Worauf es beim barrierefreien Umbau ankommt

Barrierefrei Leben e. V. informiert und berät ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen sowie pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige nicht nur in seinem Beratungszentrum kostenfrei, sondern seit 2006 auch digital über sein Internetportal www.online-wohn-beratung.de

Ein barrierefreies Bad mit bodengleicher Dusch, Dusch-WC und unterfahrbarem Waschtisch.
Die im Ratgeber beschriebenen barrierefreien Lösungen sind in der Ausstellung im „Haus der Barrierefreiheit“ in den Musterbädern aufgebaut. Das Foto zeigt eine barrierefreie Dusche mit Wasserablaufpumpe. | © Barrierefrei Leben e.V.
Ein Ratsuchender probiert unter Anleitung einer daneben stehenden Beraterin den Duschrollsitz aus.
Ohne aufwendigen Umbau lässt sich mit einem Duschrollsitz ein hoher Duschrand leicht überwinden. | © Barrierefrei Leben e.V.

Wer Anregungen zur Verbesserung seiner Wohnsituation sucht, wenn es darum geht, möglichst lange mobil und selbstständig in der Wohnung leben zu können oder wer sein Zuhause aufgrund bereits vorhandener körperlicher Einschränkungen oder nachlassender Kräfte oder aufgrund von Pflegebedürftigkeit bequemer und sicher machen möchte, findet Lösungen und praktische Tipps in den verschiedenen Online-Ratgebern.

Dort werden Nutzer eines Rollators zum Beispiel unter dem Stichwort „Badumbau bei ein­geschränkter Beweglichkeit“ auf die wichtigsten Vorgaben zur Badezimmermodernisierung hingewiesen, in Anlehnung an die DIN-Norm 18040-2 „Barriere­freies Bauen – Planungsgrund­lagen – Teil 2: Wohnungen“. Folgende Anforderungen sind zu beachten:

Die Tür sollte schwellenfrei sein und eine lichte Breite von mindestens 80 Zentimeter (besser 90 Zentimeter) haben. Damit in Notfall ein schneller Zugang ins Bad möglich ist, muss die Tür nach außen aufschlagen oder eine Schiebetür montiert werden.

Ein Duschsimulator mit verschiebbaren Wänden.
Im Duschsimulator kann man seinen persönlichen Platzbedarf ermitteln. | © Barrierefrei Leben e.V.

Als Duschbereich sollte eine Bewegungsfläche von mindestens 120 mal 120 Zentimeter (besser 150 mal 150 Zentimeter) eingeplant werden. Der Duschboden muss bodengleich sein. Der Duschbereich sollte mit rutschhemmenden Fliesen gefliest oder mit einer flachen und rutschhemmend beschichteten Duschwanne erstellt werden. Das Duschen im Sitzen sollte möglich sein. Die Dusche sollte mit einer Hand-brause, einer Armatur mit Temperaturbegrenzer und einem Haltegriffsystem ausgestattet werden. Alle Bedienelemente sollten ergonomisch geformt und gut erreichbar sein.

Ausreichend große Bäder können zusätzlich mit einer Badewanne mit rutschhemmender Oberfläche, mit/ohne Tür, Haltegriffen et cetera ausgestattet werden. Für das Anfahren mit Liftern bei Bedarf sind ausreichende Bewegungsflächen vorzusehen.

Für die Körperpflege im Sitzen sind flache Waschtische mit Beinfreiraum unter dem Waschtisch geeignet. Als Armatur sollte ein Einhebelmischer verwendet werden. Der Spiegel muss im Sitzen und Stehen nutzbar sein.

Je nach Art der Einschränkungen, Körpergewicht et cetera sollte ein erhöhtes WC-Becken oder ein höhenverstellbares WC sowie Halte- und Stützklappgriffe eingebaut werden. Empfehlenswert für die Montage dieser Elemente sind barrierefreie Vorwand-Installationssysteme.

Eine bodengleiche Dusche mit Hocker und Duschklappwänden.
Das Bild zeigt eine Dusche mit rollstuhlgerechtem Duschbereich. | © Barrierefrei Leben e.V.

Alle Bauteile dürfen keine scharfen Kanten aufweisen. Die Be­dien­elemente sollten visuell erkennbar, gut erreichbar und für die leichte Nutzung ergonomisch geformt sein.

Zur Erleichterung der Mobilität sollte vor dem Waschtisch, dem WC und der Badewanne eine Bewegungsfläche von 120 mal 120 Zentimeter (besser 150 mal 150 Zentimeter) eingeplant werden.

Zur Sturz- und Unfallvermeidung ist der Bodenbelag rutschhemmend auszuführen. Sehbehinderte sollten auf einen guten Farbkontrast zu anderen Bauteilen und die Vermeidung von Spiegelungen und Blendungen achten.

Falls erforderlich sollten im Zuge der Umbaumaßnahme die Tragfähigkeit der Wände für eine Nachrüstung mit weiteren alters-, behinderten- und pflegegerechten Halte- und Stützgriffen erhöht werden.

Wenn das Bad nur über ein Fenster zu lüften ist, sollte auf eine ausreichende Bedienbarkeit des Fensters (zum Beispiel durch Anordnung des Öffners im unteren Fensterbereich) geachtet werden.

Neben den Tipps zur Badezimmermodernisierung speziell für Rollator-Nutzer sind in den Online-Ratgebern von Barrierefrei Leben sämtliche Informationen zur Wohnungsanpassung und zum barrierefreien Bauen für alle Arten der Bewegungseinschränkung gesammelt, aber auch Infos zum selbstständigen und sicheren Wohnen, zu Hilfsmitteln in der häus­lichen Pflege sowie zu Finanzierungshilfen und zur Kostenübernahme unter www.online-wohn-beratung.de

Eine Fachberaterin zeigt einem Ratsuchenden einen Kamm mit verlängertem Griff.
Auch Infos zu Hilfsmitteln für die Körperpflege sind in den Online-Ratgebern zu finden. Eine persönliche Beratung bietet das „Haus der Barrierefreiheit“ kostenfrei an. | © Barrierefrei Leben e.V.

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Rat und Tat | Was ist der Grad der Behinderung (GdB)?

Viele Menschen haben körperliche, geistige oder seelische Beeinträchtungen. Um zu bemessen, wie stark diese Beeinträchtigungen im Alltag sind, gibt es den Grad der Behinderung - kurz GdB. Wo kann man einen GdB beantragen? Was sind die Voraussetzungen? Was sind Nachteilsausgleiche? Kai Steinecke erklärt in unserem neuen VdK-TV-Format "Rat und Tat", was man dazu wissen muss.

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Symbolbild: Eine Gruppe von Menschen mit und ohne Behinderung mit Protestplakaten.
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