20. April 2020

Freiwilliges Engagement macht glücklich und gesund

Tag der Anerkennung von Freiwilligen – Ehrenamt sichert Zusammenhalt der Gesellschaft

„Willst du froh und glücklich leben, lass kein Ehrenamt dir geben.“ So soll es einmal Wilhelm Busch gesagt haben. Doch was wäre unsere Gesellschaft ohne die vielen Ehrenamtlichen?

In Deutschland setzen sich zurzeit 31 Millionen Menschen in ihrer Freizeit für andere ein. Allein rund 2000 Freiwillige engagieren sich ehrenamtlich beim Sozialverband VdK im Landesverband Niedersachsen-Bremen. Natürlich erfordert ein Ehrenamt Zeit, Verlässlichkeit und Engagement. Doch es gibt auch sehr viel zurück: Zufriedenheit, etwas für andere getan zu haben, und öffentliche Anerkennung. Der Wunsch nach Gemeinschaft führt mindestens ebenso viele in ein Ehrenamt. Und nicht zu vergessen das Glückshormon Dopamin, das ausgeschüttet wird bei dem Gefühl, geholfen zu haben. Sogar Studien belegen, dass Menschen, die freiwillig für andere tätig sind, zufriedener, glücklicher und gesünder sind und damit auch länger leben.

Am 20. April ist der Tag der Anerkennung von Freiwilligen. Wir haben dazu mit Andrea Nacke, Leiterin der Organisationsabteilung, im Landesverband gesprochen. Sie ist für die Betreuung des VdK-Ehrenamtes in Niedersachsen und Bremen zuständig.

Foto eines gemalten Baums mit Handabdrücken
Ein Ehrenamt ist vielfältig und fördert die Gemeinschaft. | © www.pixabay.com, Geralt

Frau Nacke, was macht ein Ehrenamt beim VdK aus?
Andrea Nacke: Vor allem die Gemeinschaft, in der das Miteinander aktiv gelebt wird, steht bei uns im Vordergrund. Ein weiterer Aspekt ist die Teamarbeit – mitmachen kann jeder, egal ob Jung oder Alt, mit oder ohne Vorkenntnisse, denn die Aufgabenbereiche sind vielfältig: von der sozialen sowie kulturellen Betreuung der Mitglieder bis zur Planung von Veranstaltungen ist alles dabei.

Und was sind die Herausforderungen?
Die zentrale Aufgabe des VdK-Ehrenamts ist der Kontakt zu den Mitgliedern. Eine wichtige Voraussetzung ist, sich für die Anliegen und Wünsche anderer Menschen zu interessieren. Hierfür sollte man sich Zeit nehmen und verlässlich sein. Im kleinen Rahmen gilt dies für die Mitglieder direkt vor Ort. Größer gedacht setzt sich unser Ehrenamt für die sozialen Belange breiter Gesellschaftsschichten ein. Diese Aufgabe muss natürlich auf mehrere Schultern verteilt werden, weshalb wir ständig auf der Suche nach weiteren Freiwilligen sind.

Wie funktioniert das, neue Ehrenamtliche zu gewinnen?
Zunächst einmal gibt es kein Geheimrezept dafür. Ob sich Menschen freiwillig engagieren, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab und ist auch regional verschieden. Als Verein sollte man immer in der Öffentlichkeit präsent sein und zum Beispiel auf Veranstaltungen, Messen oder mit Infoständen auf sich aufmerksam machen. Hier hat man dann auch die Möglichkeit, die Menschen persönlich anzusprechen, jedoch sollte man dabei nicht aufdringlich sein. Viele unserer Ehrenamtlichen sind in ihrer Stadt oder Gemeinde besonders gut vernetzt und nutzen diese Gelegenheit häufig, um Bekannte oder auch Neubürger anzusprechen. Dem Ehrenamt zum Beispiel bei einer Veranstaltung über die Schulter zu schauen und so einen Einblick in die Arbeit beim VdK zu erhalten, ist ebenfalls sehr hilfreich.

Wer ist denn Ansprechpartner für Menschen, die Interesse an einer ehrenamtlichen Tätigkeit beim VdK haben?
Am besten die Interessierten melden sich direkt vor Ort bei den Ehrenamtlichen, also den Kreis- bzw. Ortsverbandsvorständen, oder in ihrer zuständigen Geschäftsstelle.
Es kann aber auch gerne die Organisationabteilung des Landesverbands kontaktiert werden, wir vermitteln dann die jeweiligen Ansprechpartner.

Wie stehen Sie zu der Aussage „Ein Ehrenamt ist doch nur etwas für ältere Menschen“?
Davon halte ich gar nichts - ältere Menschen haben zwar oftmals mehr Zeit für ein Ehrenamt, weil sie schon in Rente sind. Aber gerade auch junge Menschen können doch Themen, die sie bewegen, und Interessen der Generation voranbringen. In Sportvereinen zum Beispiel engagieren sich auch oft junge Menschen. Außerdem merken wir in der täglichen Arbeit immer wieder, dass ein gemischter Vorstand aus Jung und Alt besonders hilfreich ist für einen regen Austausch. Nur so können immer wieder neue Ideen in unsere Arbeit einfließen.

Ehrenamtliche bringen sich also freiwillig in die Gesellschaft ein – aber welchen Nutzen haben sie selbst davon?
Die ehrenamtliche Arbeit beim VdK gibt Halt – man ist nicht allein, denn man knüpft ständig neue Kontakte. Der Austausch mit anderen Menschen und das durch die vielen Aktivitäten entstehende Gemeinschaftsgefühl spielen bei uns eine große Rolle. Zudem hält ein Ehrenamt fit und es macht doch einfach glücklich, wenn ich jemandem etwas Gutes tue oder wenn ich etwas erreichen kann, nicht wahr?

Der Tag der Anerkennung von Freiwilligen wurde ins Leben gerufen, um diesen Menschen „Danke“ zu sagen. Und genau das möchten auch wir tun. Ein ganz besonderer Dank gilt an dieser Stelle den vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Sozialverbands VdK! Ohne sie wäre der VdK nicht, was er heute ist: eine große Gemeinschaft, in der einer für den anderen einsteht. Denn im VdK wird Solidarität, Menschlichkeit und Engagement aktiv gelebt. Diese Werte sind eine Form der sozialen Teilhabe und bedeutsam für den Zusammenhalt der gesamten Gesellschaft.

Jill Nercher

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