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Gerade im Frühjahr entscheiden sich viele fürs Fasten. Sie verbinden mit dem zeitweiligen Verzicht auf feste Nahrung die Erwartung, überflüssige Pfunde zu verlieren, den Körper zu entschlacken und den Geist zu reinigen. Oft geht damit auch die Hoffnung einher, Beschwerden wie etwa Haut- und Gelenkerkrankungen zu lindern. Fasten ist in, doch der gesundheitliche Nutzen ist wissenschaftlich oft nicht ausreichend belegt.
Das Fasten hat eine lange Tradition: Im Christentum ist vor allem die 40-tägige Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostern bekannt. Der Verzicht gilt Gläubigen als Akt der Demut und des Opfers. Muslime befolgen im Ramadan ein strenges Fasten, wenn sie von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts essen. Auch in der Yogapraxis spielt das Fasten eine große Rolle.
„Zur langfristigen Gewichtsreduktion ist Fasten jedoch ein falscher Ansatz. Auch die Vorstellung, den Körper von Schlacken zu reinigen, ist nicht richtig“, sagt Dorothea Jansen, Ernährungsberaterin bei der AOK. Bei gesunden Menschen gibt es keine Ansammlung von Abbauprodukten. Nicht verwertbare Stoffe werden bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr über den Darm und die Niere ausgeschieden. Wer es mit dem Fasten übertreibt, kann seine Gesundheit sogar gefährden. Denn durch den radikalen Nahrungsentzug drosselt der Körper den Energieverbrauch. Bekommt er wieder normal zu essen, nimmt das Körpergewicht sprunghaft zu.
Vor allem Menschen mit Übergewicht lernen durch Fasten nicht, wie sie sich in Zukunft besser ernähren können. Wer dauerhaft abnehmen will, muss die Ernährung und sein Essverhalten umstellen und sich ausreichend bewegen. Keinesfalls fasten sollten Kinder, Schwangere, stillende Mütter und Menschen, die an Krebs, Bluthochdruck, Diabetes, erhöhten Harnsäurewerten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einer Schilddrüsenüberfunktion oder anderen Erkrankungen leiden. Auch die veränderte Wirkung von Medikamenten sollte vor dem Fasten stets mit dem Arzt besprochen werden.
Schlagworte Fasten | Abnehmen | Gewichtsreduktion | Fastenzeit
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