24. August 2023
SOZIALE GERECHTIGKEIT

Kommentar: Steuern? Zahl ich gerne!

Gefühlt ist täglich Wahlkampf. Jedenfalls überbieten sich die Parteien mit Versprechungen zum angeblichen Wohle der Bürgerinnen und Bürger. Als Weg dorthin wird gerne das Senken von Steuern oder gar deren Abschaffung dargestellt, um schnell zu punkten.

VdK-Präsidentin Verena Bentele
© VdK / Marlene Gawrisch

Aktuell fordert die CSU, die Erbschaftssteuer fürs Elternhaus abzuschaffen. Das klingt für viele nach einer richtig guten Sache. Doch nicht einmal die Hälfte der Deutschen wohnt in einer eigenen Immobilie. Die größere Zahl hat kein Wohneigentum, hat also keines zu vererben und meist keines als Erbe zu erwarten. Und der Immobilienmarkt ist so überhitzt, dass auf lange Sicht individuelle Eigenheimkäufe zurückgehen. Eine Erbschaftssteuer wird also zum Problem von immer weniger Menschen.

Übergeordnetes Ziel muss sein, gutes Wohnen in Deutschland für alle zu ermöglichen. Das heißt, bezahlbare Mietwohnungen zu bauen und Familien beim Kauf eines Eigenheims zu unterstützen. Was braucht es dafür außer dem politischen Willen? Geld. Doch wenn Steuereinnahmen wie aus der Erbschaftssteuer ausbleiben, fehlt das Geld für Wohnungsneubau und Bausparförderung.

Ich zahle gerne Steuern. Aber ich will ein gerechtes Steuersystem, das finanziellen Spielraum für einen sozialen Staat schafft. Deshalb muss natürlich am Steuerrad gedreht werden, um mehr soziale Gerechtigkeit zu schaffen. Doch dafür ist das Häuschen der Eltern der falsche Schauplatz. Die wirklich großen Steuer­einnahmen, die fehlen, müssten vor allem bei Menschen geholt werden, die so viel Geld haben, dass sie die Zahl ihrer Immobilien oft nicht mehr kennen.

Unser Steuersystem schont große Vermögen und hohe Einkommen. Selbst geltende Steuergesetze werden nicht konsequent angewandt. Ohne viel Anstrengung werden Reiche also immer reicher. Doch die soziale Kluft wird tiefer und tiefer.

Klug ist das nicht. Nicht einmal für Reiche. Denn von einer mit Steuergeldern finanzierten guten Infrastruktur und öffentlichen Sicherheit profitieren auch sie. Steuern sind also langfristig die beste Geldanlage.

Verena Bentele, VdK-Präsidentin


Für eine gerechte Verteilung der Steuerlast

Viele Menschen sind beunruhigt. Für Lebensmittel und Energie müssen sie immer mehr bezahlen. In dieser Situation fordert der VdK ein Umdenken in der Steuerpolitik: Die Verbrauchssteuer auf Grundnahrungsmittel soll abgesenkt, die Besteuerung von großen Einkommen und Vermögen dafür erhöht werden.

Schlagworte Steuern | Erbschaftssteuer | Vermögen

  • Sozialrecht
    Ob Rente, Gesundheit und Pflege, Teilhabe und Behinderung, Leben im Alter oder soziale Sicherung: Der Sozialverband VdK ist für seine Mitglieder ein kompetenter Ratgeber und Helfer in allen sozialrechtlichen Belangen. | weiter
  • Rente
    Der VdK will die Rente zukunftssicher machen und Altersarmut verhindern. Lesen Sie hier alles rund um die Themen Rente, Alterssicherung und unsere rentenpolitischen Forderungen. | weiter
  • Soziale Gerechtigkeit
    Rund 15,3 Millionen Menschen sind in Deutschland von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht - das ist fast jeder Fünfte! Der Sozialverband VdK kämpft für soziale Gerechtigkeit und setzt sich gegen die fortschreitende soziale Spaltung ein. | weiter
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    Wir finden: Die Situation Pflegebedürftiger und Pflegender muss sich dringend verbessern. Lesen Sie hier mehr zum Thema Pflegepolitik, pflegende Angehörige, häusliche Pflege und Pflegeleistungen. | weiter
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    Wir brauchen ein Gesundheitssystem, das an den Bedarfen der Menschen ausgerichtet ist. Lesen Sie mehr zu Gesundheitspolitik, Prävention, Gesundheitsleistungen, Hilfsmitteln und Versorgung. | weiter
  • Frauen
    Frauen erhalten 49 Prozent weniger Einkommen und 53 Prozent weniger Rente als Männer. Der VdK setzt sich für mehr Gerechtigkeit für Frauen ein, kämpft für Gleichberechtigung und Gleichstellung. | weiter
  • Familie
    Wir brauchen Verlässlichkeit für Familien. Der VdK setzt sich unter anderem für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein, für familiengerechte Arbeitszeiten, den Ausbau der Kinderbetreuung und für ein Rückkehrrecht in Vollzeit. | weiter
  • Ukraine-Hilfe
    Auf dieser Seite haben wir Basis-Informationen für ukrainische Geflüchtete und Helfer zusammengestellt. Zu allen Informationen gibt es weiterführende Links. | weiter
    09.01.2023

Minijobs - Tickets in die Armut

Die sogenannten Minijobs sollten ursprünglich mal den Einstieg oder Wiedereinstieg ins Arbeitsleben erleichtern. Stattdessen sind sie zur Armutsfalle geworden.

Armut ist eine der größten sozialen Katastrophen im Land.

Wir sagen Ihnen, was Ihnen laut Sozialrecht zusteht und kämpfen für Ihr Recht. Bundesweit. Jetzt Beratung vereinbaren!

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Eine Frau gibt einer anderen Frau zur Begrüßung die Hand. Sie stehen am Eingang eines Gebäudes mit der Aufschrift "VdK Service Point"
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Symbolfoto: Zwei Frauen und ein Mann ziehen gemeinsam an einem Seil, an dessen Ende auch jemand zieht.
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