Wirtschaft will Barrieren im Kopf abbauen

Hamburger Unternehmen und Institutionen haben am 22. April in Anwesenheit von Senator ­Detlef Scheele den Letter of Intent „Wir nehmen Kurs auf Inklusion!“ unterzeichnet. Sie verpflichten sich darin, mehr Menschen mit Behinderung ­einzustellen.

Arbeitnehmer mit Rollstuhl im Büro
Wer ist behindert und wer wird behindert? Hinderlich sind vielfach nur die Barrieren in den Köpfen. | © imago/INSADCO

Vor den rund 60 Gästen aus Politik und Wirtschaft beim Senatsempfang im Rathaus ermutigte Senator Detlef Scheele die Unternehmen, einen Inklusionsblick zu entwickeln: „Das Anderssein hat keinerlei Bedeutung, wenn es um Qualifikation geht. Insofern stellt sich bei der Inklusion am Arbeitsmarkt die Frage: Wer ist behindert und wer wird behindert? Hinderlich sind vielfach eher die Barrieren in den Köpfen. Und auch diese Barrieren müssen abgebaut werden.“

18 Unternehmen und sieben Institutionen aus Hamburg haben die Absichtserklärung unterzeichnet. Im Rahmen des Senatsempfangs wurden darüber hinaus Good-Practice-Beispiele vorgestellt: Da­runter die Zahnärztin Marianela von Schuler Alarcón, die in ihrer Praxis gehörlose junge Menschen ausbildet, die Fahrzeuglackiererei Dähn, die eine Mitarbeiterin mit psychischer Behinderung beschäftigt, sowie das Unternehmen Hamburg Wasser, das stark auf den behindertengerechten Umbau von Arbeitsplätzen setzt.

Die Veranstaltung wurde vom „Aktionsbündnis Bildung und Beschäftigung Hamburg – Hamburger Fachkräftenetzwerk“ initiiert. Sie ist der Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen, um mehr Unternehmen in Hamburg zu ermutigen, sich für Menschen mit Behinderung zu öffnen. Die Unternehmen berichten im Folgejahr über ihre Ergebnisse und Bemühungen.

„Wir nehmen Kurs auf Inklusion!“

Mit der Fachkräftestrategie rüstet sich Hamburg vor dem Hintergrund des demografischen Wandels für die Zukunft. Einer der Schwerpunkte besteht darin, die Erwerbsbeteiligung zu erhöhen und immer noch zu wenig beachtete Zielgruppen stärker in den Fokus zu rücken. Dazu zählen Menschen mit Behinderung. Diese werden oft unterschätzt. Sie sind häufig gut qualifiziert, richtig eingesetzt leistungsfähiger als gedacht und besonders motiviert. Dennoch profitieren sie nicht in ausreichendem Maße von der guten Beschäftigungslage auf dem Hamburger Arbeitsmarkt.

Die unterzeichnenden Unternehmen und Verbände wollen gemeinsam auf einen inklusiven Arbeitsmarkt hinarbeiten. Sie appellieren aufgrund ihrer positiven Erfahrungen mit behinderten Beschäftigten an andere Betriebe, ihr Einstellungsverhalten zu verändern. Menschen mit Behinderung sollten nicht vorschnell als nicht leistungsfähig abgeschrieben werden. Ihnen sollten mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt eröffnet werden. Dies stellt für alle – Unternehmen, Belegschaften und Menschen mit Behinderung – einen Gewinn dar.

Um in dieser Hinsicht voranzukommen, erklären die unterzeichnenden Unternehmen: „Wir wollen aktiv einen inklusiven Arbeitsmarkt fördern, indem wir in Zukunft mehr Menschen mit Behinderung einstellen. Zudem werden wir die vorhandenen Instrumente wie Praktika, Hospitationen und Schnuppertage verstärkt nutzen, damit sich Betriebe und Menschen mit Behinderung vor einer Bewerbung oder Einstellung kennenlernen und gegenseitige Anforderungen und Erwartungen besser einschätzen können. Daran wollen wir uns in Zukunft messen lassen.“

Die Partner des Fachkräftenetzwerks – Freie und Hansestadt Hamburg, Handwerks- und Handelskammer Hamburg, Unternehmensverband Nord, Agentur für Arbeit Hamburg, Jobcenter team.arbeit.hamburg und Deutscher Gewerkschaftsbund – begrüßen dies und erklären: „Wir wollen mit intensiver Beratung, Vermittlung und Förderung dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen.“

Schlagworte Arbeitsplatz | Behinderung | Inklusion

Rat und Tat | Was ist der Grad der Behinderung (GdB)?

Viele Menschen haben körperliche, geistige oder seelische Beeinträchtungen. Um zu bemessen, wie stark diese Beeinträchtigungen im Alltag sind, gibt es den Grad der Behinderung - kurz GdB. Wo kann man einen GdB beantragen? Was sind die Voraussetzungen? Was sind Nachteilsausgleiche? Kai Steinecke erklärt in unserem neuen VdK-TV-Format "Rat und Tat", was man dazu wissen muss.

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Symbolbild: Eine Gruppe von Menschen mit und ohne Behinderung mit Protestplakaten.
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