine Energiemangellage eintreten wird. Für den VdK-Vorschlag zur Einrichtung von Wärmeräumen, in denen sich Betroffene aufhalten können, sieht die Stadt keinen Bedarf. „Allerdings werden wir an zehn Standorten zwei Mal pro Woche Mittagstische in beheizten Räumen anbieten. Für Wohnungslose stehen außerdem Plätze in Wohnungslosenunterkünften zur Verfügung“, erklärt Ingo Nürnberger.

© Stadt Bielefeld

Um sparsam durch die aktuelle Situation zu kommen, hat die Stadt Bielefeld zudem eine Informationskampagne aufgelegt. Im Internet und in Flyern werden Energiespartipps gegeben. Zusätzliche Stellen bei Verbraucher-, Schuldner- und Sozialberatungen werden ebenfalls finanziert. Der städtische Teilhabefonds für die Quartiersarbeit wurde zudem erhöht, um Projekte zum Energiesparen in den Stadtteilen zu fördern.

Folgetermin

Dem Austausch zwischen dem VdK Bielefeld und der Stadt war ein Schreiben des VdK-Landesverbands aus Oktober 2022 vorangegangen. An alle 53 Kreise und kreisfreien Städte in NRW schrieb Landesvorsitzender Horst Vöge, um zu fragen, wie sich die Kommunen auf die Krisenlage einstellen. Vor allem Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen, Rentnerinnen und Rentner sowie Empfänger von Sozialleistungen gelte es zu unterstützen. Etwas mehr als die Hälfte der Kommune gab dem VdK NRW Antwort. Die Stadt Bielefeld bot als einzige einen konkreten Gesprächstermin an.

Für den Bielefelder Arbeitskreis für kommunale Sozialpolitik bot das die Gelegenheit für einen wertvollen sozialpolitischen Austausch. „Wir werden uns im Interesse unserer Mitglieder weiter in der Stadt einbringen und die Bedeutung der kommunalen Sozialpolitik für den VdK stärken“, so Gabriele Gleisner abschließend. Einen Folgetermin hat der Sozialdezernent der Stadt Bielefeld dem VdK-Kreisverband bereits angeboten.

Interesse an kommunaler Sozialpolitik?

Ihr Kontakt zum VdK NRW

Sind Sie an der kommunalen Sozialpolitik interessiert und möchten Aktionen in Ihrer Kommune planen? Der Referent für Sozial- und Kommunalpolitik, Benedikt Lechtenberg, steht den VdK-Kreisverbänden als Ansprechpartner zur Verfügung.

Telefon: 0211-384 12 45
benedikt.lechtenberg@vdk.de

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