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Bremer VdK-Frauen geben pflegenden Angehörigen eine Stimme
„Die häusliche Pflege ist am Limit“, erklärte Roswitha Kluth-Münch, Frauenvertreterin des VdK Kreisverbands Bremen, und machte gemeinsam mit den Frauenvertreterinnen der Ortsverbände mit Infoständen in Bremerhaven und Bremen auf die deutschlandweite Kampagne „Nächstenpflege“ aufmerksam.
Standen den Passanten in Bremerhaven Rede und Antwort: Kreisfrauenvertreterin Roswitha Kluth-Münch, Gaby Schäfer und Ortsfrauenvertreterin Petra Fiedler (von links).© VdK
Gleich zwei Infostände organisierten die VdK-Frauen auf dem Wochenmarkt in Bremerhaven und direkt am Bremer Hauptbahnhof. Initiiert wurden die Aktionen von der Kreisfrauenvertreterin und ihrer Ortsfrau Petra Fiedler, weitere Ehrenamtliche sowie einige Mitglieder unterstützten sie mit viel Herzblut. „Wir alle kennen die Seite der Pflegenden persönlich, deshalb ist uns diese Kampagne ein besonderes Anliegen“, resümierten die Ehrenamtlichen. Mit ihren VdK-Ständen an zentralen Standorten konnten sie zahlreiche Betroffene erreichen, viele Besucher kamen entweder direkt aus der Pflege oder aus anderen sozialen Berufen. Einige jüngere Personen holten sich Infos für ihre pflegebedürftigen Eltern ein. Und manche Menschen wollten ganz konkret über ihre persönliche Situation erzählen, wodurch sich zum Teil sehr intensive Gespräche ergaben.
Kreisvorsitzender Rolf Münch und Werner Grashoff, Ortsvorsitzender in Bremen-Nord, unterstützten die Aktion der Frauenvertreterinnen in Bremen.© R. Münch
„Hier merken wir sehr deutlich: Die häusliche Pflege braucht dringend Unterstützung! Mehr Hilfe im Haushalt, bei der Pflege und Betreuung, den Pflegenden müssen die finanziellen Sorgen genommen werden und sie verdienen eine bessere Anerkennung bei der Rente. Mit unseren Aktionen geben wir diesen Menschen eine Stimme. Denn wer seine Liebsten zu Hause pflegt, hat keine Lobby, die sich für ihre Bedürfnisse stark macht. Weil sie rund um die Uhr pflegen, haben sie aber auch schlichtweg keine Zeit, um selbst auf die Straße zu gehen“, fasst Kluth-Münch zusammen.
Die Unterschriftenaktion an den Gesundheitsminister war dank des Plakats ein Hingucker am Stand und mit vielen Besuchern ein zentrales Gesprächsthema.© R. Münch
Besonders Gesundheitsminister Karl Lauterbach soll mit der Kampagne zum Handeln aufgefordert werden. Deshalb verlangt der VdK konkret: „Herr Lauterbach, pflegen Sie doch einen Tag lang mal jemanden zuhause.“ Über diese Aktion kamen die Ehrenamtlichen mit sehr vielen Passanten gut ins Gespräch und konnten zahlreiche Unterschriften sammeln, die später von VdK-Präsidentin Verena Bentele medienwirksam an den Minister übergeben werden.
August 2022