2018 Waldmünchen - Sozialverband VdK Hessen-Thüringen

89 Teilnehmer nahmen an der Mehrtagesfahrt des VdK-Kreisverbandes Witzenhausen, die von einem regionalen Reiseveranstalter angeboten und durchgeführt wurde, nach Waldmünchen teil. Wir bereisten eines der größten Waldgebiete Europas, das dies beliebte, ca. 100 km lange Mittelgebirge mit der höchsten Erhebung, dem Großen Arber (1.456 m), sanft umrahmt.

Folgende Ausflüge und Besichtigungen wurden unternommen:

• Die erste Tour führte nach Bad Kötzting. Zuerst wurde eine Bärwurzerei besichtigt. Danach konnte die Reisegruppe in einer Glashütte den Glasmachern bei ihrer faszinierenden Arbeit zusehen. Sie erklärten Wissenswertes zum Entstehen von Glas und führten vor, wie aus der rotglühenden, zähflüssigen Masse eine Vase, Schale oder etwas ähnliches gefertigt wurde. Nach diesen Eindrücken ging es weiter in die Arber-Region, mit Aufenthalt am Arber See (ca. 1.100 m Höhe). Die erste Tour wurde abgerundet mit einer Besichtigung der bekannten Kirche Heiligen Blut in Neukirchen. Sie zählt seit Jahrhunderten zu den bedeutendsten bayerischen Marienwallfahrten. Im einzigartigen Doppelaltar wird in einer Glaskuppel das Gnadenbild mit dem gespaltenen Haupt aufbewahrt.
• Ein weiteres Ziel war der weltbekannte Badeort Marienbad in Tschechien, wo auch sehr interessante kulturelle und architektonische Geschichte geschrieben wurde. Die Architektur der Jahrhundertwende hat zwei Weltkriege nahezu unbeschadet überstanden. 1992 wurde für Marienbad eine sogenannte Städtische Denkmalschutzzone ausgewiesen, in der zur Zeit 43 Gebäude aufgelistet sind. In der Stadt selbst entspringen 40 Heilquellen, in der Umgebung rund 100 weitere. Die sehenswerten, gepflegten Kuranlagen laden zum Entspannen ein.
• Ein ganztägiger Ausflug nach Regensburg stand ebenfalls auf dem Programm. Ein Wahrzeichen ist die „Steinerne Brücke“ aus dem 12. Jahrhundert. Sie ist 310 m lang, hat 16 Bögen und verbindet den Stadtteil Stadtamhof mit der Altstadt. Ein weiteres wichtiges Wahrzeichen ist der gotische Dom aus dem 13. Jahrhundert mit seinen Zwillingstürmen. Hier sind die Regensburger Domspatzen zu Hause. Bei einem ausführlichen Stadtrundgang wurde die wunderschöne Altstadt, die zum Weltkulturerbe der Unesco gehört, erkundet. Besonders die vielen kleinen Innenhöfe und die zahlreichen Patriziertürme, die zwischen den Häusern stehen, haben ihren gewissen Charme.
• Ein weiteres Ziel des Tages war die Gedenkstätte Walhalla. Seit 1842 werden hier mit Marmorbüsten und Gedenktafeln bedeutende deutsche Persönlichkeiten geehrt. Von der Walhalla hat man einen herrlichen Ausblick auf die Umgebung. Unten schlängelt sich die Donau durch das Land und in der Ferne kann man bei optimalem Wetter die Ränder der Alpen erkennen.
• Eine Rundfahrt durch den Böhmerwald im benachbarten Tschechien führte nach Klattau. Nicht nur durch die Kirchen, von der Gotik zum Barock, die Bürgerhäuser der Renaissance, den „Schwarzen Turm“, die barocke Apotheke „Zum weißen Einhorn“, UNESCO-Weltkulturerbe, den Pavillon mit altem und modernem böhmischen Glas, ist Klattau, auch die „Stadt der Nelken“ genannt, berühmt. Zu einer der herausragenden Sehenswürdigkeit der Stadt, an der Kreuzung von zwei uralten Handelswegen gelegen, hat sich das nun „Katakomben“ genannte Museum in der Krypta der Jesuitenkirche mit den 38 Mumien entwickelt, die dort in den Gewölben in ihren Särgen liegen. Die toten Körper wurden nicht, wie etwa in Ägypten, aufwendig konserviert, sondern in Eichensärgen auf Holzspäne gelegt, umgeben von Hopfendolden. Dank eines ausgeklügelten Lüftungssystems mit Kanälen in der Krypta, endend auf dem Kirchendach, blieben Lufttemperatur und -feuchtigkeit beständig. Es kam zum allmählichen Austrocknen der Körper, zur Mumifizierung. Die braunen Mumien wiegen zwischen acht und zehn Kilogramm.