Barrierefrei bauen – keine Kostenfrage

Aktuell sind nur fünf Prozent aller Seniorenhaushalte altersgerecht ausgestattet, obwohl jeder Vierte im Alter motorische Einschränkungen hat. Doch barrierefreies Bauen ist keine Frage der Kosten, sondern vielmehr der Konzeption und Planung. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie.

Symbolfoto: Bau-Experten in Sicherheitskleidung beugen sich über Konstruktionspläne für ein Gebäude.
Bei der Planung eines Neubaus sollte Barrierefreiheit zum Standard gehören. | © imago/Westend61

Die meisten Menschen wollen – auch wenn sie pflegebedürftig werden und auf Betreuung angewiesen sind – in ihrer vertrauten Umgebung bleiben, am liebsten so lange wie möglich in ihrem Zuhause. „Zum selbstbestimmten Leben gehört deshalb eine barrierefreie Wohnung und ein barrierefreies Wohnumfeld“, so VdK-Präsidentin Ulrike Mascher. Noch immer fehle es an Wohnraum ohne Stufen, mit breiten Türen, einer bodengleichen Dusche und ausreichend Bewegungsflächen. Deshalb hat sich der VdK mit seiner bundesweiten Kampagne „Weg mit den Barrieren!“ für Barrierefreiheit unter anderem im Bereich Wohnen eingesetzt.

Untermauert werden die VdK-Forderungen von einer Studie des Deutschen Städte- und Gemeindebundes und der Firma Terragon, einem Spezialisten für die Entwicklung barrierefreier Wohnungen.

Demnach macht Barrierefreiheit bei Neubauten nur rund ein Prozent der gesamten Baukosten aus. Barrierefreiheit ist nicht mit Mehrkosten verbunden, sondern kann mithilfe einer intelligenten Planung erreicht werden. Ein weiteres Vorurteil wird durch die Studie entkräftet: dass durch eine barrierefreie Bauweise die Nutzung von Immobilien automatisch auf die Zielgruppen Senioren und Menschen mit Behinderung beschränkt ist. Durchdachte Barrierefreiheit ist nichts anderes als Komfort, von dem alle Menschen profitieren.

„Dieser Aspekt sollte im Wohnungsbau selbstverständlich sein und keineswegs dem Themenkomplex der körperlichen Beeinträchtigung zugeschrieben werden“, so die VdK-Präsidentin. So genießen beispielsweise auch junge Mütter mit Kinderwagen die Vorzüge eines Aufzugs, und eine schwellenlose Wohnung minimiert das Risiko, bei der Hausarbeit zu stürzen. Fazit: Der intelligente Neubau ist der bessere und vor allem der sehr viel kostengünstigere Weg als spätere Umbaumaßnahmen. Viele pflegebedürftige Menschen müssen ihr vertrautes Umfeld nicht nur deshalb verlassen, weil es an den notwendigen Hilfen mangelt, sondern weil die Wohnungen nicht barrierefrei sind.

Derzeit beträgt die Anzahl der barrierefreien oder barrierearmen Wohnungen in Deutschland jedoch nur rund 800 000. „Ein schneller Ausbau des Bestands an barrierefreien Wohnungen ist aus gesamtwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekten erstrebenswert“, betont Ulrike Mascher. Nur so könne der Anstieg der stationären Versorgung pflegebedürftiger Menschen gebremst oder sogar verringert werden. Barrierefreie Wohnungen seien die Grundvoraussetzung für die – sehr viel günstigere und von Älteren in der Regel gewünschte – ambulante Versorgung im vertrauten Wohnumfeld.

Schlagworte Barrierefrei bauen | Kosten

Rat und Tat | Was ist der Grad der Behinderung (GdB)?

Viele Menschen haben körperliche, geistige oder seelische Beeinträchtungen. Um zu bemessen, wie stark diese Beeinträchtigungen im Alltag sind, gibt es den Grad der Behinderung - kurz GdB. Wo kann man einen GdB beantragen? Was sind die Voraussetzungen? Was sind Nachteilsausgleiche? Kai Steinecke erklärt in unserem neuen VdK-TV-Format "Rat und Tat", was man dazu wissen muss.

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