13. Dezember 1946: die Geburtsstunde des VdK in Hessen. Als "Verband der Körperbeschädigten, Arbeitsinvaliden und Hinterbliebenen (Selbsthilfeorganisation)" wird der VdK nach langem Ringen mit der amerikanischen Militärregierung zugelassen. Die Ausgangssituation beschrieb der Gründungsvorsitzende Abraham Sauer wie folgt: "...keinerlei Sozialrenten, keine Rentenversorgung für die Kriegsopfer, keine Prothesenversorgung für Körpergeschädigte, ... keine Renten an Hinterbliebene". In seinen Anfängen verstand sich der VdK als Interessenvertretung genau dieser Menschen und setzte sich dafür ein, dass auch sie zu ihrem Recht kamen.
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Mit dieser Demonstration im Jahr 1946 wollten die Hinterbliebenen der Kriegsopfer auf ihre Not aufmerksam machen und gingen dafür auf die Straße. Durch den Tod ihrer Ehemänner und Väter, die meist auch die Ernährer der Familie gewesen warenn, gerieten viele Mütter und Kinder in große materielle Not.
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Am 26. April 1953 fand in der Frankfurter Festhalle der deutsche Kriegsopfertag statt. Etwa 50.000 Menschen nahmen an dieser Veranstaltung teil, die durch den VdK organisiert worden war. Unter dem Titel "Armut gerecht und gleichmäßig verteilen" hielt Abraham Sauer eine leidenschaftliche Rede. Darin betonte er auch die Unabhängigkeit des VdK, den er als "Querschnitt durch das deutsche Volk" bezeichnete, "in dem alle Parteischattierungen, alle Religionsbekenntnisse, alle Stände und Berufe vereinigt" seien. Allein in Hessen hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits 150.000 Menschen dem VdK angeschlossen.
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1959 lud der VdK-Bezirksverband Darmstadt zu einer Großkundgebung ins Rüsselheimer Stadion ein. 19.000 Menschen kamen in Bussen, Autos und Sonderzügen angereist, um für eine gerechte Neuordnung der Kriegsopferversorgung zu demonstrieren. Immer wieder kritisierte der VdK damals, dass etwa Unfallopfer eine deutlich höhere Erwerbsminderungsrente erhielten als Kriegsinvaliden.
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Der legendäre "Marsch auf Bonn" im Dezember 1963: Rund 35.000 Kriegsopfer reisten in die damalige Bundeshauptstadt und verliehen ihrer Forderung nach einer Erhöhung der Grundrente sichtbar Nachdruck. "Blank" ist nicht nur ein umgangssprachlicher Ausdruck für "pleite" oder "mittellos", sondern auch der Name des damaligen Bundesarbeitsministers, der sich der geforderten Neuordnung der Kriegsopferversorgung widersetzte und den die VdKler deshalb gerne in den Ruhestand geschickt hätten.
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Nicht nur den Kriegsversehrten galt und gilt das Engagement des VdK. Bereits 1965 fand in Offenbach die erste "Landeskonferenz für Zivilbeschädigte" statt, zu der der VdK unter dem neuen Titel "Landeskonferenz für Menschen mit Behinderungen" in jedem Jahr in den Wiesbadener Landtag einlädt. (Wegen Corona ist sie allerdings 2020 und 2021 ausgefallen.) Seit 1986 verleiht die VdK-Fachstelle für Barrierefreiheit die Plakette "Barrierefrei erbaut" an Träger öffentlicher Einrichtungen, die ihr Gebäude gemäß der DIN 18040, Teil 1, barrierefrei gestaltet haben.
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Am 10. Dezember 2003 rief der VdK Hessen-Thüringen in Frankfurt zu einer Groß-Demonstration auf. 6.000 Menschen schlossen sich dem Protestmarsch von der Großmarkthalle im Ostend bis zur Konstablerwache in der Innenstadt an, um gegen "Rentenwillkür, Gesundheitsabzocke und soziale Demontage" zu protestieren.
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Der Protestwelle rollte durch ganz Hessen und Thüringen. An zahlreichen Orten fanden weitere Kundgebungen statt. "Die Sozialreformen rütteln am Fundament unseres Sozialstaats. Arbeitnehmer und Leistungsempfänger werden immer stärker belastet, Arbeitgeber in Milliardenhöhe entlastet", hieß es damals in einem VdK-Flugblatt.
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Auch hier wuchs zusammen, was zusammengehört: 2003 ist auch das Jahr, in dem sich der VdK in Thüringen und in Hessen zu einem Landesverband zusammengeschlossen haben. Die Freude der Delegierten, die über diese besondere Familienzusammenführung abzustimmen hatten, ist ihnen deutlich im Gesicht abzulesen.
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2010: Erstmals nutzt der VdK Hessen-Thüringen das Internet, um mit seiner Kampagne eine große Reichweite zu erzielen. Und das Experiment ist gleich beim ersten Mal geglückt. Unter dem Motto "Heißer Herbst 2010" rief der Sozialverband zum Protest gegen den fortschreitenden Sozialabbau auf. Wie aufgeheizt die Stimmung damals war, zeigte ein interaktives Protestthermometer an. Die Fieberkurve stieg und stieg, weil immer mehr Menschen dem Aufruf des VdK folgten: 35.000 allein in Hessen und Thüringen, bundesweit sogar 240.000.
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Auch die Frauen im VdK sehen Rot: Seit 2017 beteiligen sie sich in jedem Jahr an den bundesweiten Aktionen zum "Equal Pay Day", dem internationalen Protesttag für Lohngerechtigkeit. Denn der kleine Unterschied ist ziemlich groß: 18 Prozent beträgt aktuell die Lohnlücke zwischen dem, was Männer, und dem, was Frauen im Job verdienen.
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Das klassische "Accessoire" am Equal Pay Day ist die rote Tasche. Sie soll auf den leeren Geldbeutel vieler Frauen hinweisen, die zu wenig verdienen, um Rücklagen bilden zu können. Aber auch mit anderen originellen Slogans und Symbolen versuchen die VdK-Frauen, auf ihre Benachteiligung bei der Bezahlung für ihre Arbeit aufmerksam zu machen. In jedem Jahr trifft man sie am Equal Pay Day in zahlreichen Innenstädten an, wo sie Luftballons, Flyer und rote Stofftaschen an Passantinnen verteilen.
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Sie liegt dem Landesvorsitzenden Paul Weimann besonders am Herzen: die Reform der Hesssischen Bauordnung (HBO), damit Barrierefreiheit zum Standard im Landesbaurecht wird. 2019 hat der VdK Hessen-Thüringen eine Petition angestoßen, um die Landesregierung zu dieser Reform zu bewegen - leider bislang vergebens, obwohl fast 25.000 Bürgerinnen und Bürger die Petition unterzeichnet haben. Erst vor kurzem hat der Wiesbadener Landtag einen entsprechenden Gesetzesentwurf der SPD-Fraktion abgelehnt.
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Das Landestreffen auf dem Hessentag gehört zu den Höhepunkten im VdK-Jahr. Hier kommt die große VdK-Familie zum ausgelassenen Feiern zusammen. Diese Familie wächst und wächst und wächst ... Schon 1956, zehn Jahre nach der Gründung, zählte sie 150.000 Mitglieder, aktuell sind es fast doppelt so viele, nämlich 286.000.
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"Rente für alle" - das war das Motto der großen bundesweiten VdK-Kampagne für eine Rentenversicherung, in die alle einzahlen sollen, auch Politiker, Selbstständige und Beamte. Als deren Höhepunkt war eine große Demonstration in München im März 2020 geplant. Aber dann kam Corona, und aus Rücksicht auf die Gesundheit der VdK-Mitglieder wurde die Kundgebung abgesagt. Die VdKler in den Ortsverbänden ließen sich dennoch nicht entmutigen, sondern zeigten überall Flagge für eine gerechte und auskömmliche Altersabsicherung nach einem harten und langen Arbeitsleben.
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Über die Situation der Menschen in der häuslichen Pflege wissen wir immer noch viel zu wenig. Das will der VdK ändern. Deshalb haben sowohl der Landesverband Hessen-Thüringen als auch der VdK Deutschland jeweils eine Umfrage unter den betroffenen Familien durchgeführt, um mehr darüber zu erfahren, wie sie ihren Alltag erleben. Die Resonanz war in beiden Fällen groß. Die Ergebnisse aus den Umfragen fließen in die neue VdK-Kampagne zur Häuslichen Pflege ein, die im Mai kommenden Jahres gestartet wird.
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Auch jungen Menschen hat der VdK viel zu bieten.Zentrales Anliegen der VdK-Junioren ist Inklusion. Jede und jeder ist willkommen, kann mitmachen und die eigenen Interessen und Fähigkeiten einbringen.
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