Berichte 2016 - Sozialverband VdK Berlin-Brandenburg

Gegen das Vergessen...

Eingang zur Zwangsarbeit mitten in Berlin© B. Wislaug

Das Dokumentationszentrum NS- Zwangsarbeit in Berlin-Schöneweide widmet sich am authentischen Ort einer der größten Opfergruppen des Nationalsozialismus, den zivilen Zwangsarbeitern. Das Sammellager, 1943 erbaut, besteht aus 13 Schlack- gesteinbaracken in denen über 2000 weibliche und männliche Zwangsar- beiter interniert waren. Sie wurden in der nahe gelegenen Firma Pertrix, einer Tochterfirma des Quandt- Konzerns eingesetzt und mussten von 1943-45 Batterien für die Wehrmacht herstellen.In der Ausstellung sind neben Teilen der Batterieproduktion auch diverse Habseligkeiten der

Bildtafel© B. Wislaug

Zwangsarbeiter sowie deren Lebensläufe auf Bildtafeln und in Filminterviews dokumentiert. Dieser Ort, der zum Gedenkstättenkomplex Topographie des Terrors gehört ist ein Lern- und Erinnerungsort für die 12 Millionen Männer, Frauen, Jugendliche und Kinder aus ganz Europa, die im Deutschen Reich Zwangsarbeit leisten mussten. Bereits 1946 nutzte die DDR dieses Gelände zur Unterbringung eines virologischen Institutes. Der Ausbau zur Mahn- und Erinnerungsstätte erfolgte 2006 nach zehnjährigem Engagement verschiedener Initiativen aus Berlin und Brandenburg auch mit Geldern der Quant-Stiftung. Sehr nachdenklich verließen wir das Gelände, das uns die Grausamkeit des Krieges näher brachte, umso mehr da heute wieder Krieg, Gewalt und Terror unsere Gegenwart mehr den je beherrscht.
Das Dokumentationszentrum befindet sich in Niederschöneweide, Britzer Straße 5 und ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. (Bernhard Wislaug)

Die Kraft eines starken Ehrenamtes - 9. Berliner Freiwilligenbörse

VdK-Stand; Herr Jungmann, Frau Ulrich, Herr Wislaug (v.l.n.r.)© B. Wislaug

Am 09. April präsentierten im Roten Rathaus 100 gemeinnützige Träger und Initiativen unter dem Motto "Menschenrechte leben - engagiert" interessierten Bürgerinnen und Bürgern ihre Leistungen, die Hilfebedürftigen und benachteiligten Menschen in unserer Stadt zu Gute kommen. Berlin ist die Stadt der großen Ideen, des sozialen Zusammen- halts und der persönlichen Begegnungen sagte Frau Schaaf-Derichs (Landesfreiwil- ligennetzwerk Berlin e.V.), die mit Ihrem Team diese Veranstaltung erneut organi- sierte. Schirmherrin war die Staatssekretärin Hella Dunger-Löper. Pünktlich 11 Uhr eröffnete sie die Börse und gab den Weg frei für Gespräche und Kontakte. Am Stand Nr. 50, mitten im Rathaussaal, informierten wir über die Leistungen unseres Sozialverban- des. Unser Besuchsdienst arbeitet mit rund 80 ehrenamtlichen Helfern und wird seit 2003 von Frau Ulrich in vier Stützpunkten betreut. Im Mittelpunkt stehen Begleitung bei Spaziergängen und Ausflügen sowie die Hilfe bei selbstbestimmtem Einkauf. Unsere Berliner Mobilitätsdienste informierten über die seit 15 Jahren standardisier- te, praxisbezogene Arbeit in vier Berliner Bezirken. Die Integrationsgesellschaft "integra" präsentierte ihr neues Projekt "Schritt für Schritt" zur beruflichen Integration geflüchteter Menschen. Paten unterstützen junge Erwachsene auf ihrem Weg in ein Arbeits- oder Ausbildungsverhältnis.
"Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Ver- pflichtung aller staatlichen Gewalt" so heißt es im Artikel 1 unseres Grundgesetzes. Diesen Leitsatz zu leben ist das hohe Ziel aller gesellschaftlichen Trägerverbände, die auf der Börse für ihre Leistungen warben. Und dazu braucht es ein starkes Ehrenamt. (Bernhard Wislaug)