30. April 2023

VdK kritisiert: Deutschlandticket vergisst Menschen auf dem Land

Am 1. Mai startet offiziell das Deutschlandticket. Es kostet 49 Euro und ist bundesweit im Nahverkehr gültig. Anders als versprochen ist es aber längst nicht für alle Interessierten uneingeschränkt nutzbar, moniert der Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen.

„Grundsätzlich ist das Deutschlandticket eine gute Idee gegen den Tarif-Dschungel. Es bekommt aber für viele Menschen auf dem Land einen faden Beigeschmack, denn sie fühlen sich schlicht von der Politik vergessen“, erklärt VdK-Landesvorsitzender Friedrich Stubbe. „Der Grund: In einem Flächenland wie Niedersachsen sind zahlreiche Regionen gar nicht oder nur sehr unregelmäßig mit Bus und Bahn erreichbar. Wer in einem 1000-Seelen-Dorf wohnt, wo nur morgens und mittags der Schulbus fährt – wenn überhaupt –, dem nützt das 49 Euro-Ticket rein gar nichts. Zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen sind die Menschen doch wieder aufs Auto angewiesen. Somit ist hier nichts gewonnen.“ Der VdK Niedersachsen-Bremen verlangt deshalb, zunächst den Nahverkehr auf dem Land besser auszubauen, damit dann wirklich alle von einem deutschlandweiten Ticket profitieren können.

„Nicht jeder kann und will in der Stadt leben, wo regelmäßige Verkehrsanbindungen gegeben sind. Die Regierung darf den großen Teil der Bevölkerung auf dem Land nicht vergessen oder gar ausschließen! Das Deutschlandticket hat seinen Namen erst verdient, wenn es wirklich für alle zugänglich ist“, so VdK-Chef Stubbe.

Als Sozialverband, der auch zahlreiche Menschen mit Behinderungen vertritt, verlangt der VdK darüber hinaus endlich einen barrierefreien Nahverkehr. So sollten Bahnhöfe etwa mit funktionierenden Aufzügen ausgestattet werden sowie Haltestellen, Busse und Bahnen auch für ältere und behinderte Menschen ohne Hindernisse erreich- und nutzbar sein.

VdK, Christina Diekmann

Schlagworte Sozialverband VdK | Niedersachsen | Bremen | Friedrich Stubbe | Deutschlandticket | Kritik | Bus | Bahn | barrierefrei | Flächenland

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