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Vor allem im ländlichen Raum droht eine zunehmende medizinische Unterversorgung. Wir brauchen mehr Ärzte, eine bessere Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Krankenhäusern und eine krisensichere Versorgung mit Medikamenten.
Um dauerhaft eine qualitativ gute medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten zu gewährleisten, müssen wirksame Anreize geschaffen werden. Es muss alles daran gesetzt werden, junge Ärzte auszubilden und deren Ansiedlung in der Fläche zu unterstützen. Denn bereits im Jahr 2035 werden laut einer Studie der Robert-Bosch-Stiftung allein im Nordwesten Niedersachsens rund 2400 niedergelassene Ärzte in den Ruhestand gehen. Die Bedarfsplanung ist an diese Entwicklung anzupassen. Insbesondere ist auf die Qualität der Versorgung zu achten. Um die Fortführung von Praxen in ländlichen Gebieten zu sichern und Leerstand zu vermeiden, müssen darüber hinaus weitere Anstrengungen unternommen werden. Denkbar wären hier zum Beispiel Ansiedelungsprämien und Unterstützung zur Gründung von Zweigniederlassungen.
2021 wurden in Niedersachsen bereits neue Medizinstudienplätze geschaffen. Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir meinen jedoch, dass hier mit der Schaffung weiterer Studienplätze nachgelegt werden muss. Außerdem darf die Vergabe von Studienplätzen nicht vornehmlich am Notendurchschnitt festgemacht werden, sondern es müssen auch andere Kriterien entscheidend sein, wie etwa ein persönlicher Eignungstest.
Je weniger Arztsitze in einer Region vorhanden sind, desto wichtiger ist die Zusammenarbeit zwischen ambulanter und stationärer Versorgung – also Hausärzten, Fachärzten und Krankenhäusern. Auch stationäre Einrichtungen müssen künftig einen stärkeren Beitrag zur Versorgung der Patienten leisten. Erforderlich sind dafür gut aufeinander abgestimmte ambulante und stationäre Strukturen.
Es sind medizinische Zentren als Schnittstellen zwischen den verschiedenen Fachrichtungen zu errichten. Mit zunehmendem Alter erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, an einer oder auch mehreren Erkrankungen zugleich zu leiden. Multimorbidität kann besser behandelt werden, wenn Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen zusammenarbeiten.
Regionale Herausforderungen wie fehlende Kinderbetreuungs- oder Einkaufsmöglichkeiten können durch eine verbesserte Infrastruktur überwunden werden. Finanzielle Anreize, aber auch eine gute soziale und kulturelle Infrastruktur motivieren Ärzte, sich in ländlichen Regionen niederzulassen.
Gerade für ältere und kranke Menschen sind Ansprechpartner vor Ort wichtig. Viele Betroffene sind nicht in der Lage, ihre Medikamente im Internet zu bestellen und wünschen sich eine persönliche Beratung. Online-Apotheken können dies nicht leisten.
Ziel der Krankenhausplanung muss eine flächendeckende, bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige stationäre Versorgung der Patienten in Niedersachsen sein. Die Zahl und Verteilung der Krankenhäuser muss sich nach der guten Erreichbarkeit für Notfälle und einfache Behandlungen einerseits und nach der Expertise für kompliziertere Behandlungen andererseits richten. In solche Überlegungen müssen auch die Belange des Rettungswesens einbezogen werden. Der Rettungsdienst muss innerhalb weniger Minuten beim Patienten sein. Häufig ist ein zügiger Transport in ein Krankenhaus notwendig. Die Rettungsstellen müssen daher personell und sachlich so ausgestattet werden, dass die medizinische Notfallversorgung der Patienten gewährleistet ist.
Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben zu einer Verknappung von Ressourcen geführt, unter anderem bei Medikamenten und Medizinprodukten. Wir fordern daher, geeignete Maßnahmen zu treffen, die die Versorgung mit Medikamenten und Medizinprodukten sicherstellen.
Hier können Sie sich von der Niedersächsischen Landeswahlleiterin eine allgemeine Infobroschüre zur Wahl herunterladen: Infobroschüre
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