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Steigende Mitgliederzahlen, gestiegene Beratungsleistung, Neustart für die Ehrenamtsarbeit: Der Sozialverband VdK Hamburg hat sich gerade im vergangenen Jahr besonders stark entwickelt und ist für weitere Zuwachsraten mit neuen Räumen und einem neu gewählten Vorstand gerüstet.
Das ausgehende Jahr begann mit dem Umzug der Geschäftsstelle von der ersten in die zweite Etage der Hammerbrookstraße 93. Mit der besseren Aufteilung und der Barrierefreiheit der neuen Räume konnte der VdK Hamburg die Beratungsqualität für seine Mitglieder steigern. Mit dem größeren Raumangebot hat der Landesverband auf die steigenden Mitgliederzahlen reagiert. Ende Oktober waren es 15.896 Mitglieder.
„Bis zum Jahresende werden wir die Grenze von 16.000 Mitgliedern überschreiten“, freut sich Renate Schommer. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum habe sich die Mitgliederzahl damit um circa 750 erhöht. „Oder anders ausgedrückt: Wir hatten einen Mitgliederzuwachs in den letzten zwölf Monaten von ungefähr fünf Prozent“, erklärt Renate Schommer und ergänzt: „Dies ist eine Entwicklung, auf die wir sehr stolz sein können, ist sie doch auf die tolle ehrenamtliche Arbeit im Verband und die hervorragende Unterstützung unserer Mitglieder in allen sozialrechtlichen Fragestellungen zurückzuführen.“
Um den Mitgliedern ein kompetenter Ansprechpartner zu sein, wurde das Beratungsangebot des VdK Hamburg im Frühjahr ausgebaut. Zur Arbeit der Rechtsberater kam eine eigene Rentensprechstunde durch VdK-Experte Günter Draeger hinzu. Immer mittwochs kommen viele VdK-Mitglieder in seine Sprechstunde, berichtet er und stellt fest: „Der Bedarf ist größer als gedacht.“ Häufig würde sich erst in einem solchen Gespräch klären, was zu tun sei. Nicht in jedem Fall sei es sinnvoll, gleich einen Rentenantrag auszufüllen. Dies gelte insbesondere beim Thema Erwerbsminderung. „Der VdK bietet mit seiner Rentensprechstunde eine vielseitige Beratung an“, sagt Draeger, „und zeigt auch Alternativen auf, wie ein Übergang ohne hohe Verluste bis zur Rente aussehen kann.“ Dieses Angebot gäbe es bei der Rentenversicherung so nicht und käme bei den Mitgliedern gut an.
Die Fachkompetenz der VdK-Rechtsberatung konnte aber nicht nur bei den Mitgliedern punkten. Auch vom NDR wurde das VdK-Expertenwissen abgerufen. Im April kam Susann Kowatsch vom Magazin Markt für ein Interview in die Landesgeschäftsstelle. VdK-Juristin Kathrin Brückner gab dort zum Thema Haushalthilfe Infos und Tipps vor der Kamera. Brückners Wissen war zudem auf der Internationalen Reha- und Mobilitätsmesse für Alle (IRMA) am Messestand gefragt. In der Geschäftsstelle steige der Beratungsaufwand entsprechend dem Mitgliederzuwachs kontinuierlich an, berichtet sie und sieht es als positive Entwicklung.
„Insbesondere begrüße ich, dass eine Vielzahl der Beratungen wieder mit persönlichen Terminen bei uns in der Geschäftsstelle durchgeführt werden konnte“, sagt Brückner. Viele Mitglieder würden seit der Corona-Pandemie das Angebot der telefonischen Beratung oder der Klärung von sozialrechtlichen Fragen per E-Mail auch weiterhin in Anspruch nehmen. Insgesamt wurden 2022 bis zum 31. Oktober 15.411 neue Beratungen durchgeführt, dabei hätten 8037 Beratungen telefonisch, 1202 Beratungen per E-Mail oder schriftlich per Post und 621 Beratungen bei persönlichen Terminen stattgefunden. „Ebenso wie die Anzahl der Rechtsberatungen hat auch der Umfang an der Übernahme von Antrags-, Widerspruchs- und Klageverfahren für unsere Mitglieder durch unsere erfahrenen Sozialjuristen zugenommen“, erklärt die Leiterin der Rechtsabteilung.
Ein besonderer Termin in diesem ausgehenden Jahr war der Landesverbandstag. Vorsitzende Renate Schommer und ihre drei bisherigen Stellvertreterinnen und Stellvertreter, Karin Grudzinski, Carsten Kutschkau und Heide Pachurka, wurden im Juni wiedergewählt. Hinzugekommen ist die neue Stellvertreterin Carmen Zakrzewski aus dem Ortsverband Rahlstedt, die sich auch als erste Vorsitzende im Landesverband Hamburg des Deutschen Frauenrings engagiert. „Höchste Kompetenz im Sozialrecht, klare Ziele in der Sozialpolitik und menschliche Gemeinschaft vor Ort“ ist Renate Schommer wichtig, sagte sie in ihrer Antrittsrede zur neuen Amtsperiode. „Diese Mischung kommt an“, ist sie überzeugt, was sich auch im Anstieg der Mitgliederzahlen und in der steigenden Nachfrage bei den Rechtsberatungen widerspiegele.
Nach den langen Einschränkungen durch die Pandemie lag Renate Schommer und dem Landesverband in diesem Jahr besonders das Engagement der ehrenamtlichen Mitglieder am Herzen. Im August fand dazu ein VdK-Seminar statt, das die ehrenamtliche Arbeit wieder ankurbeln soll, die in Zeiten von Corona fast zum Erliegen gekommen war. „Zwar haben wir den Kontakt zu den Mitgliedern mit großem Einsatz per Telefon, durch Besuche und vereinzelte Veranstaltungen aufrechterhalten“, berichtet Schommer, „der direkte Kontakt konnte aber häufig nicht stattfinden.“
Mit dem Tagesseminar, durchgeführt von Bildungsreferentin Saskia Helbig, die das Projekt „Bildung VdK Nord-Ost“ leitet, gab es einen Neustart. Neulinge unter den Mitgliedern konnten die Verbandsstrukturen und die Leistungen, die der VdK seinen Mitgliedern bietet, kennenlernen. Gleichzeitig wurde über vielfältige Formen der Ehrenamtsarbeit gesprochen, Software für die Mitgliederansprache vorgestellt und Ideen ausgetauscht. Madeleine Viol, Referentin für Pflege, Altenhilfe, altersgerechtes Wohnen des VdK Deutschland, stellte neben Helbig die Arbeit des Bundesverbands und die aktuelle VdK-Kampagne zur Nächstenpflege vor.
Da auch zukünftig von steigenden Mitgliederzahlen auszugehen ist – zum einen erreichen die geburtenstarken Jahrgänge in den kommenden Jahren das Renteneintrittsalter und zum anderen muss man mit einem erhöhten Bedarf durch die Spätfolgen von Covid-19 rechnen – wird die ehrenamtliche und hauptamtliche Arbeit beim VdK Hamburg nicht weniger werden. „Mit unserem neuen Vorstand, den größeren Räumen und den vielfältigen Beratungsangeboten sind wir für das Jahr 2023 gut aufgestellt“, betont Renate Schommer.
Ruth Seyboth-Kurth
Schlagworte Sozialverband VdK Hamburg
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