8. August 2022
MEDIEN

Existenzängste betreffen breite Bevölkerung

VdK schreibt an Ministerpräsident Wüst:
Mit NRW-Sozialgipfel bundesweit Impulse setzen!

„Kann ich meine Heizkostenrechnung überhaupt noch begleichen – oder muss ich womöglich meine Wohnung verlassen, ohne bezahlbaren Ersatz zu finden? Und was passiert, wenn die Lebensmittelpreise weiter in die Höhe schießen?“ Weil diese Fragen immer mehr Menschen in Nordrhein-Westfalen den Schlaf rauben, hat der VdK-Landesverband heute Ministerpräsident Wüst aufgefordert, noch vor Einbruch des Winters einen Sozialgipfel einzuberufen!

„Ein solcher Gipfel wäre ein wichtiges Signal an die Menschen in Nordrhein-Westfalen, aber auch an die Kommunen, die Wirtschaftsunternehmen und Sozialdienstleister, dass das Land Maßnahmen zur Abfederung der sozialen Härten unterstützt und koordinieren wird“, betont der Vorsitzende Horst Vöge in seinem Schreiben. „Die Politik und alle verantwortlichen Akteure müssen sich im Klaren darüber sein, dass ansonsten mittelfristig ein Vertrauensverlust in die staatlichen Institutionen und eine Erosion der demokratischen Werte droht.“

Gerade diejenigen, die mit ihrem Geld ohnehin kaum über die Runden kommen, bräuchten dringend höhere Sozialleistungen und steuerliche Entlastungen, wofür entsprechende Vorschläge aus NRW wichtige Impulse für den zuständigen Bundesgesetzgeber liefern könnten. Inzwischen habe die Entwicklung aber auch die Mitte der Gesellschaft erreicht, schlägt der VdK Alarm.

Insgesamt lag die Armutsgefährdungsquote in unserem Bundesland im Vorjahr bei 18,7 Prozent, im Ruhrgebiet sogar bei 21,1 Prozent. Allein 292.000 Bürger*innen mussten neben der Rente zusätzlich Grundsicherung in Anspruch nehmen, wobei die Dunkelziffer derjenigen, die aus Scham oder Unwissenheit keine entsprechenden Anträge stellen, deutlich höher sein dürfte. Hinzu kamen 2020 rund 135.000 Haushalte im Wohngeldbezug sowie fast 50.000 Wohnungslose. In NRW sind demnach durchschnittlich 350.000 Einwohner*innen auf Angebote der Tafel angewiesen – unter ihnen auch viele Geringverdienende und Menschen mit Behinderung oder gesundheitlichen Einschränkungen. Vor besonderen Herausforderungen stehen nicht zuletzt schätzungsweise eine Million Pflegebedürftige.

verantwortlich: Andrea Temminghoff


Der Sozialverband VdK ist mit mehr als 2,1 Millionen Mitgliedern der größte Sozialverband Deutschlands. Im Sozialverband VdK NRW sind fast 400.000 Mitglieder organisiert, die in 43 Kreisgeschäftsstellen und sieben Rechtsabteilungen in sozialrechtlichen Fragen beraten und vertreten werden. Der Sozialverband VdK setzt sich ein für die Rechte von Rentnern, Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten, Sozialversicherten, Pflegebedürftigen, Kriegs-, Wehrdienst- und Zivildienstopfern, Hinterbliebenen, Empfängern von Arbeitslosengeld II sowie Opfern von Unfällen, Gewalt und Umweltschäden.

Andrea Temminghoff

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