Benefizkonzert am 26.08.2016 - Sozialverband VdK Hessen-Thüringen

Benefizkonzert am 26.08.2016

Benefizkonzert im Bürgerhaus Taunusstein: Schwungvoll zur Barrierefreiheit

Von Hendrik Jung
HAHN - "Gibt es hier Publikum für eine Polka"?, möchte Dirigent Alfred Herr von den gut 120 Gästen im Bürgerhaus Taunus wissen. Zwar sitzen bei dem Benefizkonzert des Sozialverbands VdK und der Bürgerstiftung Taunusstein auch zehn Prozent Geflüchtete aus Syrien, Afghanistan und Pakistan im Publikum. Doch die Zustimmung zu dem Vorschlag des Leiters des Landespolizeiorchesters Hessen ist groß. Zumal die zwei Dutzend Berufsmusikerinnen und -musiker die Katharinen-Polka, wie von ihrem Chef versprochen, bei aller Rasanz trotzdem spielerisch leicht auf die Bühne bringen.
"Wir lassen bei solchen Abenden den Ablauf gerne ein bisschen offen", erläutert Alfred Herr. Daher sei es keineswegs ungewöhnlich, dass er mit seinem Ensemble Rücksicht auf die Vorlieben des Publikums nehme. Schließlich beherrsche das Landespolizeiorchester Hessen die gesamte musikalische Bandbreite eines modernen Blasorchesters. Bei ihrem Auftritt in Taunusstein stellen die Musikerinnen und Musiker ihre vielfältigen Möglichkeiten etwa bei dem mitreißenden Auftakt mit dem "Florentiner Marsch", der schwungvollen Ouvertüre zu Franz von Suppés Operette "Die schöne Galathée" oder einem Medley mit Melodien aus deutschen Krimiserien wie Tatort, Derrick und Ein Fall für zwei unter Beweis. Allein das Potpourri aus Leonard Bernsteins Musical "West Side Story" strahlt in den unterschiedlichsten Klangfarben. Vom beschwingten "I Feel Pretty" über das schwärmerische "Maria" bis hin zu den überschäumenden Rhythmen von "Tonight".
Spenden sollen für Barrierefreiheit sorgen
Ein Erfolg ist das Konzert aber bereits, bevor der erste perfekt intonierte Ton erklingt. "Es gibt ausreichende Absichtserklärungen für Spenden. Wir wollen die Maßnahme noch in diesem Jahr umsetzen", freut sich Peter Lachmuth, der neue Vorsitzende des VdK-Kreisverbands Untertaunus. Denn die Benefizveranstaltung soll dazu beitragen, den Zugang zum Taunussteiner Rathaus barrierefrei zu gestalten. "Viele werden sagen: Die Rathaustür ist doch barrierefrei", erläutert Peter Lachmuth. Doch im Sinne der Teilhabe sei das nicht zu einhundert Prozent der Fall. Denn für Rollstuhlfahrer sei es schwierig, die Türen selbst zu öffnen. Daher müssten sie klingeln und sich öffnen lassen, um in das Gebäude hineinzukommen.
In Zukunft soll nun jeder die Möglichkeit haben, dies über einen Türöffner selbst zu regeln. Ein hoher vierstelliger Betrag sei dazu notwendig. "Das Rathaus ist zwar ein öffentliches Gebäude. Aber die finanzielle Lage der Stadt Taunusstein war der Grund, die Initiative zu ergreifen", erläutert Gerhard Wittmeyer, der Vorsitzende der Bürgerstiftung Taunusstein.
"Glückwunsch zu der Idee. Das ist Bürgersinn im besten Sinne", lobt der Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch die Initiative. Er hat die Schirmherrschaft für das Benefizkonzert übernommen. Ein solches möchte Peter Lachmuth nun in Zukunft jährlich ausrichten, um auf diese Weise jeweils ein Einzelprojekt zum Thema Barrierefreiheit in Taunusstein oder dem Untertaunus umzusetzen. Ganz nach dem Motto der bundesweiten VdK-Kampagne: Weg mit den Barrieren!

Dauerhafte Veröffentlichung von Bild und Text im Rückblick telefonisch genehmigt von der Redaktion des WK-Untertaunus (Gespräch mit Mathias Gubo am 01.09.2016)