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Während der Coronakrise sollten Patienten Arztbesuche nicht verschieben
Aus Angst vor der Ansteckung mit dem COVID-19-Virus haben viele Menschen in den vergangenen Wochen Arzttermine abgesagt oder verschoben. Symptome wurden möglicherweise nicht ernst genommen oder ignoriert. Das kann fatale Auswirkungen haben – vor allem dann, wenn es um eine Krebserkrankung geht.
Experten befürchten, dass dem Gesundheitssystem eine erhöhte Anzahl zu spät erkannter Krebserkrankungen infolge der COVID-19-Pandemie bevorsteht. Vor einer solchen Entwicklung warnt die Corona Task Force von Deutscher Krebshilfe, Deutscher Krebsgesellschaft (DKG) und dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Die Experten appellieren, auch während der COVID-19-Pandemie Ärzte und Kliniken aufzusuchen und Untersuchungstermine wahrzunehmen.
„Krebs nimmt keine Rücksicht auf die Corona-Krise. Patienten sollten daher keinesfalls zögern, verdächtige Symptome abklären zu lassen“, so Prof. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums. Ebenso wichtig wie die Krebsvorsorgeuntersuchung wie beispielsweise das Mammografie-Screening für Frauen ab 50 Jahre ist die Krebsnachsorge. Laut Medizinischer Gesellschaft für Hämatologie und Medizinischer Onkologie (DGHO) stellt für die allermeisten Menschen die Krebskrankheit eine weitaus größere Gefahr für ihr Leben dar als COVID-19. Nur wer ein erhöhtes Infektionsrisiko hat, zum Beispiel nach Kontakt mit einem am Coronavirus Erkrankten, sollte den Nutzen und das Risiko der geplanten Therapie zusammen mit den behandelnden Ärzten abwägen.
In Kliniken werde beobachtet, dass Patienten erst in sehr fortgeschrittenen Tumorstadien kommen und die Zahl der Fälle mit frühen Stadien wie beim Darm- und Brustkrebs sinkt. Bei diesen Krankheitsbildern werde die Erstdiagnose häufig im Rahmen der Früherkennung gestellt. Deshalb rechnet die DGHO mit einer Welle von Neudiagnosen im Sommer und Herbst. Auch die Zahl der in Tumorkonferenzen vorgestellten Patienten sei im April deutlich gesunken.
In den Kliniken unn Praxen seien alle notwendigen Schutzmaßnahmen getroffen worden. „Es wurden große Anstrengungen unternommen, um Therapien regelhaft mit räumlicher Distanz und zeitlicher Entzerrung durchzuführen zu können“, so Prof. Lorenz Trümper, Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO und Direktor der Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie der Universitätsmedizin Göttingen.
Ines Klut
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