13. Dezember 2021
Jubiläum

75 Jahre VdK in Hessen

Der VdK in Hessen feiert Geburtstag! Der Landesvorsitzende Paul Weimann blickt zurück auf die 75-jährige Erfolgsgeschichte unseres Verbands und verspricht, diese in der Zukunft fortzuschreiben.

Am 13. Dezember 1946 erhielt der „Verband der Körperbehinderten, Arbeitsinvaliden und Hinterbliebenen für Groß-Hessen (Selbsthilfeorganisation)“ die Zulassung. Das war der Beginn einer nunmehr 75-jährigen Erfolgsgeschichte. Allen, die daran mitgewirkt haben, gilt unser großer Dank: von den Gründern bis zu den zehntausenden ehrenamtlich aktiven Mitgliedern, die über Generationen hinweg unseren Landesverband in Hessen und seit 1990 auch in Thüringen aufgebaut haben.

Auf der Grundlage dieses wunderbaren Vermächtnisses betrachten wir es als unsere Aufgabe, die Erfolgsgeschichte des VdK fortzuschreiben. Dabei stehen wie vor 75 Jahren die Bedürfnisse unserer Mitglieder im Mittelpunkt. Ihre Interessen in Politik und Öffentlichkeit zu vertreten, ihnen zu ihrem Recht zu verhelfen, sind unsere wichtigsten Ziele.

Neben der sozialrechtlichen Beratung und dem bedingungslosen Eintreten für einen starken Sozialstaat ist der VdK aber noch viel mehr: eine große solidarische Gemeinschaft, in der gegenseitige Hilfe einen hohen Stellenwert genießt – jetzt und in Zukunft.

Paul Weimann
Landesvorsitzender, Sozialverband VdK Hessen-Thüringen

75 Jahre VdK in Hessen

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  • 13. Dezember 1946: die Geburtsstunde des VdK in Hessen. Als "Verband der Körperbeschädigten, Arbeitsinvaliden und Hinterbliebenen (Selbsthilfeorganisation)" wird der VdK nach langem Ringen mit der amerikanischen Militärregierung zugelassen. Die Ausgangssituation beschrieb der Gründungsvorsitzende Abraham Sauer wie folgt: "...keinerlei Sozialrenten, keine Rentenversorgung für die Kriegsopfer, keine Prothesenversorgung für Körpergeschädigte, ... keine Renten an Hinterbliebene". In seinen Anfängen verstand sich der VdK als Interessenvertretung genau dieser Menschen und setzte sich dafür ein, dass auch sie zu ihrem Recht kamen.
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  • Mit dieser Demonstration im Jahr 1946 wollten die Hinterbliebenen der Kriegsopfer auf ihre Not aufmerksam machen und gingen dafür auf die Straße. Durch den Tod ihrer Ehemänner und Väter, die meist auch die Ernährer der Familie gewesen warenn, gerieten viele Mütter und Kinder in große materielle Not.
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  • Am 26. April 1953 fand in der Frankfurter Festhalle der deutsche Kriegsopfertag statt. Etwa 50.000 Menschen nahmen an dieser Veranstaltung teil, die durch den VdK organisiert worden war. Unter dem Titel "Armut gerecht und gleichmäßig verteilen" hielt Abraham Sauer eine leidenschaftliche Rede. Darin betonte er auch die Unabhängigkeit des VdK, den er als "Querschnitt durch das deutsche Volk" bezeichnete, "in dem alle Parteischattierungen, alle Religionsbekenntnisse, alle Stände und Berufe vereinigt" seien. Allein in Hessen hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits 150.000 Menschen dem VdK angeschlossen.
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  • 1959 lud der VdK-Bezirksverband Darmstadt zu einer Großkundgebung ins Rüsselheimer Stadion ein. 19.000 Menschen kamen in Bussen, Autos und Sonderzügen angereist, um für eine gerechte Neuordnung der Kriegsopferversorgung zu demonstrieren. Immer wieder kritisierte der VdK damals, dass etwa Unfallopfer eine deutlich höhere Erwerbsminderungsrente erhielten als Kriegsinvaliden.
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  • Der legendäre "Marsch auf Bonn" im Dezember 1963: Rund 35.000 Kriegsopfer reisten in die damalige Bundeshauptstadt und verliehen ihrer Forderung nach einer Erhöhung der Grundrente sichtbar Nachdruck. "Blank" ist nicht nur ein umgangssprachlicher Ausdruck für "pleite" oder "mittellos", sondern auch der Name des damaligen Bundesarbeitsministers, der sich der geforderten Neuordnung der Kriegsopferversorgung widersetzte und den die VdKler deshalb gerne in den Ruhestand geschickt hätten.
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  • Nicht nur den Kriegsversehrten galt und gilt das Engagement des VdK. Bereits 1965 fand in Offenbach die erste "Landeskonferenz für Zivilbeschädigte" statt, zu der der VdK unter dem neuen Titel "Landeskonferenz für Menschen mit Behinderungen" in jedem Jahr in den Wiesbadener Landtag einlädt. (Wegen Corona ist sie allerdings 2020 und 2021 ausgefallen.) Seit 1986 verleiht die VdK-Fachstelle für Barrierefreiheit die Plakette "Barrierefrei erbaut" an Träger öffentlicher Einrichtungen, die ihr Gebäude gemäß der DIN 18040, Teil 1, barrierefrei gestaltet haben.
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  • Am 10. Dezember 2003 rief der VdK Hessen-Thüringen in Frankfurt zu einer Groß-Demonstration auf. 6.000 Menschen schlossen sich dem Protestmarsch von der Großmarkthalle im Ostend bis zur Konstablerwache in der Innenstadt an, um gegen "Rentenwillkür, Gesundheitsabzocke und soziale Demontage" zu protestieren.
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  • Der Protestwelle rollte durch ganz Hessen und Thüringen. An zahlreichen Orten fanden weitere Kundgebungen statt. "Die Sozialreformen rütteln am Fundament unseres Sozialstaats. Arbeitnehmer und Leistungsempfänger werden immer stärker belastet, Arbeitgeber in Milliardenhöhe entlastet", hieß es damals in einem VdK-Flugblatt.
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  • Auch hier wuchs zusammen, was zusammengehört: 2003 ist auch das Jahr, in dem sich der VdK in Thüringen und in Hessen zu einem Landesverband zusammengeschlossen haben. Die Freude der Delegierten, die über diese besondere Familienzusammenführung abzustimmen hatten, ist ihnen deutlich im Gesicht abzulesen.
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  • 2010: Erstmals nutzt der VdK Hessen-Thüringen das Internet, um mit seiner Kampagne eine große Reichweite zu erzielen. Und das Experiment ist gleich beim ersten Mal geglückt. Unter dem Motto "Heißer Herbst 2010" rief der Sozialverband zum Protest gegen den fortschreitenden Sozialabbau auf. Wie aufgeheizt die Stimmung damals war, zeigte ein interaktives Protestthermometer an. Die Fieberkurve stieg und stieg, weil immer mehr Menschen dem Aufruf des VdK folgten: 35.000 allein in Hessen und Thüringen, bundesweit sogar 240.000.
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  • Auch die Frauen im VdK sehen Rot: Seit 2017 beteiligen sie sich in jedem Jahr an den bundesweiten Aktionen zum "Equal Pay Day", dem internationalen Protesttag für Lohngerechtigkeit. Denn der kleine Unterschied ist ziemlich groß: 18 Prozent beträgt aktuell die Lohnlücke zwischen dem, was Männer, und dem, was Frauen im Job verdienen.
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  • Das klassische "Accessoire" am Equal Pay Day ist die rote Tasche. Sie soll auf den leeren Geldbeutel vieler Frauen hinweisen, die zu wenig verdienen, um Rücklagen bilden zu können. Aber auch mit anderen originellen Slogans und Symbolen versuchen die VdK-Frauen, auf ihre Benachteiligung bei der Bezahlung für ihre Arbeit aufmerksam zu machen. In jedem Jahr trifft man sie am Equal Pay Day in zahlreichen Innenstädten an, wo sie Luftballons, Flyer und rote Stofftaschen an Passantinnen verteilen.
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  • Sie liegt dem Landesvorsitzenden Paul Weimann besonders am Herzen: die Reform der Hesssischen Bauordnung (HBO), damit Barrierefreiheit zum Standard im Landesbaurecht wird. 2019 hat der VdK Hessen-Thüringen eine Petition angestoßen, um die Landesregierung zu dieser Reform zu bewegen - leider bislang vergebens, obwohl fast 25.000 Bürgerinnen und Bürger die Petition unterzeichnet haben. Erst vor kurzem hat der Wiesbadener Landtag einen entsprechenden Gesetzesentwurf der SPD-Fraktion abgelehnt.
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  • Das Landestreffen auf dem Hessentag gehört zu den Höhepunkten im VdK-Jahr. Hier kommt die große VdK-Familie zum ausgelassenen Feiern zusammen. Diese Familie wächst und wächst und wächst ... Schon 1956, zehn Jahre nach der Gründung, zählte sie 150.000 Mitglieder, aktuell sind es fast doppelt so viele, nämlich 286.000.
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  • "Rente für alle" - das war das Motto der großen bundesweiten VdK-Kampagne für eine Rentenversicherung, in die alle einzahlen sollen, auch Politiker, Selbstständige und Beamte. Als deren Höhepunkt war eine große Demonstration in München im März 2020 geplant. Aber dann kam Corona, und aus Rücksicht auf die Gesundheit der VdK-Mitglieder wurde die Kundgebung abgesagt. Die VdKler in den Ortsverbänden ließen sich dennoch nicht entmutigen, sondern zeigten überall Flagge für eine gerechte und auskömmliche Altersabsicherung nach einem harten und langen Arbeitsleben.
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  • Über die Situation der Menschen in der häuslichen Pflege wissen wir immer noch viel zu wenig. Das will der VdK ändern. Deshalb haben sowohl der Landesverband Hessen-Thüringen als auch der VdK Deutschland jeweils eine Umfrage unter den betroffenen Familien durchgeführt, um mehr darüber zu erfahren, wie sie ihren Alltag erleben. Die Resonanz war in beiden Fällen groß. Die Ergebnisse aus den Umfragen fließen in die neue VdK-Kampagne zur Häuslichen Pflege ein, die im Mai kommenden Jahres gestartet wird.
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  • Auch jungen Menschen hat der VdK viel zu bieten.Zentrales Anliegen der VdK-Junioren ist Inklusion. Jede und jeder ist willkommen, kann mitmachen und die eigenen Interessen und Fähigkeiten einbringen.
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Schlagworte 75 Jahre | Jubiläum | Geschichte

Die Landesvorsitzenden

Abraham Sauer, 1946–1958 Der Gründer des VdK-Landesverbands Hessen widmete sein gesamtes Lebenswerk den Kriegs- und Arbeitsopfern und schuf mit dem Verband die größte Selbsthilfeorganisation und Lobby der behinderten und sozial schwächeren Menschen.

Carl Meckes, 1958–1973
Meckes erweiterte den Mitgliederkreis, indem er den Verband für alle Menschen mit Behinderung öffnete. Er intensivierte die Betreuungsarbeit für die „Zivilbeschädigten“, wie Menschen mit Behinderung im Rahmen der beruflichen Wiedereingliederung bezeichnet wurden.

Ernst Duchatsch, 1973–79 Er verstand den VdK als sozialen Ordnungsfaktor. Unter Ernst Duchatsch demonstrierte der VdK seine Kampfbereitschaft, vor allem als es um die Durchsetzung der Dynamisierung der Kriegsopferrenten zeitgleich mit den Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung ging.

Karl Spitzner, 1979–1985 Unter Karl Spitzner dokumentierte der Verband mit Aktionen zum „Jahr der Behinderten“ 1981 sowie mit Demonstrationen in Wiesbaden und Rüsselsheim seine Kampfbereitschaft zur Erhaltung des Sozialstaats. Die Demonstrationen standen unter dem Motto „Gegen soziale Demontage“.

Wilhelm Kremer, 1985–97 Wilhelm Kremer galt als „Herz und Motor“ des Verbands, der die Entwicklung zum modernen Sozialverband entscheidend geprägt hat. Aufgrund seiner herausragenden Verdienste für den Sozialverband VdK wurde im Jahr 1998 die Wilhem-Kremer-Medaille geschaffen.

Udo Schlitt, 1997–2013
Unter seinem Vorsitz stieg die Mitgliederzahl des Landesverbandes von 140.000 auf über 230.000. Udo Schlitt verstand den VdK in erster Linie als parteiunabhängiges sozialpolitisches Sprachrohr und Streiter für soziale Gerechtigkeit.

Karl-Winfried Seif, 2013–17
Als Teamplayer setzte Karl-Winfried Seif auf die enge Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlern. Dabei galt sein Hauptaugenmerk der Sozialpolitik und den neuen Medien. Darüber hinaus war Karl-Winfried Seif als Vizepräsident des VdK Deutschland in verantwortungsvoller und richtungsweisender Position.

Paul Weimann 2017
Paul Weimann möchte die Anregungen aus den Verbandsstufen im Landesvorstand aufgreifen und daraus vernünftige Angebote entwickeln. Im Kampf für einen starken Sozialstaat sieht er den Grundauftrag des VdK. 2018 wurde Paul Weimann zudem zum Vizepräsidenten des VdK Deutschland gewählt.

Wofür wir stehen
Wer ist überhaupt der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen? Einen umfassenden Einblick in unsere Stärken, Ziele und Aufgaben gibt unser aktuelles Leitbild, das soziale Werte und die Bedeutung des Ehrenamts in den Fokus stellt.
Sozialpolitische Interessenvertretung, Beratung und Betreuung der Mitglieder sowie ehrenamtliches Engagement sind die tragenden Säulen unserer Arbeit.
Unsere Leistungen
Die Angebotspalette des VdK Hessen-Thüringen reicht von der Sozialberatung über die Unterstützung schwerbehinderter Arbeitnehmer bis hin zu Dienstleistungen für Menschen mit Hilfebedarf.
Mitgliedschaft
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Im Sozialverband VdK ist das Ehrenamt schon immer die Basis aller Aktivitäten. Seit jeher leisten sozial engagierte Menschen unentgeltlich ihren Beitrag im VdK.

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