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Führung durch das Polizeimuseum
Am Mittwoch, dem 11.04.2012, trafen sich etliche interessierte Mitglieder unseres Kreisverbandes im Polizeipräsidium Dresden, um das kleine, aber feine Polizeimuseum zu besuchen. Vor dem II. Weltkrieg beherbergte es die weltweit größte kriminalhistorische Sammlung. Von den ursprünglich 70.000 Objekten sind als Folge des Krieges leider nur noch 1000 Objekte vom 17. bis zum 20. Jahrhundert zu besichtigen. Doch der Besuch hat sich sehr gelohnt!
Oberkommissar Wolfgang Schütze zog mit seiner lebhaften, engagierten Vortragsweise sofort alle Anwesenden in seinen Bann. Die Geschichte der Polizei war dabei das Hauptthema.
Sachsen unterstellte beispielsweise 1853 als erstes deutsches Land die Polizei dem König und damit dem Staat. Das damalige Aufgabenspektrum entsprach jedoch noch nicht dem heutigen. Die Verbrechensaufklärung oblag z.B. anfänglich der Gerichtsbarkeit.
1894 wurde das Polizeimuseum initiiert, um mittels der Ausstellungsstücke die angehenden Beamten zu schulen. Das ist sicher auch ein Grund dafür, dass die Dresdner Polizei damals in der Kriminalistik führend war. So wurde in Dresden und damit in Deutschland erstmalig 1903 die Methode der Daktyloskopie (Identitätsnachweis per Fingerabdruck) eingesetzt, und 1927 stellte die Dresdener Polizei die ersten Polizistinnen ein.
Oberkommissar Schütze berichtete auch, dass vor 1901, d.h. vor Fertigstellung unseres heutigen Polizeipräsidiums in der Schießgasse (Architekt Julius Temper, Baustil Historismus), die Polizei im Coselpalais residierte. Er ging aber auch auf spektakuläre Kriminalfälle ein, wie z.B. auf den Serienmörder Denke, er verwies auf die von Lombroso aufgestellte abartige Klassifizierung von Verbrechern nach Typen und machte auf Polizeiwaffen und -uniformen aufmerksam. Alles war so spannend, das die reichlich 2 Stunden dauernde Führung wie im Fluge verging.