24. August 2017
RENTE

Gegen Stillstand in der Rentenpolitik

Kampf gegen Altersarmut muss nach der Wahl fortgesetzt werden

Rentenkommission bis 2030 statt aktiver Rentenpolitik? Das scheint die Strategie von Bundeskanzlerin Angela Merkel zu sein. Der Sozialverband VdK warnt vor dem Renten-Stillstand.

Symbolfoto: Zwei Seniorinnen und zwei Senioren sitzen auf einer Bank an einem Teich
Ein sorgenfreies Leben im Alter können viele Menschen nicht genießen. | © imago/teutopres

In der Rentenpolitik sei alles erledigt worden, suggeriert Kanzlerin Merkel. Bis 2030 soll sich eine Rentenkommission vor allem um die Weiterentwicklung der privaten und betrieblichen Altersvorsorge kümmern.

VdK bleibt dran am Kampf gegen Altersarmut

„Das ist mit uns nicht zu machen“, kündigt VdK-Präsidentin Ulrike Mascher an. „Rentnerinnen und Rentner zählen zu den Bevölkerungsgruppen, die vom allgemeinen Wohlstand immer mehr abgehängt werden. Stillstand in der Rentenpolitik werden wir nicht akzeptieren. Wir bleiben dran im Kampf gegen Altersarmut“, versichert Mascher.

Sie widerspricht damit der oft gehörten Behauptung, es habe während der letzten Jahre schon genug „Rentengeschenke“ gegeben: „Die Verbesserungen bei Mütter- und Erwerbsminderungsrenten sind nach vielen Jahren des Rentensparkurses, der viele Ältere an den Rand der Altersarmut gebracht hat, längst überfällig gewesen.“

Mütterrente weiter anheben

Mascher kündigt an, dass der Sozialverband VdK für eine weitere Anhebung der Mütterrente kämpfen wird. Außerdem müsse die Mütterrente bei den armen Frauen wirklich ankommen: „Wir fordern dafür die Einführung eines Freibetrags in der Grundsicherung von 200 Euro. Es kann nicht sein, dass die Mütterrente weniger wert ist als private und betriebliche Vorsorge, für die es hier künftig einen Freibetrag geben soll.“

Abschläge auf Erwerbsminderungsrente abschaffen

Energisch angepackt werden müsse endlich auch das Problem der hohen Armutsgefährdung von Erwerbsminderungsrentnern, die wegen einer Erkrankung vorzeitig in Rente gehen mussten. 15 Prozent von ihnen sind auf ergänzende Grundsicherung angewiesen. „Die Abschläge von 10,8 Prozent müssen weg, und zwar für Neu- und Bestandsrentner. Das ist unsere klare Forderung an die nächste Bundesregierung“, so die VdK-Präsidentin. Krankheit dürfe nicht automatisch in die Armut führen.

Talfahrt des Rentenniveaus stoppen

Darüber hinaus muss nach Meinung des Sozialverbands VdK die Talfahrt des Rentenniveaus gestoppt und dieses perspektivisch auf 50 Prozent angehoben werden. „Wenn das Rentenniveau nicht stabilisiert wird, verliert die gesetzliche Rentenversicherung, die in Deutschland die wichtigste und bewährte Säule der Alterssicherung ist, immer mehr an Tragfähigkeit und damit an Glaubwürdigkeit“, warnt die VdK-Präsidentin.

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bsc

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