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Die VdK-Umfrage zum Thema häusliche Pflege offenbart Defizite bei der Beratung und Betreuung von pflegenden Angehörigen. Jetzt ist vor allem die Politik aufgerufen, dazu Stellung zu nehmen.
Vier von fünf Pflegebedürftigen in Hessen und Thüringen werden zu Hause betreut, meist ausschließlich durch eigene Angehörige. Aber es fehlt an zuverlässigen Daten zur Situation in der häuslichen Pflege. Um diese Lücke zu schließen, hat der VdK-Landesverband eine großangelegte Umfrage durchgeführt, an der sich 3.000 Betroffene aus Hessen und Thüringen beteiligt haben.
„Dank dieser hohen Zahl an Antworten liegen uns jetzt aussagekräftige Ergebnisse vor“, sagt der Landesvorsitzende Paul Weimann. „Sie zeigen genau, wo Handlungsbedarf besteht. Wir sehen darin einen deutlichen Auftrag an die Politik, pflegende Angehörige besser zu unterstützen.“
Die Umfrage hat vor allem ein großes Informationsdefizit offenbart: Nicht einmal die Hälfte der Befragten zeigte sich mit der bisherigen Beratung zufrieden. Insbesondere fehlt es an Wissen darüber, welche Angebote zur Unterstützung oder Erholung ihnen zur Verfügung stehen. Nur sechs Prozent gaben an, einen Pflegekurs besucht zu haben, und zwei Drittel wussten nicht, dass sie Anspruch auf eine Kur oder Reha-Maßnahme haben. Der VdK fordert daher, die bereits bestehenden Pflegestützpunkte in Hessen und Thüringen auszubauen, indem weitere Zweigstellen sowie zusätzliche Außensprechstunden eingerichtet werden.
In den Antworten zeichnet sich außerdem die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege als ein Problem ab. Nur wenige Arbeitgeber sind anscheinend bereit, dem häufigen Wunsch nach mobilem Arbeiten und einer flexiblen Zeiteinteilung nachzukommen. Deshalb setzt sich der VdK dafür ein, Pflegenden ähnlich wie bei der Elternzeit einen Rechtsanspruch auf eine teilweise oder vollständige Freistellung von der Arbeit einzuräumen. In dieser Zeit sollen sie außerdem ein Pflegepersonengeld als Ersatz für Lohnausfälle erhalten. „Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wer es auf sich nimmt, einen nahestehenden Menschen zu versorgen und zu betreuen, darf nicht alleingelassen werden, sondern braucht professionelle Begleitung und die bestmögliche Unterstützung“, sagt Paul Weimann.
Die ausführliche Analyse der Umfrageergebnisse sowie alle daraus resultierenden sozialpolitischen Forderungen können Sie hier herunterladen:
Schlagworte Umfrage | Pflege | Angehörige | pflegende Angehörige
Stabsstelle Inklusion, Frauen- und Sozialpolitik
Gärtnerweg 3
60322 Frankfurt
Telefon: 069 714002-17
Telefax: 069 714002-22
sozialpolitik.ht@vdk.de
Zum Herunterladen: Unser Flugblatt mit den Forderungen zur Verbesserung der häuslichen Pflege an die Landespolitik in Hessen und Thüringen sowie an die Bundespolitik.
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