Sozialverband VdK - Kreisverband Fritzlar
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Mieten in Hessen weiter gestiegen

VdK warnt vor Verschärfung der Wohnungsnot vor allem in Ballungsräumen.
Wohnen in Hessen ist noch teurer geworden. Das Statistische Landesamt hat am 27. November den Verbraucherindex für Hessen veröffentlicht, Nach dem Verbraucherindex sind die Nettokaltmieten zwischen 2015 und 2018 um 4,2 Prozent gestiegen. Die Wohnnebenkosten erhöhten sich im selben Zeitraum um 1,4 Prozent. Dies sind hessenweite Durchschnittswerte. In Ballungsräumen wie dem Rhein-Main-Gebiet wird von einem weit dramatischeren Anstieg der Mietpreise ausgegangen. „Wohnen ist ein Menschenrecht. Dies Recht darf nicht durch Mieten, die sich viele Bürgerinnen und Bürger nicht mehr leisten können, zum Armutsrisiko werden“, sagte der Landesvorsitzender des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen, Paul Weinmann.

Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung müssen mittlerweile viele Menschen aufgrund hoher Mieten und Nebenkosten – vor allem in den Großstädten – nahezu die Hälfte ihres Einkommens für das Wohnen bezahlen, In Frankfurt müssen Familien 39 Prozent ihres Einkommens für Wohnen ausgeben, in Kassel sind es 27 Prozent. Experten sehen schon eine Mietbelastungsquote von mehr als 30 Prozent als kritisch an, weil den Betroffenen zu wenig Geld zum Leben bleibt. Dass Familien wegen hoher Mieten und Nebenkosten in das Umland von Großstädten ziehen, ist nicht neu. Besonders gefährdet durch diese Entwicklung sind ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen sowie Alleinstehende und Alleinerziehende. Nach Abzug aller Wohnkosten steht ihnen häufig weniger als das Existenzminimum zur Verfügung.

Der VdK weist darauf hin, dass gerade in Ballungsräumen bezahlbare Wohnungen für Menschen mit niedrigem Einkommen und Familien, die keinen Anspruch auf eine Sozialwohnung haben, fehlen. Der Sozialverband fordert daher, Förderprogramme für diese Personengruppen auszuweiten und die Zweckentfremdung von Wohnraum – zum Beispiel durch Leerstand oder die Nutzung als Ferienwohnung – zu stoppen. „Wohnungen dürfen nicht zu reinen Rendite und Spekulationsobjekten werden. Ungehinderte Mietsteigerungen und Bodenspekulationen dürfen nicht akzeptiert und geduldet werden.“

An erster Stelle müssen der Mensch und die Versorgung der Bevölkerung mit ausreichendem Wohnraum stehen. Beim Neubau muss eine barrierefreie Gestaltung zum Standard werden. Schon jetzt fehlen in Hessen etwa 77.000 barrierefreie Wohnungen.

„Hier muss vor allem die Landesregierung an die Versprechen erinnert werden. Landespolitik und Kommunen stehen in der Pflicht: Sie müssen dafür sorgen, dass zum Beispiel bisher ungenutzte Grundstücke bebaut werden und die Wohnfläche bestehender Gebäude genutzt oder durch Aufstockung vergrößert wird“, sagte der VdK-Landesvorsitzende weiter.

(Friedrich Rausch, KV-Pressebeauftragter)

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