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Podiumsdiskussion zur Landtagswahl 2018
Am 14. Oktober ist in Bayern Landtagswahl.
Der VdK veranstaltet in allen oberfränkischen Stimmkreisen Podiumsdiskussionen, in denen er die Landtagskandidatinnen und Landtagskandidaten mit seinen sozialpolitischen Forderungen konfrontiert. Den Auftakt machte der VdK-Kreisverband Forchheim.
In seinem Impulsreferat zeigte VdK Landesgeschäftsführer Michael Pausder den Zuhörern und Diskussionsteilnehmern die Erfolge und Forderungen des Sozialverbands VdK auf. Im Landkreis Forchheim sind 8 Prozent der Bewohner Mitglied im VdK, bayernweit liegt die Mitgliederzahl bei ca. 670 000 Bürgern.
Michael Pausder stimmte die Besucher in Forchheim in seiner Rede auf die Thematik ein. Entgegen der von Ministerpräsident Dr. Markus Söder prognostizierten „goldenen Zeiten für den Freistaat“ warnte Pausder vor einer wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich. Ursachen seien seiner Meinung nach Leih- und Teilzeitarbeit und die steigende Armutsgefährdung bei über 65-Jährigen.
Kreisvorsitzender Anton Hammer begrüßte Moderatorin Eleonore Birkenstock vom Bayerischen Rundfunk sowie die Landtagsabgeordneten und -kandidaten Michael Hofmann (CSU), Thorsten Glauber (Freie Wähler), Dr. Atila Karabag (SPD) und Sebastian Körber (FDP).
von links: MdL Thorsten Glauber, VdK-Bezirksgeschäftsführer Roland Sack, MdL Michael Hofmann, VdK-Landesgeschäftsführer Michael Pausder, Dr. Atila Karabag, VdK-Referent Robert Hümmer, Eleonore Birkenstock, Sebastian Körber und Anton Hammer© KHWirth
Diskutiert wurden der Mangel an bezahlbarem Wohnraum, Barrierefreiheit und die Situation in der Pflege.
Beim Thema sozialer Wohnungsbau ging es heiß her. Die „Opposition“ auf dem Podium erinnerte daran, dass der Freistaat 33 000 Sozialwohnungen an private Investoren verkauft hat. Karabag forderte mehr Anreize für private Bauherrn und örtliche Wohnbaugenossenschaften. Auch gegen leer stehende Wohnungen müsse man angehen.
Der ehemalige Ministerpräsident Horst Seehofer hatte angekündigt, dass der öffentliche Raum in Bayern bis zum Jahr 2023 barrierefrei sein soll. Ein Drittel der 3000 staatlichen Gebäude sind bisher für Menschen mit Behinderung zugänglich. Sorge bereitet Hofmann, dass nur wenige Bahnhöfe barrierefrei sind. Der VdK fordert seit vielen Jahren, dass nicht nur der öffentliche Raum barrierefrei wird, sondern dass auch die Privatwirtschaft in die Pflicht genommen wird. Körber erinnerte an den Bedarf von 20 bis 30 Prozent barrierefreien Wohnungen in wenigen Jahren. Karabag forderte, auch Krankenhäuser und Arztpraxen zur Barrierefreiheit zu verpflichten.
Letzter Diskussionspunkt war die Pflege. Wir müssen den Beruf stärken durch eine Pflegekammer für Lohn und Ausbildung, forderte Glauber. Hofmann möchte eine finanzielle Förderung für die Träger, weil sie Kurzzeitpflegeplätze nicht ins Blaue bereithalten können, denn der Bedarf entsteht oft unerwartet. Einigkeit herrschte bei der Forderung, den Pflegeberuf zu stärken und ausländische Ausbildungen anzuerkennen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.
Günther Edl,
April 2018