Springen Sie direkt:
Ganz gleich, ob Jung oder Alt, Mann oder Frau, mit oder ohne Behinderung – Inklusion heißt mit dabei zu sein. Inklusion ist der Weg in eine neue Gesellschaft und eine große Herausforderung für uns alle. Die neue Sonderausstellung „Geht doch!“ im Hamburg Museum nimmt sich diesem aktuellen Thema an. Anhand von poetischen Inszenierungen, Interaktionen und Medieninstallationen taucht der Besucher in Lebenswelten von Menschen mit und ohne Handicap ein und erlebt spielerisch ihren Alltag.
Reingehen und ausprobieren ist die Devise: inklusive Kickern in der Kneipe, Einkaufen aus Sicht eines Rollstuhlfahrers, Spielen nach Gehör. Der Besucher platzt mitten in das Leben unterschiedlicher Personen, lernt sie kennen, begibt sich interaktiv in ihre Situation und wird sensibel für die Lebensumstände anderer. Die Ausstellung greift in den unterschiedlichen Lebenssituationen sowohl die Probleme auf, die bestehen, als auch die Möglichkeiten, die Inklusion eröffnet.
Und die Ausstellung hat Humor: Beim Druck auf einen Klingelknopf erscheint auf einem Bildschirm ein Mann im Rollstuhl, der sagt: „Mein Handicap ist, dass ich nicht jodeln kann.“ Und jeder kann sich selbst die Frage stellen: Wo beginnt eigentlich ein Handicap? Mit einer psychischen oder physischen Beeinträchtigung? Als Brillenträger? Als Linkshänder? Was ist mein Handicap?
„Die Ausstellung gibt keine Gebrauchsanweisung an die Hand“, erklärt Professorin Dr. Lisa Kosok, Direktorin des Hamburg Museums. „Es geht um den Prozess, der bei jedem Besucher in Gang gesetzt werden soll. Das Ideal der Inklusion ist die Erkenntnis, dass jeder Mensch mein Leben bereichern kann. Wir sind alle verschieden und das ist prima.“
Historischer Anlass und Hintergrund der Ausstellung ist das 150-jährige Jubiläum der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. Ein digitales Buch in der Ausstellung erzählt die gesamte Geschichte von der Gründung der Alsterdorfer Anstalten bis zur Stiftung heute in Bildern, Tondokumenten und Filmen. Es kommen auch ehemalige Angestellte in Interviews zu Wort, die von den unhaltbaren Zuständen und der menschenunwürdigen Behandlung der „Pfleglinge“ in den 1960er- und 1970er-Jahren sprechen. Den notwendigen Umbruch brachte ein Artikel im ZEIT- Magazin im Jahr 1979. „Lernen aus der Geschichte“ ist seitdem das Motto der Stiftung.
Die Ausstellung wurde von Menschen mit und ohne Behinderung konzipiert und von den kreativen Machern des Universe Science Center in Bremen und des Klimahauses in Bremerhaven umgesetzt. Gebaut wurden die einzelnen Elemente unter anderem in den Werkstätten von alsterarbeit, und Künstlergruppen wie Schlumper und Barner 16 wurden in die Gestaltung und die Produktion mit einbezogen. Die Ausstellung wird gefördert von Aktion Mensch.
Das Hamburg Museum ist nicht vollständig barrierefrei. Es soll hoffentlich bald barrierefrei nachgerüstet werden. Momentan bemüht es sich deshalb, möglichst barrierearm zu sein. Die Ausstellung und alle Exponate sind mit dem Rollstuhl erreichbar, es gibt einen Audioguide und ein Leitsystem für Blinde und Sehbehinderte, Untertitelungen für Gehörlose und Hörgeschädigte. Alle Texte liegen in einfacher Sprache vor.
Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Rahmenprogramm finden sich auf www.ham burgmuseum.de im Internet. Die Ausstellung „Geht doch!“ ist bis 21. April im Hamburg Museum zu sehen. Es werden auch Führungen in Gebärdensprache angeboten - Anmeldung unter E-Mail martina-bergmann@museumdienst-hamburg.de - Bildtelefon (0 40) 42 85 5-8 27 oder E-Fax (0 40) 4 27 92 5-3 24.
Am 26. Januar, 23. Februar und 23. März führt der blinde Tobias Pace von 14 bis 18 Uhr durch die Sonderausstellung. Er erklärt Hilfsmittel, mit denen er sich im Alltag orientiert und bewegt. Am 6. Februar um 19 Uhr findet in den Museumsräumen eine Podiumsdiskussion zur Lebenssituation von Menschen mit Behinderung in den 1950er- und 1970er-Jahren am Beispiel der Alsterdorfer Anstalten statt. Für Kinder bietet das Museum einen Cartoon-Workshop in den Frühjahrsferien am 6. März von 14 bis 17 Uhr mit Cartoonist, Illustrator und Pressezeichner Phil Hubbe.
Schlagworte Stiftung Alsterdorf
Der VdK Deutschland bei Instagram
Kurzinformation über unseren Verband – leicht verständlich zum Weiterreichen und Mitführen.
Bildrechte auf der Seite "http://www.vdk.de//hamburg/pages/66945/aufbruch_in_eine_neue_gesellschaft":
Liste der Bildrechte schließen
Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig, während andere uns helfen, unser Onlineangebot zu verbessern.