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30 000 Euro hat ein spezieller Segway-Rollstuhl für die zehnjährige Jella gekostet - der gibt dem gehandicapten Mädchen aus Sülfeld ein großes Stück Freiheit zurück. Viel Kampfgeist, aber auch eine enorme Spendenbereitschaft machten dies möglich. Die Geschichte des Mädchens hat viele Menschen berührt.
Jella ist ein fröhliches und aufgewecktes Kind, aber leider auch sehr krank. Nach der Geburt wird bei ihr eine seltene Wirbelsäulenkrankheit festgestellt. Sie muss mehrmals operiert und „gestreckt“ werden. Dazu schraubt man eine Stahlkrone an ihren Schädel, woran sie 24 Stunden lang nach oben gezogen wird. 2020 bricht dabei der Schädelknochen. Die trotz ihrer Schmerzen sehr aktive Grundschülerin kann nicht mehr laufen und ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Ihr fehlt jedoch die Kraft, sich selbstständig darin fortzubewegen. Für jeden Weg benötigt sie fremde Hilfe.
Das Schicksal nimmt ihre Mutter mit bewundernswerter Kraft an. „Jammern ist nicht mein Ding“, sagt Judith Wiedemann. Im Internet wird sie auf einen völlig neuartigen Rollstuhl aufmerksam, der auf das Prinzip Segway basiert. Das bis zu 15 Kilometer pro Stunde schnelle Gefährt auf zwei Rädern und einer Achse hält selbst auf unwegsamem Gelände die Balance, lässt sich obendrein mit zwei Fingern per Joystick leicht bewegen und wenden. Judith Wiedemann ist sofort Feuer und Flamme für den sogenannten Hoss und überrascht, dass der zuständige Vertreter nur ein Dorf weiter wohnt. Thorsten Pütger ist wie sie ebenfalls VdK-Mitglied und eine Kämpfernatur.
Herausforderungen war er als Berufsoffizier bei Auslandseinsätzen oder privat als Marathonläufer gewohnt, bis 2011 bei ihm Multiple Sklerose (MS) diagnostiziert wurde. Da ist er 47 Jahre alt. Mit der Zeit schreitet die Krankheit weiter voran und schränkt sein Leben zunehmend ein. Nach einigen Tiefs erwacht sein alter Kampfgeist wieder. Zuerst bekommt Thorsten Pütger mit Hilfe des VdK einen Grad der Behinderung von 90 und das Markzeichen aG zugesprochen. Dann stößt er auf den Segway-Rollstuhl Apache, der ihm endlich wieder Bewegung in sein Leben bringt. Diese Erfolge bestärken ihn darin, auch anderen Menschen mit Beeinträchtigungen zu mehr Mobilität zu verhelfen - wie Jella.
Mit dem Hightech-Rollstuhl Hoss, der dank innovativer Technik für viele schwere Handicaps nutzbar ist, und einem Spezialsitz wäre dies für sie möglich. Nur die Kosten von 30 000 Euro kann die Familie nicht aufbringen. Also suchen Thorsten Pütger und Judith Wiedemann nach Sponsoren und starten einen Spendenaufruf, der sofort eine große Welle der Hilfsbereitschaft auslöst. „Halb Sülfeld hat gespendet“, spricht Judith Wiedemann mit leuchtenden Augen und einem Strahlen im Gesicht ihre tiefe Dankbarkeit aus. Das Geld ist schnell zusammen.
Und siehe da: Mit dem „Dingsda“, wie Jella ihren Roller nennt, eröffnen sich für sie ganz neue Möglichkeiten. Sie kann wieder allein zur Schule kommen, sich mit Freunden treffen, ihre Umgebung auch abseits in der Natur erkunden und in diesem Sommer durch den Sand an den Strand fahren. Denn für eine Woche geht es an die dänische Ostseeküste - zusammen mit ihrer Mutter, Thorsten Püttger und anderen, die durch Mobilität in Bestform neue Lebensqualität gewonnen haben.
Weitere Infos über die E-Rollstühle bei Thorsten Pütger unter 0151 58 14 05 12.
Selbsthilfe-Community für Menschen mit Handicap
Wenn eine Behinderung das eigene Leben bestimmt, stehen Betroffene und Angehörige oft vor großen Herausforderungen: Wo kann ich Unterstützung erhalten? Wie kann ich mich mit anderen austauschen? Hier setzt die Selbsthilfe-Community von Judith Wiedemann, Mutter von Jella, an. Sie hat auf www.mein-selbst-bewusst-sein.de ehrenamtlich einen Raum für Gespräche und Lösungen eingerichtet. Hier hat man die Möglichkeit auf kostenloses Coaching von der Expertin, erhält wertvolle Impulse für die eigene persönliche Entwicklung und Lösungsansätze in jeder Lebenslage. Außerdem kann man sich in einem geschützten Raum austauschen. Die Gruppe trifft sich immer freitags um 9 Uhr auf Zoom. Anmelden kann man sich dafür auf ihrer Homepage.
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