30. August 2022
MEDIEN

Gute Pflege muss bezahlbar bleiben

Pflegebedürftige nicht im Dunkeln lassen

Der Sozialverband VdK NRW weist mit großer Sorge daraufhin, dass aufgrund steigender Kosten in den Pflegeeinrichtungen, pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen nicht weiter zur Kasse gebeten werden dürfen. „Viele Betroffene sind bereits jetzt am finanziellen Limit und haben Ängste vor den kommenden Monaten,“ so der Landesvorsitzende des VdK NRW und Vizepräsident des Sozialverbands VdK, Horst Vöge.

© Pixabay

Durch die steigenden Kosten für Energie, Lebensmittel und medizinische Produkte in Verbindung mit der lange überfälligen Lohnanpassung für Pflegekräfte werden die Kosten für Pflegebedürftige zum Teil deutlich steigen. Auch Pflegeheime schlagen Alarm und sprechen von Insolvenzen und fordern Zuschüsse von den Pflegekassen. Letztendlich kommen aber auf die Pflegebedürftigen wieder einmal erhebliche Kostensteigerungen zu. „Das darf so einfach nicht weitergehen. Wir müssen die Armutsfalle Pflege beenden“, so Horst Vöge.

Im Bundesdurchschnitt beträgt der zu zahlende Eigenanteil mittlerweile 2.248. In NRW müssen Pflegebedürftige indessen für ihre Unterbringung im Pflegeheim im Schnitt jeden Monat sogar 2.587 Euro zuzahlen. Nur in Baden-Württemberg ist es inzwischen teurer als in NRW.

Daher fordert der VdK NRW von der Bundesregierung eine sofortige Umsetzung der im Koalitionsvertrag vereinbarten Reform der Pflegeversicherung. Diese muss die Deckelung der Eigenanteile in der stationären Pflege sowie eine Einführung einer Pflegevollversicherung beinhalten. Zur Finanzierung einer Pflegevollversicherung sind Steuerzuschüsse und ein Solidarausgleich zwischen privater und gesetzlicher Pflegeversicherung notwendig, um die Mehrkosten der Pflegeversicherung auszugleichen. Darüber hinaus muss das 3. Entlastungspaket auch gezielte Entlastungen für pflegebedürftige Menschen vorsehen, am besten in Form von monatlichen Zuschüssen, gestaffelt nach Pflegegraden.

„Was gar nicht passieren darf, ist dass pflegebedürftige Menschen im Winter in Pflegeheimen oder zu Hause frieren oder im Dunkeln liegen müssen, weil Pflegeeinrichtungen versuchen Energiekosten zu sparen. Hier erwarten wir auch vom Landesgesundheitsministerium ein Eingreifen zum Schutz der Betroffenen, denn in einigen Bundesländern ist zum Beispiel eine Pauschale geplant, die die Pflegekassen an die Heime zahlen, um diese nie dagewesene Situation aufzufangen,“ mahnt Horst Vöge.

verantwortlich: Manuela Anacker


Der Sozialverband VdK ist mit mehr als 2,1 Millionen Mitgliedern der größte Sozialverband Deutschlands. Im Sozialverband VdK NRW sind fast 400.000 Mitglieder organisiert, die in 43 Kreisgeschäftsstellen und sieben Rechtsabteilungen in sozialrechtlichen Fragen beraten und vertreten werden. Der Sozialverband VdK setzt sich ein für die Rechte von Rentnern, Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten, Sozialversicherten, Pflegebedürftigen, Kriegs-, Wehrdienst- und Zivildienstopfern, Hinterbliebenen, Empfängern von Arbeitslosengeld II sowie Opfern von Unfällen, Gewalt und Umweltschäden.

Manuela Anacker


Video-Statement

Unser Landesvorsitzender Horst Vöge sieht bei der Pflege dringenden Handlungsbedarf:

Horst Vöge zur aktuellen Lage bei der Pflege


Datenschutzeinstellungen

Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig, während andere uns helfen, unser Onlineangebot zu verbessern.

  • Notwendig
  • Externe Medien
Erweitert

Hier finden Sie eine Übersicht über alle verwendeten Cookies in externen Medien. Sie können Ihre Zustimmung für bestimmte Cookies auswählen.