Sozialverband VdK - Kreisverband Leonberg
Url dieser Seite: http://vdk.de/kv-leonberg/ID148753

Kreiskonferenz, Kreisfrauentag mit Sozialstationen Heckengäu und Dr. Suso Lederle (humorvoll über die Verdauung) und KV-Reise: Inselhüpfen iin Ostfriesland

Bericht vom Kreisverbandstag am 16. März 2013 in der Taube Malmsheim

Nach der Begrüßung durch den Kreisvorsitzenden Dr.Koblinger, bei welcher er sich zunächst für die vorzügliche Unterstützung des Ortsverbands Malmsheim bei der Organisation und des problemlosen Parkens bedankte, folgte ein ausführlicher Bericht über die Schwerpunkte und Besonderheiten im Vorjahr.

Die Mitgliederzahl im Kreisverband Leonberg ist mit 3185 weiter leicht angestiegen. 242 Eintritte im Jahr 2012 sprechen für sich, aber noch viel mehr für die hervoragende Arbeit der Vorstände in den 17 Ortsverbände des VdK-Kreisverbands (siehe Graphik unter "Willkommen, Mitgliederentwicklung").
In einige Ortsverbänden haben neue Vorstandsteams die Arbeit aufgenommen. Ein gutes Zeichen, denn der demographische Wandel nagt auch an unserer Substanz, weshalb die Vorstandsteams immer wieder verjüngt werden müssen, um langfristig unsere wichtigen Aufgabe gerecht zu werden. Diese Herausforderung wird uns auch in der Zukunft begleiten.

Einige Veranstatlungen in 2012, aber besonders der gelungene Kreisverbandsausflug, sind den Vorstandsteams der Ortsverbände noch gut im Gedächtnis und erzeugen bereits Vorfreude auf den Ausflug in 2013, welcher uns u.a. auch zur Seniorengenossenschaft Riedlingen führen soll.

Informationen gab es auch zu den Anträgen des Kreisverbands beim Landesverbandstag im Sept. 2012 in Stuttgart, in welchen der Kreisverband insbesonders die Familienmitglied-
schaft erfolgreich thematisiert hat.

Die Kreisfrauenvertreterin Monika Rust berichtete kurz über Änderungen bei der KreisFrauen-Urlaubswoche, welche uns dieses Jahr gemeinsam mit VdK-Reisen in den Bayrischen Wald führt (unsere Reisepläne: siehe "Aktuelles").

Zu den gut geordneten Finanzen des Kreisverbands gab der Kassier Michael Reuters einen kurzen Bericht. Die Richtigkeit und Vollständigkeit wurde von den Revisioren bestätigt. Darauf beantragte der Revisor Josef Schmid die Entlastung des gesamten Vorstand, welche einstimmig gewährt wurde.

Bei der anschliessenen Diskussion wurde von den Ortsvorsitzenden starke Unzufriedenheit am Informationsfluss durch den Landes-und Bundesverband deutlich, was die zeitnahe Unterstützung bei den aktuellen und besonders bei den brennenen Themen betrifft.
Gerade im Jahr der Bundestagswahl kommen die wichtigen Themen und Aktionen zu spät an der Basis an, um die erfolgreiche Umsetzung im Sinne einer sozialen Gestaltung für die Menschen dieses Landes auf unterster Ebene mit einzubringen, dort rechtzeitig zu verteilen, öffentlich in den Ortschaften zu diskutieren, auch damit man die notwendigen Fragen an die Wahl-Kandidaten stellen kann.
Daraufhin verabschiedeten die Ortsvorsitzenden des Kreisverbands eine Resolution an den Landesverband, in welcher deutlich umfassendere und vor allem zeitnahe Unterstützung gefordert wird.

Nach einer kurzen Pause begann unser Gast Josef Martin, Initiator und 1. Vorsitzender der Seniorengenossenschaft Riedlingen mit seinem Bericht über das gelungene Projekt mit deutschlandweitem Renomee.

Seniorengenossenschaft Riedlingen: Altersvorsorge ohne Inflationsangst

In der Seniorengenossenschaften Riedlingen helfen sich Menschen gegenseitig und sparen Arbeitsstunden für das Alter an. So stopfen die Senioren Lücken, die im Rentensystem wachsen. Darüber berichtete uns der Initiator der Genossenschaft Josef Martin auf unserer diesjährigen Kreiskonferenz am 16. März 2013 in Malmsheim in der Taube.

Alle fassen bei uns mit an, sagte der Initiator Josef Martin, erster Vorsitzender der 'Seniorengenossenschaft Riedlingen' mit derzeit 650 Mitgliedern und 150 Mitarbeitern, als er uns das System erklärte.
Die Senioren in Riedlingen unterstützen sich gegenseitig im Alltag. Das Konzept ermöglicht es den Senioren in ihren eigenen vier Wänden alt zu werden. 95 Prozent schaffen das auch.

Unter dem Dach dieser Organisation helfen die ehrenamtlichen älteren Helfer den noch älteren Menschen im Alltag, die auf Hilfe angewiesen sind. Sie liefern ca. 150 warme Mahlzeiten aus, gehen einkaufen, putzen, waschen die Wäsche. Gleichzeitig sorgen sie mit jeder Stunde Arbeit für ihre eigene Zukunft vor. Denn die Helfer können sich die Arbeitsstunden zwar ausbezahlen lassen.

Alternativ können sie die Stunden aber auf einem Zeitkonto ansparen und sie einlösen, sobald sie selbst Hilfe benötigen. Denn 'Zeit' ist eine Währung, der Inflation nichts anhaben kann,sagte uns Herr Martin.

Die Idee der Seniorengenossenschaft ist nicht neu, aber sie wurde noch nie so dringend gebraucht wie heute. Pflegekräfte sind Mangelware, bezahlbare Betreuung fehlt. Das Potential rentennaher Jahrgänge ist dagegen riesig.

2025 ist jeder Dritte zwischen 55 und 68 Jahre alt, heute ist es nur etwa jeder Fünfte.
Gefragt sind deshalb Ansätze, welche die bestehenden Rentensysteme ergänzen können, ohne dies gleich in Euros umzurechnen. Josef Martin ist überzeugt, dass bürgerschaftliches Engagement die Probleme einer ergrauenden Gesellschaft lindern kann: 'Wir sind angetreten, um die Lücken im sozialen System zu schließen. Bei uns ist einer für alle da und alle für einen.' Das war auch der Kernsatz von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der die Genossenschaftsidee 1847 nach der grossen Hungersnot 1846 im ersten "Brotverein" umsetzte, und 1864 die erste Darlehenskasse gründete.

Lothar Späth brachte die Idee der Seniorengenossenschaft Anfang der 90er Jahre aus Amerika in seine Heimat mit. Aus dieser Initiative des ehemaligen Ministerpräsidenten entstanden in Baden-Württemberg 9 Modellprojekte. Eines davon war Riedlingen. Von den 9 Projekten waren 7 nur mit dem Versprechen ausgestattet, dass die ehrenamtlichen Wohltaten später 'bei Bedarf ' - 'irgend wie' vergütet würden.

Das funktioniert aber nicht. 3 Projekte wurden abgebrochen, 4 stagnieren auf dem Anfangsniveau der 90er Jahre. Nur die beiden Systeme, welche sowohl finanzielle Vergütung oder aber konkret einlösbare Leistungen anbieten, haben sich entwickelt.

In Riedlingen funktioniert die 'Hilfe auf Gegenseitigkeit' seit mehr als 20 Jahren. Für 5,90 Euro je Mahlzeit bekommen über 120 Senioren täglich von anderen Alten ein Mittagsmenü nach Hause geliefert. 8,20 Euro kostet eine Stunde Haushaltshilfe oder einfache Pflege, der Helfer bekommt davon 6,80 Euro ausgezahlt - oder eben auf einem Zeitkonto gutgeschrieben. Dafür, dass das angesparte Guthaben den Helfern später einmal tatsächlich ausgezahlt wird, gibt es in Riedlingen keine vertragliche Garantie. Es ist letztlich Vertrauenssache. Dass das Konzept trotz fehlender Garantie aufgeht, liegt auch mit daran, dass bürgerschaftliches Engagement in der Kommune auch identitätsstiftend wirke. Es geht also um mehr als die Vorsorge.

Von der Politik ist Josef Martin dagegen enttäuscht, obwohl er selbst seit Jahrzehnten Gemeinderat und Kreisrat ist . 'In Sonntagsreden wird bürgerschaftliches Engagement gefordert', sagt er, 'wenn es konkret wird, gibt es kaum Unterstützung'.
Denn ohne unterstützenden Regelung und Anschubfinanzierung geht es nicht. Eine Ausnahme ist Bayern. Das Sozialministerium des Freistaats unterstützt zwei modellhafte Seniorengenossenschaften mit einer Anschubfinanzierung von jeweils 30 000 Euro. Das Ministerium wirbt offensiv für das Thema: Unter anderem werde derzeit ein Leitfaden erarbeitet, um Initiatoren von Seniorengenossenschaften künftig beim Gründen unter die Arme zu greifen. Im Frühsommer soll er veröffentlicht werden.

In Riedlingen wird man es genau verfolgen, liegt es doch recht nahe an der Landesgrenze.

Wir bedanken uns bei Herrn Senator e.h. Josef Martin für seinen engagierten Vortrag und hoffen, dass wir beim Kreisverbands-Ausflug in Riedlingen Station machen können , um das Konzept mit eigenen Augen zu beurteilen. Vielleicht nimmt ja das eine oder andere Vorstandsmitglied die Anregungen mit in seinen Ortsverband.

Dr. Otto Koblinger, Kreisvorsitzender

Kreisfrauentag 2013 -mit Sozialstation Heckengäu und Dr. Suso Lederle

"Wir sind für Sie da", so präsentiert sich das starke Team der Sozialstation "Heckegäu"(Sitz in Wimsheim ) auf ihrer Broschüre "Pfelge Akutell".

Der Umfang und die Leistungen, welche diese Truppe in den 7 Orten des Heckengäus erbringt ist bemerkenwert und in der Broschüre in großem Detail beschrieben.
Worauf man bei den verschiedenen Aspekten und Stufen in der Versorgung von Pfelgebedürftigen zu achten hat, aber auch bei der Wahl der Hilfsmittel und der Kurse, durch welche sich Angehörige bei der Pflege Tipps und Ausbildung holen können.

Sehr lebendig und gut haben uns Frau Glaser und Frau Klinger die Aspekte der Pflege aber auch der Pflegeberatung vermittelt, sowie uns eine Übersicht über die verschiedenen Pflegestufen und Leistungen zur Verfügung gestellt.

Danach begann Dr. Suso Lederle, Internist in Stuttgart, mit seinen Vortrag über die "Verdauung" des menschlichen Körpers.

30 000 Tonnen feste Speisen und 50 00 Tonnen Flüssigkeit nehmen wir durchschnittlich zu uns. Und was damit passiert, erzählte uns Dr. Lederle in seiner gewohnt amüsanten Art, und zog uns mit der spannend erzählten Geschichte über "den Weg, welchen ein Lebensmittel durch unseren Körper nimmt" in seinem Bann.

Er sprach über den letzen halben Meter in Dünndarm 'als wäre es ein Straßensystem'. Und wenn der Wasserentzug nicht mehr klappt, wenn die körpereigenen Bakterien Urlaub haben, dann hat das eine Wirkung, welche man auch von Nilkreuzfahrten kennt. Aber auch Aufregung schlägt "auf den Magen"; ein gutes Beispiel für die psychosomatischen Kopplung zwischen Bauch und Hirn.

Er sprach aber auch über den geringeren Nahrungsbedarf im Alter, und auf die "Mangelernährung" der Seniorenen wegen falscher Ernährung durch die Kalorien in den Fetten, welche man im Alter nicht im notwendigen Umfang weglässt . Figurproblem beim Älterwerden ist nur eine Folge davon.

Abends den Darm schonen - die Zeit der Verdauung bis zum Dünndarm muss ausreichen. Und wenn Teile des Essens im Magen bleiben, welcher im Alter nicht mehr richtig schliesst , dann ist Reflux in die Speiseröhre die Folge. Das führt zu Symthomen wie Schluckbeschwerden bis hin zum Husten, weil Bereiche der Haut innerlich verätzt werden.

Eigentlich war uns alles klar, als wir nur zugehört haben, und doch konnten wir uns die verschiedenen Zusammenhänge und deren Folgen nicht wirklich merken.
Wir waren sensibilisiert und amüsiert , und können nun unseren eigenen Körper doch etwas
besser wahrnehmen.

Im nachfolgenden Praxistest waren Schnitzel mit Kartoffelsalat angesagt - welche uns allen OHNE Folgen gut bekommen sind.

Dr. Otto Koblinger


BERICHT vom 22. - 28 August 2013 Inselhüpfen mit dem Kreisverband

Inselhüpfen in Ostfriesland mit dem Kreisverband Leonberg

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Und diese Zeit muss gut und rechtzeitig geplant werden. Im Frühjahr hat Frau Incani von VdK- Reisen das Programm vorgestellt, und der VdK-Kreisverband Leonberg hat zugegriffen. Die Reise war schnell ausgebucht. Frau Inge Simon vom OV Leonberg hat die Teilnehmer koordiniert, und am 22. August sammelte der Reisebus die VdK-Teilnehmer im gesamten Gebiet des Kreisverbands ein, einschl. der 6 Teilnehmer von den Kreisverbänden Karlsruhe und Schorndorf. .

Mitten in Ostfriesland haben wir in Warsingsfehn bei Leer im Hotel "up'tn Fehn" hervorragendes Quartier gefunden - also "auf dem Moor"; dem Moor, aus welchem sich Ostfriesland hinter dem Damm in den letzten 100 Jahren prächtig entwickelt hat.

Am ersten Tag gab es eine sonnige und gut geführte Ostfriesenrundfahrt, welche uns auch ins malerische Greetsiel und ans Neuharlingersiel führte, bevor wir in den Folgetagen zu Sprüngen auf einige Inseln ansetzten. Zunächst nach Langeoog, bevor wir ganz weit auch auf das zollfreie Helgoland sprangen und am letzten Tag die Insel Norderney besuchten.

Die größten Kreuzfahrtschiffe der Welt kommen von der Meyer-Werft in Papenburg bei Leer, wo sie mit großem Medienspektakel in die Ems laufen. Und der "schiefste Turm der Welt" steht nicht in Pisa, sondern das ist der Kirchturm in Suurhusen - bei Norddeich - welcher diesen Weltrekord hält.

Die "Blüte" und jüngste Stadt Ostfrieslands ist Wiesmoor. Nach der "Blumenhalle" ging es zum "TeeSeminar", bei welchem wir neben köstlichen Ostfriesentee auch flambierten Ostfriesen-Moorgeist genossen. Das war eine wunderbare Grundlage für den Abend mit dem Shanty-Chor "die Torfmutjes", welche uns abends im Hotel zwei Stunden lang begeisterten.

Imposante Eindrücke und 7 Tage Sonnenschein. So schön, sonnig und angenehm wir uns Ostfriesland nicht vorgestellt, was sicher auch an der guten Planung lag.

VdK mal ganz anders und doch ganz typisch, weil auch Menschen teilnehmen können, die nicht mehr ganz so gut zu Fuß sind. Herzlichen Dank an alle Teilnehmer für dieses angenehme Gruppenerlebnis.

Dr. Otto Koblinger, Kreisvorsitzender

Bildrechte einblenden

Bildrechte auf der Seite "https://www.vdk.de/kv-leonberg/ID148753":

  1. SG-Riedlingen J.Martin | © VdK KV DOK
  2. SG Riedlingen Helfer | © VdK KV DOK
  3. VdK KV Frauen Sozialstation | © VdK KV Frauen Sozialstation
  4. VdK KV DOK Klinger | © VdK KV DOK
  5. VdK KV DOK Amos Lederle | © VdK KV DOK
  6. VdK KV DOK Lederle Rose | © VdK KV DOK
  7. VdK KV DOK Heimhseim | © VdK KV DOK
  8. VdK KV DOK Amos | © VdK KV DOK
  9. Inselhüpfen mit dem Kreisverband | © VdK KV DOK

Liste der Bildrechte schließen

Datenschutzeinstellungen

Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig, während andere uns helfen, unser Onlineangebot zu verbessern.

  • Notwendig
  • Externe Medien
Erweitert

Hier finden Sie eine Übersicht über alle verwendeten Cookies in externen Medien. Sie können Ihre Zustimmung für bestimmte Cookies auswählen.