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Der VdK fordert von den Landesregierungen in Hessen und Thüringen eine jährliche Sozialberichterstattung. „Die Länder müssen zeigen, wie die Situation vor Ort aussieht“, sagte der Landesvorsitzende des VdK Hessen-Thüringen, Paul Weimann, heute in Fulda. „Wir brauchen eine Sozialberichterstattung, die die aktuelle Entwicklung berücksichtigt. Alle vier Jahre eine Hunderte von Seiten umfassende Datensammlung herauszugeben ist angesichts der dynamischen Veränderungen nicht zielführend.“ Wenn es darum gehe, handlungsleitende Erkenntnisse über die gegenwärtigen Schieflagen – wie zum Beispiel die gravierend zunehmende Armutsgefährdung – zu erzielen, sei ein jährlicher Sozialbericht unverzichtbar.
Bei einem „Sozialpolitischen Forum“ im Rahmen des VdK-Landesverbandstags konfrontierte Paul Weimann Landtagsabgeordnete aus Hessen mit dieser Forderung. Zu Gast waren Claudia Ravensburg (CDU), Kathrin Anders (Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Daniela Sommer (SPD), Elisabeth Kula (Die Linke) und Yanki Pürsün (FDP). Der VdK-Landesvorsitzende verwies auf die stark gestiegenen Armutsgefährdungsquoten, die in beiden Bundesländern über dem Bundesdurchschnitt von 16,6 Prozent liegen: in Hessen bei 18,5 Prozent (2021) nach 12,8 Prozent im Jahr 2011, in Thüringen bei 18,9 Prozent (2021) nach 16,7 Prozent im Jahr 2011.
Die anhaltend hohe – auch gewinngetriebene – Inflation mit Raten von 6,1 und 6,4 Prozent, die für Juni in Hessen und Thüringen ermittelt wurde, verschärft diese Problematik aus Sicht des VdK noch weiter. „Erschwerend kommt hinzu, dass die Teuerung bei Lebensmitteln mehr als doppelt so hoch ist“, betonte Paul Weimann. „Die Ärmsten, die einen Großteil ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben müssen, leiden darunter besonders. Doch wir stellen fest, dass inzwischen auch Angehörige der Mittelschicht immer stärker von Inflation und Reallohnverlust betroffen sind und somit mehr und mehr Menschen unter finanziellen Druck geraten.“
Den Fokus auf die sich verhärtende Kinderarmut richtete VdK-Präsidentin Verena Bentele. „Wir brauchen eine Kindergrundsicherung, die so hoch ist, dass alle Kinder wirklich finanziell abgesichert werden“, sagte sie und kritisierte die dafür im Bundeshaushalt eingeplanten zwei Milliarden Euro als eindeutig zu wenig. In Hessen und Thüringen ist nach einer Studie der Bertelsmann Stiftung fast jedes vierte Kind (24,4 und 23,7 Prozent) von Armut bedroht.
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