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Beim Neujahrsempfang des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen in Erfurt forderte dessen Landesvorsitzender Paul Weimann grundlegende Verbesserungen im Bereich der privaten Pflege. „Angesichts der rasant steigenden Zahl der Pflegebedürftigen muss die Politik jetzt handeln“, sagte Weimann heute im Evangelischen Augustinerkloster. „Vor allem diejenigen, die ihre pflegebedürftigen Lieben zu Hause versorgen, brauchen dringend Hilfe.“ Ende 2021 lebten 166.453 Pflegebedürftige im Freistaat, knapp 23 Prozent mehr als 2019. Davon wurden etwa 80 Prozent in den eigenen vier Wänden gepflegt – Tendenz steigend.
Der VdK Hessen-Thüringen werde die im vergangenen Jahr begonnene Protestkampagne „#naechstenpflege“ fortsetzen, kündigte Weimann an: „Mit unseren ‚Demos ohne Menschen‘ haben wir eine große positive Resonanz bei der Politik sowie bei Bürgerinnen und Bürgern erzielt. Daran wollen wir 2023 anknüpfen und an möglichst vielen Orten für mehr Unterstützung und Entlastung von pflegenden Angehörigen werben.“
Auf Basis wissenschaftlich begleiteter Umfragen unter pflegenden Angehörigen hat der VdK bereits 2022 Schilder mit deren Sorgen und Forderungen an zentralen Plätzen aufgestellt, etwa in Gotha und Erfurt. Ihre Botschaft: Pflegende werden mit der Verantwortung und den kaum zu bewältigenden Herausforderungen im Pflegealltag oft alleingelassen.
„Es fehlt ganz erheblich an Information, Beratung und Begleitung während der gesamten Pflegezeit“, sagte Paul Weimann. „Daher müssen die Anlauf- und Beratungsstellen in Thüringen ausgebaut, ihr Angebot erweitert werden.“ Der VdK fordert außerdem, dass die für 2021 versprochene Erhöhung des Pflegegelds in die Tat umgesetzt wird. Auch müssten dringend Regelungen gefunden werden, um Pflege und Beruf miteinander vereinbaren zu können, ohne finanziell unter Druck zu geraten. „Pflegende Angehörige übernehmen eine wertvolle gesellschaftliche Aufgabe. Dafür sollten sie mehr Anerkennung erhalten und nicht Gefahr laufen, in die Armut abzurutschen“, betonte der VdK-Landesvorsitzende.
Zur Sprache brachte Weimann auch die derzeit immensen Kosten für Energie und Lebens-mittel, die immer mehr Menschen in finanzielle Bedrängnis brächten. Der VdK begrüße die von der Bundesregierung und der Thüringer Landesregierung ergriffenen Maßnahmen zur Entlastung der Haushalte, betonte er. Nun sei es wichtig, die Hilfen zeitnah umzusetzen.
Die zweite Hauptrednerin des Empfangs, die Thüringer Sozialministerin Heike Werner, lobte den VdK als verlässlichen, durchsetzungsstarken Partner: „Der VdK trägt zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts und der demokratischen Strukturen im Lande bei“, sagte Werner.
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