Die neue Lebenssituation als Chance nutzen

Mehr Zeit, weniger Verpflichtungen, aber auch der Abschied von Kolleginnen und Kollegen, beruflichen Aufgaben und dem bisherigen Tagesablauf – der Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand bringt viele Veränderungen mit sich. „Wer die neue Lebenssituation als Chance sieht und sich frühzeitig darauf vorbereitet, kommt mit der Umstellung am besten zurecht“, sagt Dr. Eike Eymers, Ärztin im AOK-Bundesverband.

© AOK-Mediendienst

Längst nicht alle Berufstätigen in Deutschland arbeiten bis zum Renteneintrittsalter, das derzeit schrittweise auf 67 Jahre angehoben wird. Nach Angaben des Bundesfamilienministeriums gingen im Jahr 2009 etwa 56 Prozent der 55- bis 64-Jährigen einer Arbeit nach. Die übrigen waren entweder nicht berufstätig, arbeitslos (acht Prozent), Frührentner oder hatten sich für Altersteilzeit entschieden. Doch auch diejenigen, die erst mit Mitte 60 aus dem Berufsleben scheiden, haben meist noch rund 20 Jahre im Ruhestand vor sich.

Sinnvoll ist es, in den letzten Berufsjahren den Ausstieg aktiv vorzubereiten – etwa, indem man Verantwortung abgibt, Stunden reduziert oder einen Nachfolger einarbeitet. Wer Interesse hat, auch als Rentner noch eingeschränkt berufliche Aufgaben zu übernehmen, sollte seinen Arbeitgeber darauf ansprechen. Hilfreich bei der Vorbereitung auf den Ausstieg können auch spezielle Volkshochschulseminare oder Angebote anderer Bildungsträger sein. „Nehmen Sie bewusst vom Arbeitsleben Abschied, zum Beispiel mit einer Feier“, empfiehlt Eymers.

In ferne Länder reisen, mehr Zeit für Familie und Hobbys haben, sich ehrenamtlich engagieren, eine Sprache lernen: Konkrete Pläne erleichtern den Übergang ins Rentnerleben. Es empfiehlt sich daher, bereits einige Jahre vor dem Ausscheiden aus dem Beruf zu überlegen, wie man den Ruhestand gestalten will. Besonders wichtig ist das für Menschen, die völlig in ihrem Beruf aufgegangen sind und darüber andere Interessen und Kontakte vernachlässigt haben. Leichter fällt es allen, die bereits während des Berufslebens Hobbys nachgegangen sind und einen intakten Freundeskreis haben. Doch auch sie sind gefordert, ihrem Alltag eine neue Struktur zu geben. Auch sie wünschen sich häufig eine neue Beschäftigung, die sie ausfüllt.

Eine Befragung im Auftrag des Bundesfamilienministeriums zeigt, dass sich etwa 41 Prozent der Rentner ehrenamtlich engagieren. Möglichkeiten dazu gibt es viele, etwa in sozialen Einrichtungen, im Sportverein, in der Kirchengemeinde, in Umweltorganisationen, in der Politik oder in Bürgerinitiativen. Egal, ob Rentner alleinerziehende Mütter bei der Kinderbetreuung unterstützen, Schülern vorlesen, mit Pflegebedürftigen spazieren gehen, den Kirchenchor leiten oder sich für Tierschutz einsetzen – als Ehrenamtliche können sie ihre Erfahrungen einbringen, anderen helfen und etwas Sinnvolles tun. Wer noch nicht weiß, wo er sich engagieren soll, kann sich beim Bürgerservice seiner Stadt oder Gemeinde erkundigen, wo Freiwillige gesucht werden.

Partnerschaft und Freundeskreis

Andere Rentnerinnen und Rentner wollen vor allem ihren Horizont erweitern. Sie schreiben sich für ein Seniorenstudium ein, belegen einen Sprachkurs an der Volkshochschule oder lernen ein Instrument. Bei wieder anderen steht die Familienarbeit im Vordergrund. Sie kümmern sich um ihre hochbetagten Eltern oder verbringen Zeit mit ihren Enkeln.

Das Ausscheiden aus dem Beruf verändert häufig auch das Zusammenleben in der Partnerschaft. „Sprechen Sie mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner über gegenseitige Erwartungen, gemeinsame Pläne und Aktivitäten“, rät Eymers. Auf diese Weise lassen sich mögliche Spannungen vermeiden, wenn sich plötzlich gewohnte Abläufe verändern und die alte Aufgabenverteilung nicht mehr funktioniert. Wichtig ist es, ein neues Gleichgewicht zwischen Abstand und Nähe zu finden und den Tag so zu strukturieren, dass es für beide angenehm ist. Wer alleinstehend ist, kann die Zeit nutzen, um neue Kontakte zu knüpfen, etwa über das Internet. Eymers: „Und bei allen Aktivitäten können Sie sich durchaus auch mal etwas Muße gönnen.“

Schlagworte Ruhestand

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