Sozialverband VdK - Kreisverband Sigmaringen
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Stadtbegehung in Bad Saulgau

Sehr gutes Beispiel für Barrierefreiheit

Sozialverband VdK macht Stadtbegehung

Michael van Beek führt durch Bad Saulgau

Bad Saulgau - Menschen mit Behinderung, Eltern mit Kinderwägen, Senioren mit Rollatoren: Sie alle haben öfter Probleme, wenn es darum geht, Barrieren zu überwinden. Dass man bei diesem Thema sehr aktiv sein kann und es durchaus möglich ist, Abhilfe zu schaffen, das zeigte jetzt der städtische Behindertenbeauftragte Michael van Beek bei einem Stadtrundgang mit VdK-Vertretern aus dem ganzen Landkreis. Organisiert hat diese Aktion der Saulgauer VdK-Vorsitzende Franz Blumer. Fazit: Bad Saulgau ist hier ganz bestimmt beispielgebend, hat aber auch noch einige Aufgaben zu bewältigen.

Dem Sozialverband VdK Kreisverband Sigmaringen ist die Barrierefreiheit im Landkreis ein großes Anliegen. "Barrieren gibt es überall", sagt der Kreisvorsitzende Anton Bohner (Inneringen). Doch der erfahrene VdK-Mann weiß auch, dass nicht alle Hemmnisse so einfach zu beseitigen sind. Erst kürzlich hatte man mit Betroffenen einen Rundgang in der Innenstadt von Sigmaringen gemacht und danach positive und negative Beispiele zum Thema "Barrierefreiheit" aufgelistet. Im Rahmen der Aktionswochen des Pflegenetzwerks sollen die Ergebnisse am 14. Oktober auf dem Leopoldplatz der Kreisstadt vorgestellt werden. In der Kurstadt lag es nun an Michael van Beek, das aufzuzeigen, was er beim Thema Barrierefreiheit bereits erreicht hat. Schon bei der Begrüßung im Foyer des Rathauses hatte Bürgermeisterin Doris Schröter deutlich gemacht, wie wichtig ihr dieses Thema ist und wie froh sie darüber ist, einen ausgewiesenen Fachmann an ihre Seite zu haben. Mit van Beek pflege sie eine Politik der kurzen Wege. "Wenn er ein Anliegen oder einen Vorschlag hat, dann kommt er und wir schauen, was wir tun können." Da der Behindertenbeauftragte selbst im Rathaus arbeitet hat er es da natürlich nicht weit. Und mittels des Aufzugs (van Beek: "Dafür habe ich Jahrzehnte gekämpft") kann er Schröter auch direkt in ihrem Büro aufzusuchen, das sich im oberen Gebäudeteil befindet.

Abgesenkte Gehwegkanten? Ampelanlagen, die auch von Blinden problemlos bedient werden können? In Bad Saulgau ist das die Regel und nicht die Ausnahme. Am 4. Dezember 2012 wurde die Stadt in Stuttgart mit dem Preis "Barrierefreie Gemeinde" ausgezeichnet. In der Kurstadt hat man sich seit Jahren nachhaltig und intensiv bemüht, die Gemeinde für mobilitätsbehinderte Menschen in allen Bereichen zugänglich zu machen und ihnen damit die selbstbestimmte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu erleichtern. "Barrierefreiheit ist bei uns ein erklärtes Ziel. Wir wollen Grenzen abbauen", betonte Doris Schröter. Verstanden wird dies als ein Prozess mit vielen unterschiedlichen Beteiligten. Bürger engagieren sich gemeinsam mit sozialen Einrichtungen, Gewerbetreibenden und der Stadtverwaltung, bauliche Barrieren abzubauen und das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung voranzubringen. Die Stadt Bad Saulgau versteht sich dabei auch als Moderator. Es gibt mit Michael van Beek einen Behindertenbeauftragten sowie einen Arbeitskreis "Soziales", die gemeinsam die Anliegen von Menschen mit Behinderung in die Kommunalpolitik einbringen.

Im April 2012 wurde ein umfangreicher Wegweiser "Barrierefreies Bad Saulgau" aufgelegt, damit Menschen mit Behinderungen im Alltag eine wertvolle Orientierungshilfe haben. Der Wegweiser informiert nicht nur über die barrierefreie Erreichbarkeit von öffentlichen und privaten Gebäuden und Einrichtungen, über Behindertenparkplätze und -toiletten, sondern auch über Themen wie beispielsweise Hausnotruf, Essen auf Rädern und Sonderfahrdienste. Van Beek, der selbst seit vielen Jahren im Rollstuhl sitzt, konnte den Besuchern beim Rundgang eine ganze Menge positive Beispiele zeigen. So gibt es in einer Apotheke eine Bedientheke für Rollstuhlfahrer. Die können auch in der Volksbank einen speziellen Geldautomaten benutzen und behindertengerechte Toiletten sind in Bad Saulgau keineswegs Mangelware. Beim Rundgang wurde aber auch deutlich, dass besonders Rollstuhlfahrer immer noch mit Barrieren zu kämpfen haben, die für den Gehenden oft gar nicht ersichtlich sind. Pflasterbeläge sind teilweise nur schwer zu befahren. Manches Geschäft hat zwar am Eingang Stufen, aber nicht immer einen rollstuhlgerechten Zugang. "Man kann nicht alles auf einmal machen", sagt van Beek und kann eine Vielzahl an Positivbeispielen vorweisen. Und oft sei es auch so, dass Betroffene sich zwar über Hindernisse ärgern, die ihm aber nicht melden. Ich kann ja nicht überall sein", schmunzelt der Mann, der jeden Hinweis aufnimmt und dann auch schaut, wie man Abhilfe schaffen kann. Dass schwere Kirchentüren sich in Bad Saulgau per Knopfdruck öffnen lassen, das dürfte nicht nur von Menschen mit Behinderung positiv bewertet werden. Wie überall sind die aber auch hier die Behindertenparkplätze ein Problem. Denn oft werden sie von Autofahrern belegt, die keinen Anspruch auf einen solchen Parkplatz haben.

Fotogalerie Stadtbegehung in Bad Saulgau

Fotos von der Stadtbegehung in Bad Saulgau.

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    Bürgermeisterin Doris Schröter (Mitte) und der Behindertenbeauftragte Michael van Beek (Rollstuhl) sind sich einig: Barrierefreiheit ist ein wichtiges Thema. Das bestätigten auch der örtliche VdK-Vorsitzende Franz Blumer (rechts) und VdK-Kreisvorsitzender Anton Bohner (links) beim Besuch in Bad Saulgau.Foto: VdK

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    Einen Bankautomaten für Rollstuhlfahrer gibt es in der Volksbank Bad Saulgau. Michael van Beek findet das prima.Foto: VdK

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