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Vortrag über aktuelle und zukünftige Sozialpolitik
Über aktuelle und zukünftige Sozialpolitik referierte beim 24. Verbandstag des VdK-Kreisverbands Tauberbischofsheim Werner Raab, stellvertretender Landesverbandsvorsitzender des VdK Baden-Württemberg und Bezirksverbandsvorsitzender des VdK Nordbaden.
Referent Werner Raab, stellvertretender Landesverbandsvorsitzender des VdK Baden-Württemberg und Bezirksverbandsvorsitzender des VdK Nordbaden© Peter D. Wagner
„Das neue Jahrzehnt wird uns auf allen Ebenen der sozialen Politik und des Zusammenlebens in vielfältiger Weise herausfordern“, prognostizierte er. Ziele des VdK seien insbesondere, dass die Rente zu einem würdigen Leben reichen müsse, Armut aktiv bekämpft werde, Gesundheit und Pflege für alle bezahlbar bleiben müsse sowie Behinderung kein unüberwindbarer Nachteil darstellen dürfe.
Dabei stehe die Pflege ganz oben auf der Agenda, da die Anzahl der Pflegebedürftigen gemäß der Demografie von 3,3 Millionen im Jahr 2017 bis 2035 auf 5 Millionen Menschen weiter ansteigen werde.
Immerhin sei mit der Aufnahme von Demenz in den Leitungskatalog der Pflegeversicherungen 2017 eine Forderung des VdK erfüllt worden.
Die 1995 eingeführte Pflegeversicherung bezeichnete Raab als „Teilkaskoversicherung“, deren Leistungen jedoch dynamisiert werden müssten, da Pflege nicht zu Armut der Bedürftigen führen dürfe. Dazu fordere der Sozialverband eine Reihe von Maßnahmen wie etwa die Übernahme der Investitionskosten durch das Land, wie es bis 2010 der Fall gewesen sei, zudem flankierend beispielsweise alltagsunterstützende Techniken zur Verzögerung oder Vermeidung einer Heimunterbringung. Hierzu biete der VdK als Teil seines Leistungspaketes jedem Mitglied qualifizierte Beratung an.
Die Organisation verschiedener Pflegarten in lokalen Pflegekonferenzen, ein sowohl räumlicher als auch inhaltlicher Ausbau der Pflegstützpunkte sowie die Sicherung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum nannte Raab zum Beispiel als Vorhaben für das neue Jahrzehnt. „Mit all unserer Kraft wollen wir den Sozialstaat weiterentwickeln und eine solidarische Gesellschaft als Zielentwurf im Auge behalten Wir wollen unser Zusammenleben in den Orts- und Kreisverbänden aktiv mitgestalten und sind bereit, unseren solidarischen Beitrag zu leisten. Wer nicht auf der Sonnenseite des Lebens steht, kann auf unsere Beratung und Unterstützung bauen“, gab er als Devisen des VdK aus.
Bericht: Peter D. Wagner