Die Lerndefizite sind schwer aufzuholen

Corona hat unseren Alltag verändert – das ist nicht nur ein Gefühl, das beweisen auch die unterschiedlichsten Studien. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche. Abschätzen lassen sich die Lerndefizite noch nicht, aber Experten meinen, dass es lange dauern wird, bis die Lücken im Lesen und Schreiben und anderen Fertigkeiten geschlossen sein werden.

Kindergärtnerin liest sieben Kindern vor
Beim Vorlesen wird nebenbei Sprechen und Lesen trainiert. | © stock.adobe.com/Monkey Business

Ursache für die Lerndefizite und die psychosozialen Probleme waren die wochenlangen Kita- und Schulschließungen. Grundschüler hätten die stärksten Probleme gehabt und bräuchten dringend Hilfe, meint Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien, die 2022 die Leitung der Kultusministerkonferenz übernommen hat und damit die Landesminister anführt, die für die Schulen zuständig sind. Gegenüber der Deutschen Presse-­Agentur sagte sie: „Und das wird, da muss man sich nichts vormachen, eine Daueraufgabe.“ Die Defizite seien nicht in einem Jahr aufzuholen. „Eine gewisse Gruppe von Schülerinnen und Schülern braucht auch in den nächsten Jahren weiter Unterstützung, um einen guten Schulabschluss zu schaffen“, so Prien.

In Hamburg gibt es viele Initiativen, die schon lange vor der Pandemie damit begonnen haben, Kinder und Jugendliche in schwierigen Situationen zu unterstützen und zu begleiten und die laufend Menschen suchen, die sich dafür ­ehrenamtlich engagieren. Die Angebote sind vielseitig – von Hausaufgabenbetreuung über Vor­lese-­Projekte bis hin zur Begleitung in die Berufs- oder Studienwelt. Gesucht werden aktive Menschen jeder Altersgruppe.

Vorlesen

In der Lesewelt Hamburg e. V. engagieren sich rund 90 ehrenamtliche Vorleserinnen und Vorleser in 21 Bücherhallen. Jede Woche bieten sie Kindern von vier bis zehn Jahren ein besonderes Lesevergnügen. Beim Vorlesen und gemeinsamen Bilderbuch-Anschauen wird erzählt, erklärt, gelacht und zugehört – und nebenbei Sprechen und Lesen trainiert. Wer beim Vorlesen mitmachen möchte, findet unter www.buecherhallen.de/ehrenamt-infos.html die nötigen Informationen und kann unter Telefon (0 40) 42 60 60 oder E-Mail service@buecherhallen.de direkt Kontakt aufnehmen.

Eine weitere Vorlese-Initiative ist die LeseZeit der BürgerStiftung Hamburg. Einmal wöchentlich ziehen rund 140 Ehrenamtliche mit einer Bücherkiste im Gepäck los und lesen Kindern im Alter von drei bis zwölf Jahren in Kitas, Schulen und Spielhäusern vor. Aktuell sucht die LeseZeit Ehrenamtliche für die Stadtteile Bill­stedt/­Jenfeld/Horn, Eimsbüttel, Sankt Pauli/Altona, Sankt Georg, Lurup/Osdorf, Harburg, Poppenbüttel und Wilhelmsburg. Mehr Infos dazu auf www.buergerstiftung-hamburg.de. Interessierte melden sich unter E-Mail cornelia.heydt@buergerstiftung-hamburg.de oder Telefon (0 40) 8 78 89 69-64.

Wer gerne vorlesen möchte, aber nicht genau weiß, wie man es gut macht, kann vorher oder begleitend bei der VHS Hamburg Nord einen Online- oder Präsenzkurs besuchen. Termine und Infos zum VHS-Kurs „Vorlesen – ein Handwerk, das man lernen kann“ auf www.vhs-hamburg.de unter den Stichworten Kultur/Literatur/Lesungen oder unter Telefon (0 40) 4 28 04 58 01.

Hausaufgabenhilfe

Viele Schüler benötigen auch Hilfe bei den Hausaufgaben. Verschiedene Einrichtungen und Projekte suchen dafür regelmäßig Ehrenamtliche – zum Beispiel die Arche, der Kinderschutzbund, die SOS-Kinderdörfer und die Mehrgenerationenhäuser, um nur einige zu nennen. Wer gezielt seine Hilfe in seinem Bezirk anbieten möchte, kann sich bei der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (Lagfa) Hamburg unter Telefon (0 40) 24 43 64 17 oder E-Mail info@altonavi.de melden beziehungsweise auf www.freiwillig.hamburg ein Angebot zur freiwilligen Mitarbeit suchen.

Nicht nur Kinder sind betroffen, auch Jugendliche leiden unter den Schulschließungen, Kontaktbeschränkungen und fehlenden Chancen, berufliche Erfahrungen zu sammeln. Für manche Jugend­liche und manchen Jugendlichen wird es daher schwer werden, allein den Abschluss zu schaffen und eine Lehre oder ein Studium zu beginnen. Auch dafür werden ehrenamtliche Schulbegleiter beziehungsweise -coaches gesucht. In Hamburg gibt es neben dem Flüchtlingsprojekt Schülerpaten e. V., das Schülerinnen und Schüler und Studierende zusammenbringt, auch eine Ini­tiative, die aktive Menschen aller Altersgruppen anspricht.

Schulbegleitung

Das Projekt Starthilfe bietet ehrenamtliche Schulbegleitung in 16 Hamburger Schulen ab der 7. Klasse an – unter anderem in den Stadtteilen Wandsbek, Altona, Harburg oder Eimsbüttel. Etwa 160 Coaches sind im Einsatz, die sich ein- bis zweimal pro Woche mit ihren Schützlingen treffen. Meist finden die Treffen in der ­jeweiligen Schule statt, aber auch Museumsausflüge, Radtouren oder gemeinsame Kochnachmittage sind möglich. Starthilfe-Coaches oder Schulbegleiterinnen und -begleiter können Studierende, Berufstätige, aber auch Rentnerinnen und Rentner werden. Mehr Informationen über das Projekt auf www.starthilfe-­hamburg.de, die Kontaktaufnahme läuft über E-Mail jen-ny.fabig@awo-hamburg.de oder Telefon (0 40) 41 40 23 41.

Wer Zeit hat und neue Menschen kennenlernen möchte, aber noch nicht weiß, wie das Engagment aussehen kann, bekommt einen ersten Einblick auf www.hamburg.­de/engagement und im Faltblatt „Engagement für alle – Hamburg engagiert sich“, das in allen Behörden und Einrichtungen der Stadt ausliegt und das über die genannte Internetseite heruntergeladen werden kann.

Ruth Seyboth-Kurth

Schlagworte Schule | Lernen | Lerndefizite | Schulschließung

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Viele Menschen haben körperliche, geistige oder seelische Beeinträchtungen. Um zu bemessen, wie stark diese Beeinträchtigungen im Alltag sind, gibt es den Grad der Behinderung - kurz GdB. Wo kann man einen GdB beantragen? Was sind die Voraussetzungen? Was sind Nachteilsausgleiche? Kai Steinecke erklärt in unserem neuen VdK-TV-Format "Rat und Tat", was man dazu wissen muss.

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Symbolbild: Eine Gruppe von Menschen mit und ohne Behinderung mit Protestplakaten.
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