Sozialverband VdK - Kreisverband Lauterbach
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Besuch im Antoniusheim in Fulda

Die Vorsitzende der Frauenvertreterinnen des VdK Bezirksverbandes Fulda, Ursula Eigner, begrüßte die Frauenvertreterinnen der Kreisverbände Alsfeld, Fulda und Lauterbach, sowie die Ehrenamtkoordinatorin Ulrike Dörrr-Schmidt zur Besichtigung und Schulung im Antoniusheim in Fulda. Frau Rosemarie Müller hieß die Gruppe willkommen und stellte die Einrichtung samt seinen unterschiedlichen Einsatzbereichen und Wohnmöglichkeiten vor.

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von links: Frau Rosemarie Müller/antonius, Erika Klier/KV
Fulda, Ursula Eigner/BV Fulda, Helga Fuchs/KV Lauterbach, Bewohnerin
antonius, Erika Hörle/KV Alsfeld, Ulrike
Dörr-Schmidt/Ehrenamtskoordinatorin, Waltraud Ertl/KV Lauterbach© Eigner

Das Antoniusheim ist ein Zuhause für Erwachsene mit Hilfe- und Pflegebedarf – sei es aufgrund einer geistigen oder mehrfachen Behinderung, einer psychischen Beeinträchtigung oder auch Krankheitsbildern wie Demenz. Denn seit 2001 gibt es im Antoniusheim neben einem Wohnheim und einer Förderstätte auch einen Pflegebereich. „Ein junger Erwachsener, der mit 18 Jahren zu uns kommt, kann auch bleiben, wenn er im Alter pflegebedürftig wird“, erklärte Frau Müller. Zurzeit leben bei Antonius ca. 320 Menschen in unterschiedlichen Wohnformen auf dem Campus, in der Stadt und im Landkreis Fulda.

Das Netzwerk Antonius bietet insgesamt rund 1.000 Arbeits- und 65 Ausbildungsplätze für Menschen mit und ohne Behinderungen und ist damit einer der größten Arbeitgeber der Region Fulda. Mehr als 290 Ehrenamtliche, etwa 70 junge Menschen im Freiwilligendienst und 250 Praktikanten engagieren sich bei Antonius. Außerdem besuchen mehr als 150 Kinder und Jugendliche die verschiedenen Schulen.

Seit 1904 gibt es das St. Antoniusheim in Fulda. Gegründet wurde das Haus von der Fuldaer Bürgerin Maria Rang, die sich durch ihre Beharrlichkeit und ihre Charakterstärke auszeichnete und dieses zu einer Zeit, in der es die rechtliche Gleichstellung von Frauen noch gar nicht gab. Die Einführung des Frauenwahlrechts erfolgte erst im November 1918. In den ersten Jahren nach der Gründung wurde das Heim viele Male erweitert und die Zahl der Bewohner stieg stetig an. Auch das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte machte vor dem Antoniusheim nicht halt – die Kinder des Heimes sind für die Nazis „lebensunwert“. Im mittelhessischen Hadamar stirbt die Hälfte der Abtransportierten aus dem Antoniusheim qualvoll, darunter 22 Kinder. Im Jahre 2015 wird der Name „Antoniusheim“ abgelegt und ist zu „antonius - Netzwerk Mensch“ geworden.

Nach dem Absolvieren des geschichtlichen Teil der Führung setzte Frau Müller die Führung mit den Vertreterinnen der Frauen durch Wohn- und Schlafplätze, sowie dem Werkstattbereich mit seinen unterschiedlichen Arbeitsbereichen und vielfältige Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne Handicap fort. Die Führung führte auch zu einer früheren Scheune, jetzt zu einer Kultur- und Begegnungsstätte mit Bühne, moderner Veranstaltungstechnik und einem Holzofen umgebaut. Neben der Landwirtschaft und Gärtnerei, Garten- und Landschaftspflege, Holzwerkstatt, Töpferei, Bäckerei, Metzgerei, Verpackungswerkstatt, Großküche und Wäscherei gibt es noch viele weitere Arbeitsgebiete. Die Vertreterinnen der Frauen konnten bei der Führung spüren, mit welch hoher Motivation und Leidenschaft sich die Mitarbeiter für schwerstbehinderte Menschen engagieren. Besonders beeindruckte die Vertreterinnen der Frauen die Bemalung von Papiertüten – ein junger Mann hat einen nur für sich maßgeschneiderten Arbeitsplatz. Sein Talent bringt eindrucksvolle Ergebnisse zutage, mal sind es farbenfrohe, mal düstere, mal kontrastreiche Bilder. Sie zieren Papiertüten, die der Fuldaer Sneaker Store 43einhalb nutzt, um seine trendigen Turnschuhe für seine Ladenkunden zu verpacken. Hier waren die starken Bemühungen persönlich spürbar, Menschen mit einer Behinderung in das normale Leben einzugliedern.

Das Mittagessen nahmen die Frauen im antoniusCafe ein. Nach der Mittagspause gab es Informationen über aktuelle VdK Themen und den Equal Pay Day 2019. Frau Müller versorgte die Frauen noch mit genügend Infomaterial über das Antonius-Netzwerk. Die Eindrücke ihres Besuches und die gesammelten Informationen über die Einrichtung werden die Vertreterinnen der Frauen an ihre jeweiligen Kreisverbände, sowie an behinderten Mitglieder oder deren Angehörige weitergeben. Schließlich sind die Frauenvertreterinnen wichtige Multiplikatoren in den Kreis- und Ortsverbänden.

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