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Nähe und Distanz - Um diese beiden Pole geht es heute in der wöchentlichen Kolumne der VdK-Präsidentin Verena Bentele.
Noch nie haben wir so viel über Distanz und Nähe diskutiert wie in diesen Tagen. Als ich vor einigen Monaten eine sogenannte "Glücksbox" verschenkt habe, konnte ich ja nicht ahnen, vor welche Schwierigkeiten das die Beschenkte stellen würde. Diese Glücksbox enthält kein flüssiges oder gasförmiges Glück, sie enthält 30 Zettel mit täglichen, kleinen Aufgaben für einen Monat, wobei der Mai und der Juli zu lang wären für die Box, daher wurde sie im Juni geöffnet. Eine Herausforderung war, einen Menschen, der nicht der eigene Partner ist, in den Arm zu nehmen. Geht in diesen Tagen nicht so ohne weiteres.
Apropos Distanz: In einem südlichen Bundesland unserer Republik war das Rasen im Straßenverkehr das mit Abstand häufigste Verkehrsdelikt. Von den rund 2,7 Millionen Verwarnungen und Bußgeldbescheiden im Straßenverkehr, die das dortige Polizeiverwaltungsamt für 2019 auflistet, gingen rund 1,1 Millionen auf das Konto von zu schnellen Autofahrern. Weitere Delikte waren unter anderem falsches Halten und Parken, zu wenig Abstand beim Fahren oder verbotenes Telefonieren am Steuer.
Auch im Straßenverkehr ist also die Distanz und deren zu schnelle Überwindung ein großes Problem. Rasen von A nach B kann teuer werden. Immerhin: so fließt Geld in die Steuerkasse. Geld, das wir brauchen, um das jüngst von der Großen Koalition beschlossene Konjunkturpaket zu finanzieren. Nach den jüngsten Beschlüssen der GroKo werden ja jetzt Autos, mit denen man mühelos viel zu schnell fahren kann, nur gefördert, wenn sie elektrisch oder mit Hybridantrieb fahren. Wer sich einen Neuwagen mit Verbrennungsmotor leisten kann, der kassiert keine Prämie.
Verbrennen können diese geförderten Elektro- und Hybridautos unterm Strich dann nur das Geld ihrer Fahrerinnen und Fahrer. Und zwar, wenn diese Leute meinen, auf die Tube drücken zu müssen, weil sie Distanzen in Nähe verwandeln wollen. Erfreulich im Konjunkturpaket ist auch die Senkung der Mehrwertsteuer. Ich hoffe, dass nun die Händler und die Unternehmen ihre Preise senken, damit der Konjunkturimpuls auch wirkt. Das ist mein hoffnungsvoller Lichtblick am Ende dieser Woche.
In diesem Sinne erwarte ich weitere Botschaften in der Glücksbox, die auch mit Distanz glücklich machen.
Distanz und Nähe ins Gleichgewicht bringen.
Verena Bentele
Schlagworte Kolumne | Lichtblick
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