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Frauen haben bei der Rente das Nachsehen
Ein Frauenleben ist vielfältig, spannend, herausfordernd und gewiss
arbeitsreich. Dennoch stehen Frauen bei der Rente sehr viel
schlechter da als Männer.
Wenn eine Frau Kinder hat, zieht sie bei der Rente deutlich den Kürzeren. Nach einer aktuellen Studie der Universität Mannheim und der Tilburg University, die von einem Finanzdienstleister in Auftrag gegeben wurde, beziehen Frauen bei vergleichbaren beruflichen Startbedingungen 26 Prozent weniger Rente als Männer. Bei einem 15-jährigen Altersrentenbezug entspricht das einer Lücke von 25.000 Euro.
Betrachtet man die Erwerbsbiografien genauer, läuft die Entwicklung
bis zum 35. Lebensjahr bei Männern und Frauen parallel und geht ab
da deutlich auseinander. Das heißt, ab der Zeit der
Familiengründung erwerben Frauen deutlich weniger Rentenpunkte als
Männer.
Laut Statistischem Bundesamt arbeiten 69 Prozent der Mütter mit minderjährigen Kindern in Teilzeit, aber nur sechs Prozent der Väter. „Alle Zahlen belegen, dass Familienarbeit in erster Linie Frauenarbeit ist. Viele Mütter möchten gerne mehr arbeiten, um auch im Alter gut abgesichert zu sein, landen aber dennoch häufig in der Teilzeitfalle“, erklärt VdK-Präsidentin Verena Bentele. Der Sozialverband VdK fordert deshalb flexiblere Arbeitszeitmodelle und ein Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit unabhängig von der Unternehmensgröße. Erst ab 200 Beschäftigten sind Arbeitgeber bei der neu geschaffenen Brückenteilzeit zu diesem Rückkehrrecht verpflichtet.
Zehn Jahre nach der Geburt des ersten Kindes verdienen Mütter –
vermutlich auch der Teilzeit geschuldet – im Schnitt 61 Prozent
weniger als im letzten Jahr vor der Geburt. Bei Vätern konnte
dieser Einbruch nicht festgestellt werden. Gerade zwischen Mitte 30
und Mitte 40, wenn Frauen oft in Teilzeit arbeiten, machen viele
Männer Karrieresprünge, während Berufsrückkehrerinnen selbst bei
Vollzeit oft keinen Schritt mehr auf der Karriereleiter hochkommen.
Im Gegenteil: Nach Zahlen des Bundesarbeitsministeriums arbeiten
26,5 Prozent der vollzeitbeschäftigten Frauen im
Niedriglohnbereich, aber nur 19,3 Prozent der Männer.
„Teilzeit und Niedriglohn erhöhen die Gefahr für Altersarmut enorm“, warnt Bentele. Frauen müssten deshalb unabhängig vom Partner eine gute Altersvorsorge aufbauen können. „Von einer besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf profitieren Mütter wie Väter und die ganze Familie“, so die VdK-Präsidentin.
bsc
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