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Krankenhauszukunftsgesetz beschlossen
Die annähernd 2000 Kliniken in Deutschland bekommen eine Milliardenspritze. So steht es im Krankenhauszukunftsgesetz, das der Bundestag beschlossen hat. Darin sind drei Milliarden Euro als Förderung vom Bund vorgesehen, die Länder sollen 1,3 Milliarden Euro bereitstellen.
Das Ziel: Die Krankenhäuser sollen digitaler werden. Dafür müssen sie investieren. Der Sozialverband VdK bewertet die Gesetzesnovelle als notwendigen Schritt. „An den Kliniken herrscht seit Jahren ein Investitionsstau, weil die Länder ihre Pflicht vernachlässigt haben, unsere Krankenhäuser fit zu machen für die Zukunft“, stellt VdK-Präsidentin Verena Bentele fest. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig ein funktionierender Datenaustausch von Untersuchungsergebnissen sei.
Der VdK mahnt bei den digitalen Investitionen eine umfassende Barrierefreiheit an. Sonst blieben Patientinnen und Patienten auf der Strecke, für die das Internet nicht oder nur schwer nutzbar ist: „Online-Patientenportale für ein digitales Aufnahme- und Entlassungsmanagement müssen von Anfang an barrierefrei gestaltet werden, und die Nutzung muss freiwillig sein. Die persönlichen Kontakte vor Ort vor allem für ältere Menschen müssen in vollem Umfang erhalten bleiben“, so Bentele.
Doch nicht nur bei der Digitalisierung hapert es in den Krankenhäusern, auch der Notfallversorgung fehlen moderne Strukturen. Der VdK fordert den Bau von integrierten Notfallzentren in den Krankenhäusern, damit Patienten in Zukunft eine feste Anlaufstelle haben.
Auf Kritik beim VdK stößt auch die geplante Finanzierung. Es wird ein Krankenhauszukunftsfonds eingerichtet. Dieser wird ab 1. Januar 2021 durch den Bund mit drei Milliarden Euro gefüllt. Das Geld stammt aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds. Für den VdK ist das der falsche Weg. Die Digitalisierung der Krankenhäuser ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, von der alle profitieren: „Deshalb brauchen wir eine gerechte Finanzierung aus Steuermitteln, nicht über die Liquiditätsreserve, in die nur gesetzlich Versicherte eingezahlt haben“, so Bentele.
iko
Schlagworte Digitalisierung | Krankenhäuser | Barrierefreiheit
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