29. Januar 2021
Raus aus dem Sessel!
Nichts gegen gepflegte Faulheit und den inneren Schweinehund. Doch irgendwann sind alle Rezepte ausprobiert, alle Filme geguckt und alle Viere lang genug ausgestreckt. Raus aus dem Sessel! Aber wie? Die Erfahrungen während des letzten Lockdowns haben gezeigt, dass viele Menschen ein Ziel brauchen, um spazieren zu gehen. Ein paar Tipps.
Kinos, Cafés und Vereine geschlossen? Wie man trotzdem aktiv bleibt. | © pixabay/KarstenBergmann
Noch mehr Speck im Winter zulegen? Nein, danke. Jetzt ist die richtige Zeit, um den nächsten Trimm-Dich-Pfad auszuprobieren oder täglich eine halbe Stunde stramm spazieren zu gehen.
- Für den Kunst- oder Naturgenuss kann man durch Skulpturen-Parks in der Nähe wandeln oder Waldlehrpfade begehen.
- Hundeliebhaber können im örtlichen Tierheim nachfragen. Dort wartet garantiert ein Hundchen auf ein Herrchen oder Frauchen, das regelmäßig mit ihm Gassi geht.
- Vogelfreunde besuchen Futterstellen in Parks. Tipp: Vom 8. bis 10. Januar findet zum elften Mal die bundesweite „Stunde der Wintervögel“ statt. Es gilt, in einer Stunde an einem Ort Vögel zu zählen und dem NABU zu melden (www.nabu.de).
- Brief- und Postkartenschreiber müssen kurz um den Block zum Briefkasten laufen. Der Aktionsradius lässt sich erhöhen, wenn man einen Briefkasten sucht, der weiter entfernt steht. Und wenn Briefmarken und -papier verbraucht sind, ist ein Spaziergang zum Postamt nötig.
- Das Besondere im Alltäglichen: Warum nicht einmal die eigene Umgebung neu erkunden? Das eigene Viertel wiederzuentdecken, kann spannender sein, als man denkt. Gibt es besonders hübsche oder hässliche Fassaden? Was stellen die Nachbarn auf ihre Balkone oder ins Fenster? Gibt es interessante Notizen, die an Straßenlaternen kleben oder im Supermarkt aushängen?
- Auch ein Spaziergang am Abend kann schön sein, wenn Straßenlaternen und Beleuchtungen in Wohnungen und Häusern das Tageslicht ablösen. Im Regen zaubert das Spiel von Kunstlicht und Dunkelheit eine besondere Stimmung.
Mit allen Sinnen
- Genauso lässt sich die Gegend mit anderen Sinnen erfahren: Wie fühlt sich die Hausmauer an, wenn man sie mit geschlossenen Augen berührt? Wie unterschiedlich fühlen sich Baumrinden an? Rau, glatt, weich, kalt, feucht?
- Wie duftet meine Straße? Laufe ich an einer Apotheke vorbei, verströmt sie einen ganz bestimmten Geruch, den jeder kennt. Auch der Ofen der Pizzeria um die Ecke duftet. Vielleicht denkt man dabei an die letzte Italienreise? Man kann die Erlebnisse in ein Tagebuch schreiben. Eindrücke handschriftlich festzuhalten, trainiert Gedächtnis und Feinmotorik.
ant / Sozialverband VdK Deutschland