Zu lange vor dem flimmernden Bildschirm

Bei rund 14.000 Kindern unter zehn Jahren haben Ärzte in Hamburg im Jahr 2018 eine Sehschwäche, wie Akkommodationsstörungen und Refraktionsfehler, diagnostiziert. Bundesweit sind mehr als 1,2 Millionen der unter zehnjährigen Kinder betroffen. Das teilte die Krankenkasse Barmer kürzlich mit und beruft sich auf kassenübergreifende Daten.

Zwei Jungs mit einem Buch.
Das Flimmern des Bildschirms belastet die Augen, aber auch langes Lesen kann schädlich sein. | © pixabay.com/Victoria Borodinova

Bei den Fünf- bis Neunjährigen in Deutschland braucht fast jedes vierte Kind eine Brille, bei den Jüngeren sind es circa 13 Prozent. Bei Kindern unter fünf Jahren dürfte die Dunkelziffer jedoch höher liegen, da Probleme mit den Augen oft unentdeckt blieben, warnt die Barmer. Daher sei es wichtig, die U-Untersuchungen beim Kinderarzt rechtzeitig wahrzunehmen. Zudem sollten Eltern auf Anzeichen für eine Fehlsichtigkeit achten. Das könne der Fall sein, wenn Kinder selten den Blickkontakt suchen, häufig blinzeln, lichtscheu sind oder oft den Kopf schief halten. Auch Kopfschmerzen, Probleme beim Ausschneiden oder Bälle fangen können auf eine verminderte Sehkraft hinweisen. Zwar kann das kindliche Gehirn Sehschwächen teilweise ausgleichen, gesund ist das auf Dauer allerdings nicht.

Wenn der Augenarzt eine Sehhilfe verordnet, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen zwar für Beratung, Bestimmung der Sehschärfe oder die Kontrolle der Brillengläser die Kosten. Für die Sehhilfe an sich gelten aber vereinbarte Festbeträge, die abhängig sind von der Sehstärke und die der Vertragsoptiker direkt mit der Krankenkasse abrechnet.

Weltweites Phänomen

Weltweit haben immer mehr Kinder und Jugendliche Probleme beim Sehen. Zwar sind Deutschland und Europa noch weit von ostasiatischen Verhältnissen entfernt, wo teilweise über 90 Prozent der jungen Menschen kurzsichtig sind. Doch Experten rechnen damit, dass 2050 weltweit jeder zweite Mensch auf eine Sehhilfe angewiesen sein wird. Studienergebnisse weisen schon seit Längerem daraufhin, dass gerade das lange Starren auf Bildschirme – von PCs, Smartphones und Tablets – schuld daran ist.

Einer Studie zufolge verbringen 14-Jährige durchschnittlich sieben Stunden täglich vor einem Bildschirm. Das belastet die Augen. Es wird daher empfohlen, dass Kinder und Jugendliche Computer oder Smartphones ausschließlich im Hellen oder in gut beleuchteten Räumen nutzen sollten. Denn gerade in einer dunklen Umgebung kann künstliches Licht, wie es Displays abstrahlen, das Wachstum des Augapfels beeinträchtigen. Bei der Bildschirmnutzung sollten zudem regelmäßige Pausen eingelegt werden, während denen die Augen sich auf weit entfernt liegende Punkte fokussieren können.

Eine exzessive Nutzung von digitalen Medien von Heranwachsenden kann außerdem zu Sprachentwicklungsstörungen, Hyper­aktivität und Konzentrations-schwächen führen. Da jedoch immer mehr Eltern Schwierigkeiten haben, ihre Kinder vom Display wegzubekommen, bieten einige mobile Betriebssysteme schon die Möglichkeit an, ein Zeitlimit für die Nutzung einzustellen.

pd/scb

Schlagworte Medienkonsum | Kinder | Akkommodationsstörungen | Sehprobleme

Rat und Tat | Was ist der Grad der Behinderung (GdB)?

Viele Menschen haben körperliche, geistige oder seelische Beeinträchtungen. Um zu bemessen, wie stark diese Beeinträchtigungen im Alltag sind, gibt es den Grad der Behinderung - kurz GdB. Wo kann man einen GdB beantragen? Was sind die Voraussetzungen? Was sind Nachteilsausgleiche? Kai Steinecke erklärt in unserem neuen VdK-TV-Format "Rat und Tat", was man dazu wissen muss.

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