Aufbruch in eine neue Gesellschaft

Ganz gleich, ob Jung oder Alt, Mann oder Frau, mit oder ohne Behinderung – Inklusion heißt mit dabei zu sein. Inklusion ist der Weg in eine neue Gesellschaft und eine große Herausforderung für uns alle. Die neue Sonderausstellung „Geht doch!“ im Hamburg Museum nimmt sich diesem aktuellen Thema an. Anhand von poetischen Inszenierungen, Interaktionen und Medieninstallationen taucht der Besucher in Lebenswelten von Menschen mit und ohne Handicap ein und erlebt spielerisch ihren Alltag.

Sonderausstellung
Der Besucher platzt mitten ins Leben, lernt unterschiedliche Personen kennen, begibt sich interaktiv in ihre Situation und wird sensibel für deren Lebensumstände. | © Axel Nordmeier

Reingehen und ausprobieren ist die Devise: inklusive Kickern in der Kneipe, Einkaufen aus Sicht eines Rollstuhlfahrers, Spielen nach Gehör. Der Besucher platzt mitten in das Leben unterschiedlicher Personen, lernt sie kennen, begibt sich interaktiv in ihre Situation und wird sensibel für die Lebensumstände anderer. Die Ausstellung greift in den unterschiedlichen Lebenssituationen sowohl die Probleme auf, die bestehen, als auch die Möglichkeiten, die Inklusion eröffnet.

Hereingehen und ausprobieren

Und die Ausstellung hat Humor: Beim Druck auf einen Klingelknopf erscheint auf einem Bildschirm ein Mann im Rollstuhl, der sagt: „Mein Handicap ist, dass ich nicht jodeln kann.“ Und jeder kann sich selbst die Frage stellen: Wo beginnt eigentlich ein Handicap? Mit einer psychischen oder physischen Beeinträchtigung? Als Brillenträger? Als Linkshänder? Was ist mein Handicap?

„Die Ausstellung gibt keine Gebrauchsanweisung an die Hand“, erklärt Professorin Dr. Lisa Kosok, Direktorin des Hamburg Museums. „Es geht um den Prozess, der bei jedem Besucher in Gang gesetzt werden soll. Das Ideal der Inklusion ist die Erkenntnis, dass jeder Mensch mein Leben bereichern kann. Wir sind alle verschieden und das ist prima.“

Historischer Anlass und Hintergrund der Ausstellung ist das 150-jährige Jubiläum der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. Ein digitales Buch in der Ausstellung erzählt die gesamte Geschichte von der Gründung der Alsterdorfer Anstalten bis zur Stiftung heute in Bildern, Tondokumenten und Filmen. Es kommen auch ehemalige Angestellte in Interviews zu Wort, die von den unhaltbaren Zuständen und der menschenunwürdigen Behandlung der „Pfleglinge“ in den 1960er- und 1970er-Jahren sprechen. Den notwendigen Umbruch brachte ein Artikel im ZEIT- Magazin im Jahr 1979. „Lernen aus der Geschichte“ ist seitdem das Motto der Stiftung.

Stiftung Alsterdorf und alsterarbeit

Die Ausstellung wurde von Menschen mit und ohne Behin­derung konzipiert und von den kreativen Machern des Universe Science Center in Bremen und des Klimahauses in Bremerhaven umgesetzt. Gebaut wurden die einzelnen Elemente unter anderem in den Werkstätten von alsterarbeit, und Künstlergruppen wie Schlumper und Barner 16 wurden in die Gestaltung und die Produktion mit einbezogen. Die Ausstellung wird gefördert von Aktion Mensch.

Das Hamburg Museum ist nicht vollständig barrierefrei. Es soll hoffentlich bald barrierefrei nachgerüstet werden. Momentan bemüht es sich deshalb, möglichst barrierearm zu sein. Die Ausstellung und alle Exponate sind mit dem Rollstuhl erreichbar, es gibt einen Audioguide und ein Leitsystem für Blinde und Sehbehinderte, Untertitelungen für Gehörlose und Hörgeschädigte. Alle Texte liegen in einfacher Sprache vor.

Führungen und Veranstaltungen

Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Rahmenprogramm finden sich auf www.ham burgmuseum.de im Internet. Die Ausstellung „Geht doch!“ ist bis 21. April im Hamburg Museum zu sehen. Es werden auch Führungen in Gebärdensprache angeboten - Anmeldung unter E-Mail martina-bergmann@museumdienst-hamburg.de - Bildtelefon (0 40) 42 85 5-8 27 oder E-Fax (0 40) 4 27 92 5-3 24.

Am 26. Januar, 23. Februar und 23. März führt der blinde Tobias Pace von 14 bis 18 Uhr durch die Sonderausstellung. Er erklärt Hilfsmittel, mit denen er sich im Alltag orientiert und bewegt. Am 6. Februar um 19 Uhr findet in den Museumsräumen eine Podiumsdiskussion zur Lebenssituation von Menschen mit Behinderung in den 1950er- und 1970er-Jahren am Beispiel der Alsterdorfer Anstalten statt. Für Kinder bietet das Museum einen Cartoon-Workshop in den Frühjahrsferien am 6. März von 14 bis 17 Uhr mit Cartoonist, Illustrator und Pressezeichner Phil Hubbe.

Schlagworte Stiftung Alsterdorf

Rat und Tat | Was ist der Grad der Behinderung (GdB)?

Viele Menschen haben körperliche, geistige oder seelische Beeinträchtungen. Um zu bemessen, wie stark diese Beeinträchtigungen im Alltag sind, gibt es den Grad der Behinderung - kurz GdB. Wo kann man einen GdB beantragen? Was sind die Voraussetzungen? Was sind Nachteilsausgleiche? Kai Steinecke erklärt in unserem neuen VdK-TV-Format "Rat und Tat", was man dazu wissen muss.

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Symbolbild: Eine Gruppe von Menschen mit und ohne Behinderung mit Protestplakaten.
Der VdK ist die größte Selbsthilfe-Organisation in Deutschland, er setzt sich seit 60 Jahren erfolgreich für die Interessen seiner Mitglieder ein.


Foto: Die Geschäftsstelle des VdK Hamburg
Wenn Sie in einem Bereich des Sozialrechts Rat, Hilfe oder Rechtsschutz benötigen, wenden Sie sich vertrauensvoll an die Landesgeschäftsstelle.


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Stehend in einer Reihe die Mitglieder des Landesvorstands
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Symbolbild: Ein Treffen von VdK Mitlgiederinnen mit Kaffee und Kuchen
Unsere Ortsverbände organisieren interessante bunte Abende, kulturelle und informative Veranstaltungen.
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