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Pflegebedürftige Menschen nehmen oft eine Vielzahl von Pillen, Tropfen und Tabletten ein. Um zu vermeiden, dass es zu gefährlichen Wechselwirkungen kommt, können sie sich von ihrer Ärztin oder ihrem Arzt einen bundeseinheitlichen Medikationsplan erstellen lassen.
Der Medikationsplan hilft, den Überblick über die Arzneimitteleinnahme zu behalten. Er enthält alle verschreibungspflichtigen Medikamente, die eine Patientin oder ein Patient regelmäßig einnehmen muss. In dieser Übersicht sollten auch die apothekenpflichtigen Arzneien aufgeführt werden, die zusätzlich eingenommen werden. Dazu zählen zum Beispiel Schmerzmittel oder Säureblocker. Der Plan enthält nicht nur Angaben zum Wirkstoff und zur Dosierung, sondern auch wichtige Hinweise für die sichere Anwendung der Präparate.
Ziel ist es, Wechselwirkungen zu vermeiden und die Patientinnen und Patienten bei der richtigen Einnahme ihrer Medikamente zu unterstützen. Denn manche Inhaltsstoffe können die Wirkung von Arzneimitteln verändern und unter Umständen sogar neue Beschwerden auslösen, wie etwa Schwindel oder Verwirrtheit.
Anspruch auf einen Medikationsplan haben alle gesetzlich Krankenversicherten, die für mindestens 28 Tage drei oder mehr rezeptpflichtige Medikamente einnehmen. In diesem Fall übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Erstellung des Plans. Das Dokument bekommt man bei der Hausärztin oder dem Hausarzt. Fachärztinnen und -ärzte sowie Apotheken können es laufend ergänzen.
In der Regel wird der Medikationsplan auf Papier ausgestellt. Seit 2020 gibt es ihn auf Wunsch auch in digitaler Version, wenn die Arztpraxis über die entsprechende Technik verfügt. Wer sich für diese Variante entscheidet, muss sich mit der Speicherung seiner Daten einverstanden erklären. Der elektronische Medikationsplan wird auf der elektronischen Gesundheitskarte abgespeichert. Dafür wird bei der Krankenkasse eine PIN-Nummer angefordert.
Die elektronische Variante enthält zusätzlich Kommentarfelder und ermöglicht es, zurückliegende Daten zu speichern. Auch Unverträglichkeiten und Allergien können darin erfasst werden. Wer dennoch seinen Medikationsplan auf Papier lesen möchte, kann ihn sich ausdrucken lassen.
Ein Medikationsplan hat viele Vorteile. Für Ärztinnen und Ärzte ist es hilfreich zu wissen, welche Pillen und Tabletten regelmäßig eingenommen werden. Mit einer solchen Übersicht ist unter anderem auch erkennbar, welche Arzneimittel abgesetzt werden können. Den Patientinnen und Patienten dient der Medikationsplan als Gedächtnisstütze. Denn wer bei einem Arztbesuch etwas aufgeregt ist oder mehr als ein Präparat verordnet bekommt, kann sich danach möglicherweise nicht mehr genau an die Einnahmeverordnung erinnern.
Außerdem ist es nicht immer einfach, seine Medikamente auseinanderzuhalten und pünktlich an deren Einnahme zu denken. Hinzu kommt, dass sich pflegende Angehörige mit einem Medikationsplan leichter tun, Tabletten und Pillen in der gewünschten Dosierung zur gewünschten Zeit bereitzustellen.
Die schriftliche Dokumentation kann auch bei einem Wechsel des Arzneimittels hilfreich sein. Meist haben sich Patientinnen und Patienten an ein bestimmtes Medikament gewöhnt. Müssen sie auf ein anderes Mittel ausweichen, sind sie oft verunsichert und wissen nicht, wie sie es einnehmen sollen. Ein Medikationsplan erleichtert ihnen die Umstellung.
Annette Liebmann
Ein Muster des bundeseinheitlichen Medikationsplans kann man auf der Seite der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) herunterladen (Download am Seitenfuß):
Schlagworte Medikamente | Arzneimittel | Medikationsplan | Medikamentenplan
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