Sozialverband VdK - Kreisverband Rhein-Lahn
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Auswirkungen von Corona auf armutsgefährdete Menschen
VdK-Kreisgeschäftsführerin berichtet Sozialminister von Beratung in den Kreisverbänden

Armutskonferenz2

VdK-Kreisgeschäftsführerin Caroline Ascher und Sozialminister Alexander Schweitzer© MASTD

Es gab viel zu erzählen: Caroline Ascher, VdK-Kreisverbandsgeschäftsführerin in Rhein-Lahn, hat an einem Fachgespräch im Sozialministerium teilgenommen und damit alle 27 VdK-Kreisgeschäftsstellen vertreten. Sie berichtete Sozialminister Alexander Schweitzer, wie sich die Arbeit in den Kreisgeschäftsstellen während der Pandemie verändert hat, welche Auswirkungen die Pandemie auf armutsgefährdete Menschen hat und was die Politik aus Sicht des VdK ändern muss.
"Viele kamen zu uns in die Beratung, um sich vor Armut zu schützen”, sagte Caroline Ascher. “Der Grund war oft Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit oder Krankheit. Wir haben vermehrt Anträge auf ergänzende Leistungen sowie Erwerbsminderungsrente oder vorzeitige Rente bearbeitet, insbesondere auch wegen psychischer Beschwerden und Erkrankungen.” Doppelbelastungen durch Beruf und die Betreuung der Kinder oder Pflegebedürftigen, finanzielle Engpässe, Vereinsamung, Zukunftsängste oder Überforderung im Beruf haben die Psyche belastet.
Viele Stunden haben sich Vertreterinnen und Vertreter aus Beratung, Verbänden der Wohlfahrtspflege, Hilfsorganisationen, Sozialarbeit und Wohnungslosenhilfe darüber ausgetauscht, welche Folgen die Corona-Pandemie im Bereich der sozialen Sicherung und Armutsbekämpfung hat. Sozialminister Schweitzer betonte, dass armutsgefährdete Menschen nicht zu den Verliererinnen und Verlierern der Pandemie gehören dürfen. Mit dem Treffen wollte er sich einen Überblick verschaffen, wie die Pandemie den Alltag dieser Menschen verändert hat.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den VdK-Kreisgeschäftsstellen berichten auch von verschiedenen Problemen in der Beratung. Behörden waren oft nicht erreichbar, wodurch Leistungen zur sozialen Sicherung nicht oder verspätet gewährt wurden. Täglich neue Bestimmungen, wie zum Beispiel zur Kostenübernahme von Corona-Tests vor einer ambulanten Behandlung oder Reha, mussten bei der Beratung berücksichtigt werden. Zudem führten die telefonischen Begutachtungen von Pflegebedürftigkeit des Medizinischen Dienstes (MD) zu zahlreichen Widersprüchen und Beschwerden.
“Eine neue Zielgruppe in der Beratung sind auch Impfgeschädigte und Long-Covid-Patienten", sagte Caroline Ascher. “Aber dazu gibt es weder Langzeitstudien noch Urteile zur Feststellung des Grades der Behinderung, Pflegegrades oder Verletztenrente.” VdK-Mitglieder berichteten zudem, dass sie von einer durchgeführten Reha nicht profitiert haben, weil viele Therapien weggefallen sind.
Wie könnten künftig negative Corona-Folgen verhindert werden? Laut der Mitarbeitenden in den Kreisgeschäftsstellen müsste man Zuständigkeiten klarer regeln, Behörden digital besser ausstatten und psychologische Hilfen ausweiten. Manche Corona-Regelungen könnten dauerhaft bestehen bleiben, wie zum Beispiel die Flexibilität bei Vermögensprüfungen im Zweiten Sozialgesetzbuch (SGB II) sowie Entlastungsangebote oder Nachbarschaftshilfen nach dem SGB XI. Insgesamt müsse man Bürokratie abbauen, weil das die kontaktlose Arbeitsweise erleichtert.
Schweitzer kündigte an, dass die Landesregierung die Erkenntnisse in ihre künftige Strategie zur Armutsbekämpfung aufnehmen werde. Für ihn sei deutlich geworden, dass weitere niedrigschwellige Angebote für armutsgefährdete Menschen nötig seien.

Armutskonferenz2

Die Vertreterinnen und Vertreter aus Beratung, Verbänden der Wohlfahrtspflege, Hilfsorganisationen, Sozialarbeit und Wohnungslosenhilfe im Austausch mit Sozialminister Alexander Schweitzer© MASTD

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