Sozialverband VdK - Kreisverband Saalfeld
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Pressemeldungen 2015

2015

Patientenberatung: UPD-Beratungsstelle Gießen schließt endgültig
Menschen mit Behinderungen profitieren nicht vom Aufschwung am Arbeitsmarkt
Bildungsurlaub fürs Ehrenamt kommt
VdK fordert mehr barrierefreie Wohnungen, Arztpraxen und Bahnhöfe
VdK fordert Pflegestützpunkte für Landkreise u. kreisfreie Städte in g. Thüringen
VdK fordert mehr Arbeitsplätze für Menschen mit Schwerbehinderungen
VdK fordert Pflegeumlage für Hessen und Thüringen
VdK warnt vor massiver Spaltung bei zukünftigen Rentnergenerationen
Karl-Winfried Seif einstimmig zum VdK-Landesvorsitzenden gewählt
Soziale Spaltung verfestigt sich in Hessen und Thüringen
Armut nimmt weiter zu
Hist. Höchstst.: 250.000. Mitglied im Sozialverband VdK Hessen-Thüringen Patientenrechte von Frauen in Hessen und Thüringen werden geschwächt
Unabhängige Patientenberatung in Hessen und Thüringen vor dem Aus
Nach Neuordnung: Sozialverband VdK prüft Ärztlichen Bereitschaftsdienst
Ministerpräsident ehrt VdK-Mitglieder
VdK fordert "Hessenpakt gegen soziale Spaltung"
VdK fordert "Hessenpakt gegen soziale Spaltung"
VdK verabschiedet "Grünberger Erklärung" zur Hilfe von Flüchtlingen
Pflege-Staatssekretär Laumann verspricht neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff
Bildungsurlaub für das Ehrenamt
VdK fordert bessere Bezahlung von Frauen
Immer mehr Frauen in Hessen und Thüringen von Altersarmut betroffen
VdK erstreitet 10,6 Millionen Euro vor Gerichten in Hessen und Thüringen
Wachsende soziale Spaltung in Hessen und Thüringen
VdK fordert umfassende Pflegereform und begründet Verfassungsklage
Fast 250.000 Mitglieder - neuer Rekord

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Patientenberatung: UPD-Beratungsstelle Gießen schließt endgültig



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Menschen mit Behinderungen profitieren nicht vom Aufschwung am Arbeitsmarkt

Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen fordert der VdK Politik und Arbeitgeber zum Handeln auf

Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember fordert der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen bessere Beschäftigungsmöglichkeiten für schwerbehinderte Menschen. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren im November 2015 in Hessen 13.106 und in Thüringen 5.860 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet. "Schwerbehinderte Arbeitslose haben nicht so vom Aufschwung der letzten Jahre profitiert wie die Menschen ohne Behinderungen. In Hessen ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten schwerbehinderten Menschen in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen, in Thüringen bei sinkender Einwohnerzahl nur leicht zurückgegangen", sagt der VdK-Landesvorsitzende Karl-Winfried Seif. "Politik und Arbeitgeber müssen hier deutlich mehr tun. Menschen mit Behinderungen haben oft eine hohe Qualifikation, die Gesellschaft kann und darf auf dieses wichtige Potential nicht verzichten."

Da nach der aktuellsten Erhebung der Bundesagentur für Arbeit (2013) 2.350 Arbeitgeber in Hessen und 947 in Thüringen keinen einzigen schwerbehinderten Menschen beschäftigen, also 19.290 Pflichtarbeitsplätze in Hessen und 5.017 Pflichtarbeitsplätze in Thüringen nicht besetzt sind, sieht der VdK großen Handlungsspielraum. "Die Arbeitgeber, die eine Ausgleichsabgabe zahlen, anstatt Menschen mit Behinderungen eine Chance zu geben, müssen stärker in die Pflicht genommen, aber auch besser unterstützt werden", fordert Seif.

Auch was die Arbeitsvermittlung angeht, seien die Gestaltungsmöglichkeiten noch lange nicht ausgeschöpft. "Die Bundesagentur für Arbeit und die Jobcenter sollten die Arbeitsvermittlung von schwerbehinderten Menschen ausbauen und direkt mit den großen Firmen zusammenarbeiten", schlägt Seif vor. Um einer Verfestigung von Langzeitarbeitslosigkeit bei Menschen mit Schwerbehinderungen entgegenzuwirken, fordert der VdK den flächendeckenden Einsatz von Reha-Beratern, die eine spezialisierte Beratung und Vermittlung ermöglichen. Um Anreize für eine dauerhafte Beschäftigung von Menschen mit Schwerbehinderungen zu schaffen, müssten individuell zugeschnittene Lohnkostenzuschüsse ohne automatische Degression (Verminderung des Eingliederungszuschusses) eingeführt werden. Hierdurch könnten Arbeitnehmer mit Behinderungen langfristig in das Unternehmen eingebunden werden.

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Bildungsurlaub fürs Ehrenamt kommt

Zeitnahe Umsetzung von VdK-Forderung in Sicht

Für alle ehrenamtlich Aktiven in Hessen, die im Berufsleben stehen, gibt es gute Nachrichten. "Wenn ich die Zeichen richtig deute, wird die Hessische Landesregierung Anfang 2016 eine Verordnung erlassen, die das Recht auf Bildungsurlaub für die Ehrenamtsschulung festschreibt", sagt der Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen, Karl-Winfried Seif. "Das wäre ein großer Erfolg für den VdK, ist aber vor allen Dingen wichtig für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft."

Der VdK fordert seit längerem Bildungsurlaub für die Teilnahme an Ehrenamtsschulungen, genauso wie es in den Bereichen der politischen Bildung und der beruflichen Weiterbildung möglich ist. Gegenstand der Forderung ist das Gesetz über den Anspruch von Bildungsurlaub. Es regelt den Rechtsanspruch auf Bildungsurlaub zur beruflichen und politischen Weiterbildung und zur Schulung für die Ausübung eines Ehrenamts. Die für die Umsetzung des Gesetzes notwendige Rechtsverordnung wurde allerdings bisher nicht erlassen.

Dass jetzt Bewegung in die Sache kommt, hatte sich schon auf dem Hessentag in Hofgeismar angekündigt. Ministerpräsident Volker Bouffier hatte auf dem dort abgehaltenen VdK-Landestreffen vor mehr als 5000 Menschen verkündet, dass der Bildungsurlaub für die ehrenamtliche Fortbildung "in allerkürzester Zeit" geregelt werde. Inhaltlich gleichlautend äußerte sich der Hessische Minister für Soziales und Integration, Stefan Grüttner, auf dem VdK-Landesverbandstag im September 2015. Das Anliegen des VdK wurde auch von allen hessischen Landtagsfraktionen unterstützt.

"Besonders im sozialen Bereich, zum Beispiel in der Pflege, bei der Beratung von Menschen in Notlagen und bei der Betreuung der Flüchtlinge, übernehmen Ehrenamtler wichtige Tätigkeiten. Ohne sie würde die Infrastruktur in unserem Bundesland zusammenbrechen", betont Karl-Winfried Seif. "Damit die vielen tausend Freiwilligen ihre Aufgaben möglichst gut erfüllen können, müssen sie regelmäßig geschult werden ? allerdings ohne dafür ihren Jahresurlaub zu opfern."

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VdK fordert mehr barrierefreie Wohnungen, Arztpraxen und Bahnhöfe

Zukunftsforum barrierefreies Planen, Bauen und Wohnen

Friedberg/Hessen - Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen fordert verstärkte Anstrengungen zur Herstellung von Barrierefreiheit. "Barrierefreiheit ist eine Grundvoraussetzung für Chancengleichheit und Teilhabe in unserer Gesellschaft", sagte der stellvertretende VdK-Landesvorsitzende Gottfried Schugens heute auf dem vom VdK und der Ingenieur-Akademie Hessen veranstalteten "Zukunftsforum barrierefreies Planen, Bauen und Wohnen". Neben dem Bereich Wohnen stehen für den VdK in puncto Barrierefreiheit vor allem der öffentliche Personennahverkehr sowie die Einrichtungen des Gesundheitswesens im Mittelpunkt des Interesses. "Angesichts des demographischen Wandels muss jetzt dringend gehandelt werden", sagte Schugens. "Die Landespolitik, Kommunen und die Akteure des Gesundheitswesens stehen hier besonders in der Pflicht."

In Anbetracht einer erhöhten Lebenserwartung und dem Wunsch vieler älterer Menschen, den Lebensabend zu Hause zu verbringen, sieht der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen großen Bedarf an barrierefreien Wohnungen. Nach Angaben des Kuratoriums Deutsche Altershilfe fehlen momentan in Hessen 77.000, in Thüringen 33.000 barrierefreie Wohneinheiten. Um hier schnelle Abhilfe zu schaffen und für die Zukunft besser gewappnet zu sein, fordert der VdK die Ausweitung von Fördermitteln und steuerlichen Subventionen für Planungs- und Bauvorhaben sowohl im Neubau als auch im Bestand.

Für den VdK ist besonders wichtig, dass der Wohnungsbau mit der sozialen Infrastruktur abgestimmt wird. "Ärzte und andere Anbieter von Gesundheitsleistungen müssen verpflichtet werden, ihre Praxisräume, einschließlich Zugängen, Toiletten und Parkplätzen barrierefrei zu gestalten", forderte Schugens. Das sei notwendig, da noch nicht einmal ein Viertel der Praxen von Allgemeinmedizinern über einen ebenerdigen oder rollstuhlgerechten Zugang bzw. über einen Aufzug verfügten. Zur Herstellung von Barrierefreiheit im öffentlichen Personennahverkehr sind laut VdK weitere Schritte zu unternehmen. Die Deutsche Bahn AG, Verkehrsverbünde und Kommunen müssten besser zusammenarbeiten, auch mit Blick auf kleinere Bahnhöfe und Haltestellen im ländlichen Raum.

Der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, Dr. Wolfgang Dippel, betonte ebenfalls die Notwendigkeit, den ländlichen Raum attraktiver zu machen und verwies auf den Aktionsplan der Hessischen Landesregierung zur Schaffung von Barrierefreiheit im öffentlichen Raum.

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VdK fordert Pflegestützpunkte für Landkreise und kreisfreie Städte in ganz Thüringen

Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Thüringen wird in den kommenden Jahren stark ansteigen, von jetzt 82.000 auf voraussichtlich mehr als 120.000 im Jahr 2035. Aus diesem Grund fordert der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen eine flächendeckende Versorgung mit Pflegeberatungs- und Betreuungsmöglichkeiten. "Jeder Landkreis und jede kreisfreie Stadt in Thüringen braucht einen eigenen Pflegestützpunkt, um die Menschen zu beraten und zu unterstützen", so der VdK-Landesvorsitzende Karl-Winfried Seif.

Aktuell gibt es nur Pflegestützpunkte in Jena, Nordhausen und Sondershausen. Aus Sicht des VdK muss dringend gehandelt werden, um angesichts der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen die Betreuung sicherzustellen. In den Pflegestützpunkten wird eine unabhängige Beratung zur pflegerischen Versorgung im weitesten Sinne angeboten. Dabei geht es nicht nur um die Pflege selbst, sondern um die ganze Palette von Fragestellungen, die in diesem Zusammenhang auftauchen. So zum Beispiel die Möglichkeiten zur Anpassung des Wohnraums oder die Vermittlung von Verpflegung und hauswirtschaftlichen Dienstleistungen.

Besonders wichtig ist aus Sicht des VdK die Beratung der pflegenden Angehörigen. "Ohne sie stünden wir schon jetzt vor dem Pflegekollaps", sagt der VdK-Landesvorsitzende. "Um die Zukunftsfähigkeit von Thüringen sicherzustellen, brauchen pflegende Angehörige ein flächendeckendes Netz der Unterstützung. Hier sind Pflegestützpunkte ein, wenn nicht der wesentliche Baustein."

Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen fordert von der thüringischen Landesregierung einen verbindlichen Zeitplan für die Einrichtung von Pflegestützpunkten in jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt. Nur so sei die zeitnahe Umsetzung zu gewährleisten.

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VdK fordert mehr Arbeitsplätze für Menschen mit Schwerbehinderungen

VdK-Konferenz im Plenarsaal des Hessischen Landtags

Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen fordert verstärkte Anstrengungen, um mehr Menschen mit Schwerbehinderungen in Arbeit zu bringen. "Eine deutliche Senkung der Arbeitslosenquote bei Menschen mit Schwerbehinderungen, die auch dauerhaft bestehen bleibt, das ist unser Ziel", sagte der Juniorenvertreter des Sozialverbands, Paul Weimann, heute auf der Landeskonferenz für Menschen mit Behinderungen in Wiesbaden. Die zum 35. Mal vom VdK im Plenarsaal des Hessischen Landtags ausgerichtete Konferenz widmete sich in diesem Jahr dem Thema "Perspektiven für Arbeitnehmer mit Schwerbehinderungen".

In Hessen sind 13.491 Menschen mit Schwerbehinderungen arbeitslos gemeldet, in Thüringen sind es 6.139 Personen (Stand: September 2015). Die Arbeitslosenquote liegt damit rund doppelt so hoch wie bei Menschen ohne Behinderungen. Diese Zahlen sind seit Jahren nahezu konstant. "Was können wir tun, damit die Arbeitslosenquote bei Menschen mit Schwerbehinderungen endlich niedriger wird?", lautete die zentrale Frage, mit denen Weimann die rund 200 Konferenzteilnehmer und das mit Vertretern aus Wissenschaft und Verwaltung, Arbeitgeber- und Sozialverbänden besetzte Podium konfrontierte.

Der VdK sieht hier sowohl die Arbeitgeber als auch die Arbeitsvermittler in der Pflicht. Arbeitgeber, die ihrer Beschäftigungspflicht nicht oder nur unzureichend mit einer Quote von unter einem Prozent nachkommen, müssten mit einer deutlich höheren Ausgleichsabgabe belastet werden. Da 2.350 Arbeitgeber in Hessen und 947 in Thüringen keinen einzigen schwerbehinderten Menschen beschäftigten, gebe es großes Potential. Die Bundesagentur für Arbeit und die Jobcenter müssten die Arbeitsvermittlung von schwerbehinderten Menschen durch spezialisierte Beratungen intensivieren und direkt mit den großen Firmen zusammenarbeiten. Um einer Verfestigung von Langzeitarbeitslosigkeit bei Menschen mit Schwerbehinderungen entgegenzuwirken, fordert der VdK den flächendeckenden Einsatz von Reha-Beratern, die eine spezialisierte Beratung und Vermittlung ermöglichen.

"Wir können noch viel mehr Menschen mit Behinderungen in Arbeit bringen", sagte Dr. Stefan Hoehl, Geschäftsführer Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände. Dazu brauche es aber nicht mehr Bürokratie und Regulierung, sondern Bewusstseinsbildung in Unternehmen und Gesellschaft.

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VdK fordert Pflegeumlage für Hessen und Thüringen

Bis 2030 fehlen in Hessen 80 Prozent Pflegekräfte

Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen fordert eine Pflegeumlage für Hessen und Thüringen. "Wir benötigen jetzt und in Zukunft viel mehr Pflegekräfte", sagte der Vorsitzende des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen, Karl-Winfried Seif, angesichts der heute im Hessischen Pflegemonitor veröffentlichten Zahlen. Laut Pflegemonitor ist der zukünftige Bedarf an Pflegekräften sehr hoch. Im Jahr 2013 waren 11.781 Personen in diesem Bereich in Vollzeit beschäftigt. Im Jahr 2030 wird mit einem Erweiterungs- und Ersatzbedarf von bis zu 80 Prozent gerechnet. "Um den aktuellen Notstand zu beheben und für die Zukunft vorzubauen, brauchen wir eine Pflegeumlage", fordert Seif. "Die Politik muss jetzt handeln."

Der VdK begrüßt die Vorlage des Hessischen Pflegemonitors. "Damit ist es möglich, vorausschauend zu handeln", betonte der Landesvorsitzende. Auch die von der Hessischen Landesregierung erreichten und angestrebten Verbesserungen im Bereich der Ausbildung und der beruflichen Fort- und Weiterbildung seien zu begrüßen, reichten aber bei Weitem nicht aus.

"Um die gewaltigen Defizite zu beheben und für die Zukunft gewappnet zu sein, brauchen wir verstärkte Anstrengungen", sagte Seif. "Der VdK fordert deshalb für Hessen und für Thüringen eine Pflegeumlage." Diese ermöglicht es, zur Aufbringung der Mittel für die Kosten der Ausbildungsvergütung von allen Leistungsanbietern Ausgleichsbeträge zu erheben, die in einen Umlagefonds eingezahlt werden. "Wer ausbildet, bekommt die Ausbildungsvergütung vollständig aus diesem Fonds erstattet", erklärte Seif. "Dadurch wird ein Anreiz für mehr Ausbildung gesetzt." Außerdem werde der Wettbewerbsnachteil ausbildender Pflegeeinrichtungen beseitigt.

Um den Pflegeberuf in Thüringen attraktiver zu machen, fordert der VdK im ersten Schritt eine Lohnanpassung an Westniveau. Für Hessen und Thüringen fordert der Sozialverband tarifvertragliche Regelungen zur Verbesserung der Einkommenssituation in der Pflege. "Fachkräfte und Helfer in der Altenpflege verdienen nicht nur weniger als ihre Kollegen in der Krankenpflege, sondern auch weniger als Fachkräfte vergleichbarer anderer Berufe", erklärte der VdK-Landesvorsitzende. Eine Fachkraft in der Altenpflege in Westdeutschland verdiene etwa ein Fünftel weniger als eine Fachkraft in der Krankenpflege. In Ostdeutschland liege dieser Anteil sogar bei einem Drittel. "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit - dieser Grundsatz muss auch für die Pflegeberufe gelten", so Seif.

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VdK warnt vor massiver Spaltung bei zukünftigen Rentnergenerationen

Auch Normalverdiener immer stärker von Altersarmut bedroht

Ein im Auftrag des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen vom Forschungszentrum Demographischer Wandel (FH Frankfurt) erstelltes Gutachten geht davon aus, dass 2030 in der Altersgruppe 65+ eine Armutsquote von bis zu 20 Prozent erreicht werden wird. Auch Teile des Mittelstandes würden unter Druck geraten. Den von Armut betroffenen älteren Menschen werde eine große Gruppe wohlhabender, gebildeter, gesunder und aktiver Rentner gegenüberstehen. Bei zukünftigen Rentnergenerationen bestehe die Gefahr einer massiven Spaltung.

"Wir fordern für Hessen und Thüringen einen Aktionsplan gegen Armut, der sich konkret mit dem demografischen Wandel befasst", sagte der VdK-Landesvorsitzende Karl-Winfried Seif auf der Abschlusskundgebung des VdK-Landesverbandstags in Neu-Isenburg. "Die Menschen, die heute im Arbeitsleben stehen, Kinder großziehen und Angehörige pflegen, also die klassische Mittelschicht, dürfen nicht in Altersarmut abrutschen."

Einen wesentlichen Grund für die Zunahme der Altersarmut sieht der VdK in der Absenkung des Rentenniveaus. Es soll bis 2030 auf 43 Prozent des durchschnittlichen Verdienstes verringert werden; 1977 lag es noch bei 60 Prozent. "Wer 2030 in Rente geht, wird bei einem durchschnittlichen Verdienst von 2.900 Euro brutto und 35 Jahren Vollzeiterwerbstätigkeit eine Rente von circa 798 Euro im Monat erhalten", sagte der VdK-Landesvorsitzende. "Das ist allenfalls noch Grundsicherungsniveau für alle Wir müssen uns vor Augen führen, was diese Massenverarmung nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die ganze Gesellschaft bedeutet", betonte Seif.

Die Städte würden durch Gentrifizierung gekennzeichnet sein. Viele ältere Menschen würden aus den Innenstadtbereichen, in denen sie jahrzehntelang zu Hause und sozial eingebettet waren, vertrieben werden. Auf dem Land würden Häuser verlassen werden und verfallen, weil sie nicht mehr zu finanzieren seien, Geschäfte müssten schließen, weil ihre Umsätze zurückgingen, Ärzte fänden keine Nachfolger, weil sich ihre Praxen nicht mehr lohnten.

Der hessische Sozialminister Stefan Grüttner sagte, die Forderungen des VdK zur Armut seien alle zu unterstreichen. Da sie aber eher Bundesgesetze beträfen, könne die hessische Landesregierung sie nicht umsetzen, wolle sich dafür aber auf Bundesebene einbringen. Die Thüringer Sozialministerin Heike Werner sprach sich dafür aus, den demographischen Wandel aktiv zu gestalten.

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Karl-Winfried Seif einstimmig zum VdK-Landesvorsitzenden gewählt

Vorstandswahlen beim mit 250.000 Mitgliedern größten Sozialverband in Hessen und Thüringen

Karl-Winfried Seif VdK-Landesvorsitzenden Thüringen und Hessen

© VdK Slf/So

Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen hat einen neuen Landesvorstand gewählt. Auf dem 21. Ordentlichen Landesverbandstag in der Hugenottenhalle in Neu-Isenburg wurde Karl-Winfried Seif (Limburg) einstimmig zum Landesvorsitzenden gewählt. Der 71-jährige Seif war nach dem überraschenden Tod des langjährigen Landesvorsitzen Udo Schlitt im November 2013 vom VdK-Landesvorstand als Amtierender Landesvorsitzender berufen worden. Am Freitag, den 11. September, wählten ihn die Delegierten des VdK-Landesverbandstags nun zum Landesvorsitzenden. Alle 177 anwesenden Delegierten stimmten in geheimer Wahl mit ja.

Auch seine beiden Stellvertreter Dr. Günther Schnell (Kassel) und Helma Schnell-Kretschmer (Gemünden) wurden wiedergewählt. Der ehemalige thüringische Landtagsabgeordnete Gottfried Schugens (Leubsdorf), der seit Anfang 2015 für den erkrankten Dr. Claus Dieter Junker (Gotha) als stellvertretender Landesvorsitzender amtiert, wurde ebenfalls im Amt bestätigt. Neu in den Kreis der stellvertretenden VdK-Landesvorsitzenden rückte der 66-jährige langjährige Bürgermeister von Waldbrunn, Lothar Blättel, auf.

Als Landesschatzmeister im Amt bestätigt wurde Horst Gunnesch (Wetter). Zur neuen Landesvertreterin der Frauen wurde die 51-jährige Ursula König-Schneyer aus Butzbach gewählt. Neuer Landesjuniorenvertreter ist Paul Weimann, der langjährige Bürgermeister von Oestrich-Winkel und ehemalige Präsident des Hessischen Städte- und Gemeindebunds.

1946 als Selbsthilfeorganisation der Kriegsopfer gegründet, hat sich der VdK im Laufe der Jahrzehnte zum modernen Sozialverband für alle Generationen entwickelt. Mit 1,7 Millionen Mitgliedern ist der VdK der größte Sozialverband in Deutschland. Auch der Landesverband Hessen-Thüringen gewinnt immer mehr an Bedeutung. Innerhalb der letzten vier Jahre stieg die Mitgliederzahl von rund 220.000 auf mehr als 250.000 Mitglieder. In 1.200 Orts- und Kreisverbänden sind circa 12.000 Ehrenamtler für den VdK aktiv. Sie betreuen und beraten die VdK-Mitglieder in allen Fragen rund um Krankheit, Alter und Behinderung, haben aber auch immer ein offenes Ohr für die Sorgen des Alltags.

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Soziale Spaltung verfestigt sich in Hessen und Thüringen

VdK sieht besonders bei Rentnern und Geringqualifizierten massiven Handlungsbedarf

Angesichts der heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zur Armutsgefährdung in Hessen und Thüringen fordert der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen die Politik zum Handeln auf. "Die Kluft zwischen Arm und Reich verfestigt sich", sagt der VdK-Landesvorsitzende Karl-Winfried Seif. "Es müssen endlich energische Schritte unternommen werden, um die Armut zu bekämpfen, und vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden, damit Armut erst gar nicht entsteht."

In Hessen lag die Armutsgefährdungsquote im Jahr 2014 bei 13,8 Prozent (2006: 12,0 Prozent) und in Thüringen bei 17,8 Prozent (2006: 19,0 Prozent). Neben der stetigen Zunahme in Hessen und dem Verharren auf hohem Niveau in Thüringen ist der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen besonders über den starken Anstieg bei der Gruppe der 65-Jährigen und Älteren besorgt. Die Armutsgefährdungsquote stieg hier zwischen 2006 und 2014 in Hessen von 10,2 auf 13,4 Prozent und in Thüringen von 7,9 auf 13,5 Prozent.

"Dass wir gegenüber 2006 in Hessen fast ein Drittel mehr armutsgefährdete Rentner haben und in Thüringen gut zwei Drittel mehr ist beängstigend", betont Karl-Winfried Seif. "Viele jüngere Menschen werden im Alter an oder unterhalb der Armutsgrenze leben, wenn nicht endlich gegengesteuert wird." Für die Zunahme der Armut im Alter macht der Sozialverband VdK die Rentenentwicklung der letzten Jahre verantwortlich. "Man erkennt, dass das Absenken des Rentenniveaus nicht spurlos an den Rentnerinnen und Rentnern vorbeigeht und zukünftige Rentnergenerationen umso härter treffen wird", sagt der VdK-Landesvorsitzende. "Das Rentenniveau muss bei 50 Prozent des durchschnittlichen Nettolohns stabilisiert werden. Erforderlich ist hierzu die dauerhafte Streichung der Dämpfungsfaktoren in der Rentenanpassungsformel."

"Besorgniserregend ist es aus unserer Sicht auch, dass bei den Geringqualifizierten in beiden Bundesländern ein dramatischer Anstieg erfolgt ist", sagt Karl-Winfried Seif. "Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen fordert massive Anstrengungen zur Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen." Zwischen 2005 und 2014 stieg die Armutsgefährdung bei den Geringqualifizierten in Thüringen von 37,1 auf 47,4 Prozent und in Hessen von 30,9 auf 35,3 Prozent.

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Armut nimmt weiter zu

VdK fordert Stabilisierung des Rentenniveaus bei 50 Prozent und Abschaffung der Abschläge für Erwerbsminderungsrentner

Nach aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamts steigt die Zahl der Empfänger von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Im März 2015 bezogen in Hessen 82.694 Personen diese Leistungen, in Thüringen waren es 16.035 Personen. Im Vergleich zu 2005 ist in Hessen eine Zunahme um knapp 55 Prozent und in Thüringen um rund 50 Prozent zu verzeichnen.

"Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts zur Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung sind beunruhigend", sagt der Vorsitzende des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen, Karl-Winfried Seif. "Vor allem die stetig größer werdende Zahl von Menschen im Rentenalter, die Grundsicherung beantragen müssen, ist alarmierend." Deren Zahl lag Ende 2005 in Hessen bei etwas mehr als 30.000, im März 2015 bei fast 45.000; in Thüringen vor zehn Jahren bei rund 4000 und jetzt bei mehr als 5000.

Für die Zunahme der Armut im Alter macht der Sozialverband VdK die Rentenentwicklung der letzten Jahre verantwortlich. "Man erkennt, dass das Absenken des Rentenniveaus nicht spurlos an den Rentnerinnen und Rentnern vorbeigeht", sagt der VdK-Landesvorsitzende. "Das Rentenniveau muss bei 50 Prozent des durchschnittlichen Nettolohns stabilisiert werden. Erforderlich ist hierzu die dauerhafte Streichung der Dämpfungsfaktoren in der Rentenanpassungsformel." Um eine spürbare Verringerung des Armutsrisikos zu erreichen, müssten zudem die Abschläge für Erwerbsminderungsrentner abgeschafft werden. Die Abschläge für Menschen, die wegen einer Erwerbsminderung nicht mehr oder nur noch stundenweise arbeiten können und deswegen vor der Regelaltersgrenze Rente beziehen müssen, betragen momentan bis zu 10,8 Prozent.

Der VdK sieht als Instrument für eine spürbare Bekämpfung der (Alters-)Armut vorbeugende Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt. "Leih- und Zeitarbeit, befristete Arbeitsverhältnisse sowie Teilzeit- und Minijobs leisten der Armut, vor allem bei Frauen, Vorschub", betont Karl-Winfried Seif. "Wenn wir Armut im Alter vermeiden wollen, dann müssen prekäre Beschäftigungsverhältnisse eingedämmt werden."

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Historischer Höchststand: 250.000. Mitglied im Sozialverband VdK Hessen-Thüringen

Verband wächst in 20 Jahren um mehr als 100.000 Mitglieder

Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen ist so erfolgreich wie noch nie in seiner fast 70-jährigen Geschichte. Im Juli 2015 wurde die historische Höchstmarke von 250.000 Mitgliedern erreicht. "Wir sind stolz und dankbar, dass uns so viele Menschen vertrauen", sagt der VdK-Landesvorsitzende Karl-Winfried Seif. "Wir haben es geschafft, aus einem Kriegsopferverband einen modernen Sozialverband für alle Generationen zu machen. Mein besonderer Dank gilt unseren vielen tausend ehrenamtlich aktiven Mitgliedern, ohne deren Unterstützung diese großartige Entwicklung nicht möglich gewesen wäre."

In den letzten zwanzig Jahren stieg die Zahl der Mitglieder im Sozialverband VdK Hessen-Thüringen stark an. Zählte der Verband 1995 noch knapp 140.000 Mitglieder, so waren es zehn Jahre später schon rund 195.000, um schließlich die neue Rekordzahl von einer Viertelmillion zu erreichen - eine Zunahme um rund 110.000 Mitglieder. Damit ist der VdK der größte Sozialverband in Hessen und Thüringen, und auch in Deutschland liegt der VdK mit rund 1,7 Millionen Mitgliedern an der Spitze vergleichbarer Organisationen. In Hessen ist jeder 26. Einwohner Mitglied im Sozialverband VdK. Auch in Thüringen wächst der Verband kontinuierlich und hat dort schon mehr als 20.000 Mitglieder.

"Parteien, Kirchen und mit dem VdK vergleichbare Verbände verlieren zum Teil massiv an Mitgliedern, während es bei uns seit Jahrzehnten stetig aufwärts geht", betont Karl-Winfried Seif. Die Informations- und Hilfsangebote des VdK zu allen Fragen rund um Gesundheit, Behinderung, Rente und Pflege träfen eben auf die Bedürfnisse von immer mehr Menschen. "Erwerbsminderungsrente, Patientenverfügung, Grad der Behinderung, Pflegetagebuch, Rentenbesteuerung, Vorsorgevollmacht ? die Liste der Themen, mit denen die Menschen zu uns kommen, ist lang und wird immer länger", erklärt Seif.

Mit rund 1200 Ortsverbänden, 57 Kreisgeschäftsstellen und 10 Bezirksgeschäftsstellen in ganz Hessen und Thüringen verfügt der VdK über ein großes, engmaschiges Netz an Anlaufstellen, so dass jedes Mitglied einen Ansprechpartner in der Nähe findet - vom ehrenamtlichen Berater in Rentenangelegenheiten bis zum spezialisierten Volljuristen. "Dass wir neben diesem umfangreichen Serviceangebot ein Verband sind, in dem man sich gegenseitig hilft und bei gemeinsamen Aktivitäten schöne Stunden verlebt, ist für viele Mitglieder mehr als eine angenehme Begleiterscheinung", betont der VdK-Landesvorsitzende.

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Patientenrechte von Frauen in Hessen und Thüringen werden geschwächt

Landesfrauenkonferenz des Sozialverbands VdK in großer Sorge

Die Unabhängige Patientenberatung (UPD) steht in Hessen, Thüringen und Deutschland vor dem Aus. Die UPD hilft Patientinnen und Patienten bei Ansprüchen an Krankenkassen und andere Kostenträger, Patientenrechten und Behandlungsfehlern, sie gibt Informationen zu Untersuchungen und Behandlungen von Krankheiten, leistet Unterstützung bei der Vorsorgevollmacht, der Patientenverfügung und der Betreuungsverfügung. Sie ist für jeden, der sich an sie wendet, kostenfrei und vertraulich. Die zentrale Beratungsstelle für Hessen ist in Gießen, für Thüringen in Erfurt. Beide Beratungsstellen sollen nach den Plänen des GKV-Spitzenverbands und des Patientenbeauftragten der Bundesregierung zum 1.1.2016 geschlossen werden. Die Beraterinnen und Berater werden nicht weiterbeschäftigt.

Aus Sicht der Landesfrauenkonferenz, die die mehr als 120.000 Frauen im Sozialverband VdK Hessen-Thüringen vertritt, ist dies ein schwerwiegender politischer Fehler. Denn vor allem Frauen sind auf eine qualifizierte und unabhängige Patientenberatung angewiesen. So kümmern sich mehrheitlich Frauen um Kinder und Jugendliche, aber auch um ältere Angehörige in der Familie, wenn es gesundheitliche Probleme gibt. Allein im Juni 2015 waren es in Hessen und bundesweit mit mehr als 60 Prozent überwiegend Frauen, die auf die Beratungsleistungen der UPD zurückgegriffen haben. Die zentrale Patientenberatung in Gießen trägt diesem Umstand Rechnung; ihr Team besteht aus einer Ärztin, einer Sozialpädagogin und einer Juristin. Dies garantiert, dass Beratung für Frauen qualifiziert und offen möglich ist. In den Jahren 2011-2014 wurden in Gießen mehr als 15.000 Hilfesuchende beraten. Die bisherige Beratung ist sowohl telefonisch als auch im persönlichen Gespräch sowie online möglich und war für viele Frauen in Hessen und Thüringen in schwierigen Situationen eine essenzielle Unterstützung.

Gegen den massiven Protest hochrangiger Wissenschaftler, zahlreicher Politiker und weiterer gesellschaftlich einflussreicher Kreise beabsichtigen der GKV-Spitzenverband und der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, die unabhängige Patientenberatung an die Sanvartis GmbH zu vergeben. Die Sanvartis GmbH ist ein im Gesundheitsbereich privatwirtschaftlich und gewinnorientiert operierendes Unternehmen, das beispielsweise für Krankenkassen tätig ist. Die Landesfrauenkonferenz des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen fordert deshalb Politik und Öffentlichkeit auf, dafür zu sorgen, dass die unabhängige Patientenberatung in den Händen von anerkannten, unabhängigen Patientenberatungsorganisationen bleibt.

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Unabhängige Patientenberatung in Hessen und Thüringen vor dem Aus

Die Unabhängigen Patientenberatungen (UPD) in Hessen und Thüringen stehen vor dem Aus. Der bisherige Verbund der UPDs soll in Deutschland nicht über das Jahresende 2015 hinaus finanziert werden. Betroffen wäre davon in Hessen die zentrale Beratungsstelle in Gießen, in Thüringen die Niederlassung in Erfurt. "Die UPD in Gießen hat in den vergangenen Jahren Tausenden von Patientinnen und Patienten mit hoher Qualität und Fachlichkeit in sehr schwierigen Situationen geholfen. Sie muss aufgrund ihrer Unabhängigkeit unbedingt erhalten bleiben", fordert der Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen, Karl-Winfried Seif.

Einer der Träger der regionalen Beratungsstelle in Gießen ist der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen. Die drei Mitarbeiterinnen (eine Juristin, eine Diplom-Sozialpädagogin und eine Ärztin) haben allein in den letzten vier Jahren hessenweit mehr als 15.000 Beratungen durchgeführt. Die meisten Gespräche finden telefonisch statt, aber man kann auch einen persönlichen Termin vor Ort vereinbaren oder über das Onlineportal beraten werden. Häufige Themen sind Ansprüche gegenüber der Krankenkasse und anderen Kostenträgern, Patientenrechte, Behandlungsfehler, Informationen zu Untersuchungen und Behandlungen von Krankheiten, Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Betreuungsverfügung. Viele Ratsuchende schätzen besonders die Unabhängigkeit, mit der man sich dort kostenfrei und vertraulich beraten lassen kann.

"Seit Jahren fordern Politik und Patientenorganisationen eine Stärkung der Patienten, damit diese ihre Rechte kennen und gegebenenfalls auch durchsetzen können. Dafür brauchen wir unabhängige Patientenberatungsstellen", so Seif. Der GKV-Spitzenverband und der Patientenbeauftragte der Bundesregierung beabsichtigen, gegen den Protest aus dem wissenschaftlichen Beirat der UPD, zahlreicher Politiker und weiterer gesellschaftlicher Kreise die Unabhängige Patientenberatung an die Sanvartis GmbH zu vergeben.

Die Gesellschafter der UPD befürchten, dass die hohe Qualität und die unabhängige Unterstützung für ratsuchende Patientinnen und Patienten auf der Strecke bleiben. "Einen negativen Beigeschmack hat diese Entscheidung auch vor dem Hintergrund, dass künftig ein privatwirtschaftliches gewinnorientiertes Unternehmen und bisheriger Dienstleister für verschiedene Krankenkassen Patientenberatung anbieten darf. Das Wort unabhängig ist nicht mehr angebracht", so Klaus Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

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Nach Neuordnung: Sozialverband VdK prüft Ärztlichen Bereitschaftsdienst

VdK stellt Bewertungsbogen zur Verfügung

Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen unterzieht den Ärztlichen Bereitschaftsdienst in Hessen einer kritischen Prüfung. "Im Interesse unserer mehr als 225.000 Mitglieder in Hessen begleiten wir das zum 1. Januar 2015 eingeführte neue Verfahren vor allem unter dem Gesichtspunkt der Kundenorientierung", sagte der VdK-Landesvorsitzende Karl-Winfried Seif auf einer Informationsveranstaltung des Sozialverbands am 23. Juni in Butzbach. An der Veranstaltung, zu der VdK-Vertreter aus ganz Hessen angereist waren, nahmen auch hochrangige Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen teil, die für die Neuordnung des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes verantwortlich ist.

Um möglichst viele Informationen für die Bewertung des neuen Verfahrens zu sammeln, hat der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen unter anderem einen Bewertungsbogen entwickelt. Er wird über die 42 hessischen Kreisverbände an alle Interessierten verteilt und ist auch auf der Website des VdK eingestellt (www.vdk.de/hessen-thueringen). Die ersten Rückläufe der Bewertungsbogen bestätigen die Einschätzung des Landesverbands. In den beiden Dispositionszentralen in Kassel und Frankfurt ist qualifiziertes Fachpersonal vonnöten, das unter anderem dazu in der Lage ist, Fehldiagnosen auszuschließen. Anfahrtszeiten zu den Zentralen des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes von mehr als 30 Minuten und Wartezeiten von zum Teil mehr als 90 Minuten sind nicht zumutbar.

Der Geschäftsführer der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen, Jörg Hoffmann, räumte ein, dass es bei der Einführung des neuen Verfahrens Probleme gegeben habe und zum Teil noch gebe. Nach anfänglichen Problemen habe man aber "schon einige Konsequenzen gezogen", zum Beispiel das Personal in den Dispositionszentralen um 15 Prozent erhöht. "Das Ganze ist ein lernendes System", das auch wissenschaftlich evaluiert werde, betonte Hoffmann.

Karl-Winfried Seif kündigte an, der Kassenärztlichen Vereinigung mithilfe der VdK-Bewertungsbögen wertvolle Rückmeldungen aus der Bevölkerung zu liefern. Antworten auf Fragen, wie zum Beispiel "Wie bewerten Sie die telefonische Erreichbarkeit des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes?" seien da sicher hilfreich. "Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen wird auf jeden Fall darauf achten, dass die Menschen in Hessen die bestmögliche ärztliche Versorgung erhalten", betonte Seif.

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Ministerpräsident ehrt VdK-Mitglieder

VdK-Mitglieder mit Hessischem Verdienstorden und Landesehrenbriefen ausgezeichnet

Im Rahmen der Großkundgebung des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen auf dem Hessentag in Hofgeismar hat der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier den stellvertretenden VdK-Landesvorsitzenden Dr. Günther Schnell aus Kassel mit dem Hessischen Verdienstorden ausgezeichnet. Der Hessische Verdienstorden wird zur Würdigung hervorragender Verdienste um das Land Hessen und seine Bevölkerung verliehen. Er ist neben der Wilhelm Leuschner-Medaille die höchste Auszeichnung des Landes Hessen.

Als stellvertretender Landesvorsitzender trägt der 1961 geborene Dr. Günther Schnell die Verantwortung für fast 250.000 VdK-Mitglieder. Er ist seit 1997 Mitglied des VdK-Landesvorstands. Der 1961 geborene Dr. Günther Schnell ist Richter am Verwaltungsgericht Kassel. Er ist verheiratet und hat eine Tochter.

Im Rahmen der Großkundgebung hat der Hessische Ministerpräsident außerdem sechs besonders verdienten VdK-Mitgliedern den Ehrenbrief des Landes Hessen überreicht. Der Landesehrenbrief würdigt Verdienste um das Gemeinwohl. Er zeichnet Bürgerinnen und Bürger Hessens aus, die mindestens zwölf Jahre lang in herausgehobener Position in Vereinen, sozialen und kulturellen Institutionen ehrenamtlich tätig sind.

Der Hessische Ministerpräsident hat folgende VdK-Mitglieder mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet:

Herr Peter Dernbach, Hofgeismar
Frau Linda Hommel, Fritzlar
Herr Erich Niemeyer, Felsberg
Herr Manfred Nolte, Reinhardshagen
Herr Wolfgang Osterhorn, Neu-Eichenberg-Berge

Das Landestreffen des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen ist traditionsgemäß die größte politische Veranstaltung des Hessentages. Mehr als 5.000 VdK-Mitglieder waren am Samstag, den 6. Juni, ins große Festzelt gekommen.

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VdK fordert "Hessenpakt gegen soziale Spaltung"

Mehr als 5000 Teilnehmer bei Großkundgebung des Sozialverbands auf dem Hessentag

Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen fordert einen "Hessenpakt gegen soziale Spaltung". Auf der traditionellen VdK-Großkundgebung auf dem Hessentag sagte der Landesvorsitzende Karl-Winfried Seif vor mehr als 5000 Teilnehmern: "Die Kluft zwischen Arm und Reich in unserer Gesellschaft verfestigt sich. Immer größere Teile der Gesellschaft, auch der Mittelschicht, werden von Wohlstand und wirtschaftlicher Entwicklung abgehängt. Das gilt auch für Hessen."

Der VdK bezieht sich in seiner Einschätzung unter anderem auf aktuelle Studien der OECD und des Paritätischen Wohlfahrtsverbands. Die OECD betrachtet die Ungleichheit und, damit einhergehend, die Spaltung der Gesellschaft als eines der drängendsten Probleme für die Entwicklung Deutschlands. Dem Paritätischen Wohlfahrtsverband zufolge leben etwa 830.000 Menschen in Hessen an oder unter der Armutsgrenze. "Viele von ihnen sind auf private Lebensmittelspenden der knapp 60 Tafeln in Hessen angewiesen", so Seif. Die hauptbetroffenen Gruppen seien Bezieher von Hartz IV, Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor und Sozialhilfeempfänger - vor allem aber auch Rentnerinnen und Rentner.

Betroffen in Hessen seien nicht nur die älteren Menschen, sondern auch 140.000 Kinder, die von Hartz IV leben müssen, sagte der VdK-Landesvorsitzende. Mit Bezug auf eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung erläuterte Seif: "Viele dieser Kinder leben auf engstem Raum, laden ihre Freunde nicht nach Hause ein, haben kein Auto in der Familie, keine ausreichende Winterkleidung, kein vollwertiges Frühstück, bevor sie zur Schule gehe." Es sei dringend erforderlich, die Benachteiligung dieser Kinder und Jugendlichen zu beenden und die Chancengleichheit zu erhöhen. "Tun wir das nicht, werden wir das schon in naher Zukunft bitter bereuen", so der VdK-Landesvorsitzende.

"Wir brauchen endlich einen Pakt für soziale Gerechtigkeit und gegen die anhaltende Spaltung unseres Bundeslandes", forderte Seif und richtete sich direkt an den zweiten Hauptredner der Veranstaltung, den Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier: "Ich bitte Sie eindringlich. Holen Sie alle wichtigen Akteure an einen Tisch und schmieden Sie einen Hessenpakt gegen soziale Spaltung!" Ministerpräsident Bouffier betonte, dass die Herstellung von sozialer Gerechtigkeit "eine Dauerarbeit", "ein Verfassungsbefehl" sei. Er sagte dem VdK außerdem zu, die seit Jahren drängende Frage nach Bildungsurlaub für die ehrenamtliche Fortbildung "in allerkürzester Zeit" zu regeln.

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17 - 02. Juni 2015

VdK fordert "Hessenpakt gegen soziale Spaltung"

Mehr als 5000 Teilnehmer zu Großkundgebung auf dem Hessentag erwartet

Mehr als 5000 Teilnehmer erwartet der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen zu seiner traditionellen Hessentags-Großkundgebung. Auf dem 55. Landesfest in Hofgeismar werden am kommenden Samstag, den 6. Juni, der VdK-Landesvorsitzende Karl-Winfried Seif und der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier im großen Festzelt als Hauptredner zu den Anwesenden sprechen.

Ein Schwerpunkt der Rede Seifs ist das Thema "Soziale Spaltung". "Immer weniger Menschen in Deutschland, auch in unserem Bundesland Hessen, haben Anteil an Wohlstand und wirtschaftlicher Entwicklung. Teile der Gesellschaft drohen abgehängt zu werden", so der VdK-Landesvorsitzende. Der Paritätische Wohlfahrtsverband geht von etwa 830.000 an oder unter der Armutsgrenze lebenden Menschen in Hessen aus. Bestätigt in seiner Einschätzung sieht sich der VdK leider auch durch die neuesten Veröffentlichungen der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Dort wird die Ungleichheit und, damit einhergehend, die Spaltung der Gesellschaft als eines der drängendsten Probleme für die Entwicklung Deutschlands genannt. Der VdK fordert aus diesem Grund einen "Hessenpakt gegen soziale Spaltung".

Neben den beiden Hauptrednern werden auch führende Politiker aller im Hessischen Landtag vertretenen Parteien zu den Anwesenden sprechen. Ihr Kommen angekündigt haben der SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel, der sozialpolitische Sprecher der CDU, Dr. Ralf-Norbert Bartelt, ein Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen, der Parlamentarische Geschäftsführer der Linken, Hermann Schaus, und der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP, René Rock.

Wir würden uns freuen, Sie am

Samstag, 6. Juni 2015
von 10.00 bis 12.30 Uhr
im Festzelt auf dem Hessentagsgelände in Hofgeismar

begrüßen zu dürfen. Für die Vertreter der Presse sind Plätze im unmittelbaren Bühnenbereich reserviert.

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15 - 11. Mai 2015

VdK verabschiedet "Grünberger Erklärung" zur Hilfe von Flüchtlingen

Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen hat auf seiner Kreiskonferenz am vergangenen Samstag im hessischen Grünberg einstimmig eine gemeinsame Erklärung zur Flüchtlingshilfe verabschiedet. In dieser "Grünberger Erklärung" ruft der VdK seine Verbandsstufen dazu auf, die Kommunen vor Ort bei der Hilfe für Flüchtlinge zu unterstützen. In der Erklärung heißt es unter anderem: "Angesichts der steigenden Zahl von Flüchtlingen stehen viele Kommunen vor großen Herausforderungen. Sie sind darauf angewiesen, dass die Bürger ihr Herz in die Hand nehmen, um die Aufgaben vor Ort gemeinsam zu lösen. Wir rufen deshalb die Kreis- und Ortsverbände des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen dazu auf, vor Ort aktiv zu werden. Jede noch so kleine Geste oder Aktion ist ein Zeichen der Menschlichkeit und hilft den in Not geratenen Menschen."

Der Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen, Karl-Winfried Seif, verweist darauf, dass der VdK vor fast 70 Jahren gegründet wurde, weil viele Menschen durch Krieg und Vertreibung in einer dramatischen Notsituation waren. "Damals haben sich Menschen trotz schwierigster Lebensbedingungen zusammengefunden, um sich und anderen zu helfen. Auch heute verlässt niemand seine Heimat, seine Familie und die Freunde und riskiert sein Leben, wenn er darin nicht die einzige Chance zum Überleben sieht", so Seif.

In den vergangenen Monaten haben sich sowohl im Landesverband Hessen-Thüringen als auch bundesweit Orts- und Kreisverbände des VdK an der Hilfe für Flüchtlinge beteiligt. "Obwohl Flüchtlingsarbeit nicht zu den klassischen Feldern der VdK-Tätigkeiten gehört, freuen wir uns, dass unsere Kreisverbände dem Appell mit großer Aufgeschlossenheit zugestimmt haben", so Seif.

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13 - 30. März 2015

Pflege-Staatssekretär Laumann verspricht neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff

Sozialverband VdK fordert stärkere Berücksichtigung von Demenzkranken in der Pflegeversicherung

Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen sieht weiteren Reformbedarf bei der Pflege. "Das Thema Pflege ist eine der großen Herausforderungen für unsere Gesellschaft. Angesichts der stark wachsenden Zahl von Pflegebedürftigen müssen die Weichen jetzt richtig gestellt werden, damit es nicht zum Pflegekollaps kommt", sagte der VdK-Landesvorsitzende Karl-Winfried Seif heute auf einer vom VdK veranstalteten Podiumsdiskussion in der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt. Seif richtete seine Forderung direkt an Staatssekretär Karl-Josef Laumann, der in seiner Funktion als Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten sowie Bevollmächtigter für Pflege an der Podiumsdiskussion teilnahm.

Die zentrale Forderung des Sozialverbands, die sofortige Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs, erläuterte der Geschäftsführer des Sozialverbands VdK Deutschland, Jens Kaffenberger. "Der Kern der Pflegereform steht noch aus, sagte Kaffenberger. "Nach geltendem Recht sind Demenzkranke nicht pflegebedürftig." Erst mit der Einführung eines Pflegebedürftigkeitsbegriffs, der neben körperlichen auch kognitive Einschränkungen berücksichtige, höre die Benachteiligung von Menschen mit Demenz auf. "20 Jahre Erfahrung mit der Pflegeversicherung reichen, wir brauchen jetzt sofort den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff", betonte Jens Kaffenberger. Derzeit leben in Deutschland 1,5 Millionen Demenzkranke, davon in Hessen fast 107.000 und in Thüringen knapp 44.000. Experten erwarten für 2030 deutschlandweit 2,2 Millionen Demenzkranke.

Staatssekretär Laumann sagte, dass noch in dieser Legislaturperiode ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff eingeführt werde. "2015 wird dies im Bundesrat abgeschlossen." Von zentraler Bedeutung für den Staatssekretär sind aber auch die Pflegekräfte. "Wo finden wir Menschen, die sich um Pflegebedürftige kümmern?" sei hier die Frage. Neben der Verbesserung der Ausbildung gehe es vor allem darum, die Familienpflege zu stabilisieren, so dass hoch betagte Menschen möglichst lange zu Hause leben könnten.

In der Podiumsdiskussion mit einer pflegenden Angehörigen, dem Leiter eines Pflegeheims und einer Pflegefachkraft wurden diese Ansätze weiter vertieft.

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11 - 26. März 2015

Bildungsurlaub für das Ehrenamt

VdK begrüßt positive Anträge von CDU, Grünen und SPD im Hessischen Landtag

Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen fordert seit längerem Bildungsurlaub für die Teilnahme an Ehrenamtsschulungen, genauso wie es derzeit in den Bereichen der politischen Bildung und der beruflichen Weiterbildung möglich ist. Gegenstand der Forderung ist das zum 1. Januar 1999 novellierte Gesetz über den Anspruch von Bildungsurlaub. Es regelt den Rechtsanspruch auf Bildungsurlaub zur beruflichen und politischen Weiterbildung und zur Schulung für die Ausbildung eines Ehrenamts. Die für die Umsetzung des Gesetzes notwendige Rechtsverordnung ist allerdings nie erlassen worden.

"Besonders im sozialen Bereich, zum Beispiel der Pflege oder bei der Beratung von Menschen in Notlagen, übernehmen Ehrenamtler in Hessen wichtige Tätigkeiten, ohne die die soziale Infrastruktur in unserem Bundesland zusammenbrechen würde", sagt der Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen, Karl-Winfried Seif. "Leider können viele berufstätige Menschen entsprechende Tätigkeiten nicht ausüben, weil sie die Schulungen, die ihnen das dafür notwendige Fachwissen vermitteln, nicht besuchen können, ohne hierfür ihren Jahresurlaub zu opfern."

Bei der heutigen Sitzung im Hessischen Landtag stehen sowohl ein Antrag der SPD als auch ein Dringlichkeitsantrag von CDU und Bündnis 90/Die Grünen auf der Tagesordnung. Beide Anträge greifen die fehlende Umsetzung der entsprechenden Rechtsverordnung zum Hessischen Bildungsurlaubsgesetz auf. "Wir begrüßen es außerordentlich, dass jetzt endlich Bewegung in diese für Hessen wichtige Zukunftsfrage kommt. Die Politik muss erkennen, dass qualifiziertes Ehrenamt eine Bereicherung für die gesamte Gesellschaft bedeutet. Menschen, die sich trotz beruflicher Belastung engagieren, brauchen Unterstützung", betont der VdK-Landesvorsitzende.

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09 - 19. März 2015

VdK fordert bessere Bezahlung von Frauen

Mindestlohn von zehn Euro und Zurückdrängung des Niedriglohnbereichs notwendig

Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen fordert eine bessere Bezahlung für Frauen. Dass Frauen im Durchschnitt 22 Prozent weniger verdienen als Männer, ist nach Ansicht des VdK-Landesvorsitzenden Karl-Winfried Seif einer modernen demokratischen Gesellschaft unwürdig. "Trotz guter wirtschaftlicher Entwicklung beträgt der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern seit Jahren fast ein Viertel. Das ist diskriminierend."

Der VdK kritisiert vor allem den hohen Anteil der Frauen im Niedriglohnbereich. In Hessen ist fast jede dritte Frau im Niedriglohnbereich beschäftigt, in Thüringen liegt der Wert sogar noch höher. Die Beschäftigten mit einem Stundenverdienst unter 8,50 Euro brutto waren mit 62 Prozent überwiegend Frauen, so die Ergebnisse der aktuellsten Verdienststrukturerhebung (2010) des Hessischen Statistischen Landesamts. "Der gesetzliche Anspruch auf einen Mindestlohn von 8,50 Euro ist ein erster Schritt, aber er löst das Problem nicht", sagt der VdK-Landesvorsitzende. "Niedrige Löhne bedeuten niedrige Renten. Damit Frauen im Erwerbsleben die Chance haben, eine halbwegs vernünftige Rente zu erwirtschaften, brauchen wir einen höheren Mindestlohn." Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen fordert einen Mindestlohn von 10 Euro.

Längere Erwerbsunterbrechungen wegen der Erziehung von Kindern und der Pflege von Angehörigen kämen noch verschärfend hinzu. Der VdK fordert deswegen eine bessere rentenrechtliche Anerkennung von Pflegezeiten. "Pflegende Angehörige sind überwiegend Frauen", sagt Karl-Winfried Seif. "Damit sie durch die Pflege von Angehörigen keine Nachteile erleiden, muss die Pflegezeit in der Rentenversicherung wesentlich höher bewertet und mindestens auf den gleichen Betrag wie Kindererziehungszeiten angehoben werden." Und auch bei der Mütterrente sieht der VdK noch Defizite. " Wir fordern für alle Mütter drei Entgeltpunkte pro Kind für ihre Rente", so der VdK-Landesvorsitzende.

Notwendig sind aus Sicht des VdK neben einer besseren Infrastruktur bei der Kinderbetreuung und Pflege auch eine deutlich bessere Bewertung und Entlohnung frauenspezifischer Berufe. "Erzieherinnen, Krankenschwestern oder Pflegerinnen leisten Enormes für unsere Gesellschaft. Lohn und soziale Anerkennung stehen aber nicht in Relation zu den erbrachten Leistungen", so Seif.

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06 - 06. März 2015

Immer mehr Frauen in Hessen und Thüringen von Altersarmut betroffen

VdK fordert Mindestlohn von 10 Euro und Stärkung der gesetzlichen Rente

Immer mehr Frauen in Hessen und Thüringen sind von Altersarmut bedroht. "Pflege von Kindern und Angehörigen, Minijobs und Arbeit im Niedriglohnsektor - es gibt viele Gründe, warum Frauen besonders im Alter von Armut betroffen sind", sagt Karin Wagner, Landesvertreterin der Frauen im Sozialverband VdK Hessen-Thüringen.

Vor allem die gebrochenen Erwerbsbiografien machen es vielen Frauen unmöglich, eine armutsfeste Rente zu erwerben. Teilzeitjobs und der Ausstieg aus der Erwerbstätigkeit wegen der Pflege von Angehörigen oder Kindern sind für viele Arbeitnehmerinnen unumgänglich. Aus Sicht des VdK müssen prekäre Beschäftigungsverhältnisse eingedämmt werden, damit nicht aus Einkommensarmut Altersarmut entsteht. Die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns von 8,50 Euro könne nur ein erster Schritt sein. Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen fordert eine Anhebung auf 10 Euro, sonst lasse sich Altersarmut auch in Zukunft nicht verhindern.

Besonders wichtig ist aus Sicht des VdK eine Rentenreform, die verhindert, dass immer mehr alte Menschen in Armut leben müssen. Deshalb dürfe das Rentenniveau nicht weiter abgesenkt werden. Denn die letzten Jahre hätten bewiesen, dass das bewährte Modell der umlagefinanzierten gesetzlichen Rentenversicherung, die im Gegensatz zur kapitalgedeckten Altersvorsorge die Stürme der Finanzkrise gut überstanden hat, die zentrale Säule gegen Altersarmut ist. "Nur mit einer soliden gesetzlichen Rente haben auch junge Frauen eine Perspektive auf ein Leben ohne Armut", so die stellvertretende VdK-Landesvorsitzende Helma Schnell-Kretschmer.

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05 - 26. Februar 2015

VdK erstreitet 10,6 Millionen Euro vor Gerichten in Hessen und Thüringen

Mehr als 10,6 Millionen Euro an Nachzahlungen hat der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen im Jahr 2014 für seine Mitglieder erstritten. Die Verbandsjuristen wurden dafür in rund 16.800 Fällen aktiv, die meisten davon Klagen und Widersprüche vor den Sozialgerichten. Die dabei verhandelten Fälle spiegeln die ganze Bandbreite sozialrechtlicher Auseinandersetzungen wider: von der Anerkennung einer Behinderung über die Gewährung einer Erwerbsminderungsrente bis zur Bewilligung häuslicher Krankenpflege, vom Antrag auf eine Unfallrente über die Wiedereingliederung ins Arbeitsleben bis zum Widerspruch bei Leistungen nach Hartz IV.

Der überwiegende Teil der VdK-Mitglieder ist allerdings weit davon entfernt, anwaltliche Vertretung in Anspruch nehmen zu müssen. Viele Probleme, die im Zusammenhang mit Alter, Krankheit oder Behinderung auftreten können, werden in Beratungsgesprächen geklärt - und nicht vor Gericht. Dafür stehen in vielen der über 1.200 Orts- und Kreisverbände des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen ehrenamtliche Berater bereit. Sie zeigen Lösungswege auf, vermitteln Hilfe, übernehmen den Schriftverkehr oder begleiten das Mitglied bei Behördengängen.

Erst wenn zur Durchsetzung der Rechte Widerspruch erhoben oder Klage eingereicht werden muss, treten die VdK-Juristen auf den Plan. Sie vertreten die Mitglieder in allen sozialrechtlichen Angelegenheiten - wenn es sein muss, auch vor dem Bundessozialgericht. Und das mit großem Erfolg, wie die aktuellen Zahlen belegen. Fast jedes fünfte Verfahren vor den Sozialgerichten in Hessen und jedes fünfzehnte in Thüringen wird von VdK-Bevollmächtigten geführt.

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04 - 19. Februar 2015

Wachsende soziale Spaltung in Hessen und Thüringen

Sozialverband VdK tief besorgt

Angesichts der heute vom Paritätischen Wohlfahrtsverband veröffentlichten Zahlen zur Armutsentwicklung in Deutschland äußerte sich der Vorsitzende des Sozialverbandes VdK Hessen-Thüringen, Karl-Winfried Seif, sehr besorgt. Laut aktueller Daten ist die Armutsgefährdungsquote in Hessen von 12,1 Prozent im Jahre 2010 auf 13,7 Prozent im Jahre 2013 gestiegen, in Thüringen von 17,6 auf 18,0 Prozent.

"Der wirtschaftliche Erfolg kommt leider nur bei einem kleinen Teil der Bevölkerung an. Niedriglohn und sinkende Renten sind eine reale Bedrohung für viele Menschen. Die Politik muss zur Kenntnis nehmen, dass die Gesellschaft kontinuierlich an Zusammenhalt verliert", so Seif.

Besorgniserregend ist es aus Sicht des VdK, dass durch explodierende Mieten und Energiekosten viele Menschen unverschuldet immer mehr unter Druck geraten. Auch die stetig steigende Anzahl von Menschen, die auf private Lebensmittelspenden der Tafeln angewiesen sind, ist aus Sicht des Verbandes nicht akzeptabel. Insbesondere Bezieher von kleinen Renten und niedrigen Löhnen geraten bei der Sicherung ihrer Existenzgrundlagen immer stärker unter Druck.

"Mit Blick auf die jüngeren Generationen besorgt es uns zutiefst, dass besonders alleinerziehende Frauen, Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor und Langzeitarbeitslose nicht nur jetzt, sondern auch im Alter zunehmend von Armut bedroht sind", betont Karl-Winfried Seif.

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03 - 14. Januar 2015

VdK fordert umfassende Pflegereform und begründet Verfassungsklage

Neujahrsempfang des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen

Der Sozialverband VdK fordert eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung. "Wir brauchen eine große und umfassende Pflegereform", sagte die Präsidentin des VdK Deutschland, Ulrike Mascher, auf dem Neujahrsempfang des Landesverbands Hessen-Thüringen in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt. Das zum 1. Januar in Kraft getretene Pflegestärkungsgesetz reiche nicht aus.

Die VdK-Präsidentin kritisierte vor allem, dass die besonderen Bedürfnisse von Demenzkranken und ihrer pflegenden Angehörigen immer noch kaum berücksichtigt würden, obwohl seit 2009 ein entsprechender Pflegebedürftigkeitsbegriff vorliege. Die von Bundesgesundheitsminister Gröhe angeordnete neuerliche Erprobung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs sei nicht nachvollziehbar. "Das ist ein echtes Armutszeugnis für unser Land", sagte Mascher. Für die 1,5 Millionen Demenzkranken und ihre Angehörigen gebe es möglicherweise über viele weitere Jahre hinaus keine ausreichende Versorgung.

Wie ernst die Situation aus Sicht des Sozialverbands ist, beweist die von sieben Musterklägern mit Unterstützung des VdK im Oktober 2014 eingereichte Verfassungsbeschwerde, um gegen die Verletzungen der Grundrechte in deutschen Pflegeheimen vorzugehen. "In Pflegeheimen kommt es leider viel zu oft zu Verstößen gegen das Grundrecht, dem können und wollen wir nicht länger zusehen", erklärte Mascher.

"Schon jetzt sind in Hessen mehr als 200.000 Menschen pflegebedürftig, Experten erwarten einen Anstieg von etwa 40 Prozent bis zum Jahr 2035", sagte der Vorsitzende des VdK Hessen-Thüringen, Karl-Winfried Seif. Er begrüße es, dass die hessische Landesregierung die Forderungen des VdK nach einem parteiübergreifenden "Aktionsplan Pflege 2035" wohlwollend aufgenommen habe. Aber ohne ein Handlungskonzept drohe in den nächsten Jahren ein Pflegekollaps in Hessen, sagte Seif in Richtung des zweiten Hauptredners, des Hessischen Ministers für Soziales und Integration, Stefan Grüttner.

"Mit der Pflege spricht der VdK ein Thema an, das uns vor große Herausforderungen stellen wird", sagte der Sozialminister. "Sie können sich darauf verlassen, dass wir Ihre Forderungen ernst nehmen." Grüttner zählte eine Reihe von Projekten der Landesregierung auf, die auf Verbesserungen im Feld der Pflege abzielen. Dazu gehöre die Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ebenso wie Maßnahmen zur Entbürokratisierung und die Schaffung von mehr Ausbildungsplätzen im Bereich der Altenpflege. Hier sei 2013 in Hessen die Rekordzahl von 5.266 Ausbildungsplätzen erreicht worden.

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02 - 13. Januar 2015

Fast 250.000 Mitglieder - neuer Rekord

Ungebrochen starkes Wachstum beim VdK Hessen-Thüringen

Immer mehr Menschen werden Mitglied im Sozialverband VdK Hessen-Thüringen. Am 31. Dezember 2014 wurde die Rekordzahl von 249.288 Mitgliedern erreicht. Das sind gut 8.000 mehr als vor einem Jahr. In den vergangenen zehn Jahren verzeichnete der Verband einen Zuwachs um fast 60.000 Mitglieder. Das Durchschnittsalter sank im selben Zeitraum von rund 63,5 auf knapp 62 Jahre. "Wir haben uns vom Kriegsopferverband zum modernen Sozialverband für alle Generationen entwickelt", sagt der VdK-Landesvorsitzende Karl-Winfried Seif. Das trotz steigender Lebenserwartung sinkende Durchschnittsalter sei dafür ein ebenso deutliches Zeichen wie das ungebrochen starke Wachstum.

"Unsere flächendeckenden Informations- und Hilfsangebote zu allen Fragen rund um Gesundheit, Behinderung, Rente und Pflege treffen auf das Bedürfnis von immer mehr Menschen", betont Seif. Bei rund 1.200 Ortsverbänden, 57 Kreisgeschäftsstellen und zehn Bezirksgeschäftsstellen in ganz Hessen und Thüringen finde jedes Mitglied einen Ansprechpartner in der Nähe - vom ehrenamtlichen Beratern in Rentenangelegenheiten bis zum spezialisierten Volljuristen für Behindertenrecht. "Viele Menschen sind auch VdK-Mitglied, weil sie unsere sozialpolitischen Forderungen richtig finden und diese aktiv unterstützen möchten", sagt der VdK-Landesvorsitzende. Der VdK könne hier einige sehenswerte Erfolge aufweisen, wie zum Beispiel die Erhöhung der Mütterrente, die Rente mit 63 und die Verbesserungen für Erwerbsminderungsrentner. "Das zeigt den Menschen, dass sich ihr Engagement für mehr soziale Gerechtigkeit lohnt."

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  1. Karl-Winfried Seif VdK-Landesvorsitzenden Thüringen und Hessen | © VdK Slf/So

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