2. November 2022
RENTE

Lebenserwartung steigt weniger - Angehobenes Rentenalter könnte ein Faktor sein

Der Trend, dass Menschen in den Industriestaaten immer älter werden, schwächt sich ab. Die Lebenserwartung steigt zwar, aber nur noch langsam. Deutschland schneidet besonders schlecht ab.

Symbolfoto: Rentner-Rentner Paare sitzen auf Bänken in einem Park
© IMAGO / Jochen Eckel

Eine Studie der Londoner Bayes Business School hat sich mit den Sterberaten von Menschen im Alter von 50 bis 95 Jahren befasst. Deutschland ist zusammen mit Großbritannien und Taiwan Schlusslicht. Von 21 untersuchten Ländern mit vergleichbaren Lebensverhältnissen belegt Deutschland bei Frauen Platz 18 und bei Männern Platz 20.

Vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) gibt es ebenfalls Erhebungen. Und auch hier ist Deutschland Nachzügler. Pavel Grigoriev, Leiter der Forschungsgruppe Mortalität, sieht eine „seit langem bestehende Gesundheitskluft zwischen erfolgreicheren Ländern und Deutschland“. Der „Langlebigkeitsnachteil“ der Deutschen sei vor allem einer Bevölkerungsgruppe geschuldet: der Altersgruppe kurz vor dem Rentenalter (55 bis 64 Jahre). „Diese Gruppe sowie die Gruppe 65+ tragen am höchsten zur Benachteiligung bei“, sagt Grigoriev. Hauptfaktor für den Unterschied zwischen Deutschland und anderen Ländern mit hohem Einkommen sind die Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das lasse sich aus Daten zu Todesursachen und demografischen Methoden eindeutig ablesen.

Für Steven Haberman, Professor für Versicherungsmathematik an der Bayes Business School, stellen diese negativen Ergebnisse einen „alarmierenden Trend“ dar. „Wurde das Rentenalter zu schnell angehoben? Die Antwort könnte ,Ja‘ lauten“, schreibt er.

Im Auftrag des Sozialverbands VdK hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) die Lebenserwartung der 65-Jährigen untersucht – abhängig von ihrer Beschäftigungsart und ihrem Haushaltseinkommen. Herausgekommen ist, dass die Lebenserwartung von Arbeitern im Vergleich etwa zu Beamten rund vier Jahre geringer ist. Auch eine hohe berufliche Belastung wirkt sich negativ aus. Und: Rentner aus Haushalten mit prekären Einkommen haben eine deutlich geringere Lebenserwartung im Vergleich zu wohlhabenden Haushalten. Mehr zu dieser VdK-Studie lesen Sie hier.

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PRESSE-STATEMENT
Älterer weißhaariger Mann mit gelber Warnwester, vermutlich auf einer Baustelle
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22.06.2022
Presse
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16.08.2021 - Der Sozialverband VdK warnt angesichts einer von ihm in Auftrag gegebenen Studie des DIW Berlin vor einer pauschalen Erhöhung des Renteneintrittsalters. Menschen in belastenden Berufen mit niedrigen Einkommen leben kürzer als etwa Beamte. | weiter
16.08.2021

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    09.01.2023

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Symbolfoto: Zwei Frauen und ein Mann ziehen gemeinsam an einem Seil, an dessen Ende auch jemand zieht.
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