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Für den Erfolg einer Therapie spielt auch die richtige Medikamenteneinnahme eine große Rolle. Während einige Arzneimittel je nach Tageszeit unterschiedlich wirken, müssen andere pünktlich verabreicht werden. Die VdK-Zeitung sprach mit Dr. Uwe Popert und Dr. Josef Pömsl, Sprecher und stellvertretender Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin für den Bereich hausärztliche Praxis.
Bei vielen Medikamenten ist es wichtig, wann und wie sie eingenommen werden. Manche Arzneimittel müssen auf den Biorhythmus der Kreislauf- und Stoffwechselvorgänge abgestimmt werden. „Dazu gehört beispielsweise der Cholesterinsenker Simvastatin. Laut einer Studie bewirkt die abendliche Einnahme eine bessere Senkung des Gesamtcholesterins als am Morgen“, erklärt Dr. Uwe Popert. Bei anderen Cholesterinsenkern spiele der Zeitpunkt der Einnahme keine Rolle.
„Jedes Medikament wirkt anders“, so Popert. „Im Zweifelsfall sollte man immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder einem Apotheker halten.“
Kortison beispielsweise sollte nach Möglichkeit am frühen Morgen eingenommen werden, da zu diesem Zeitpunkt auch der Körper in den Nebennieren mehr Kortisol produziert. Bei Fosfomycin, einem häufig verordneten Harnwegs-Antibiotikum, hingegen empfiehlt sich die abendliche Einnahme, da es über Nacht eine bessere Wirkung entfalten kann.
Auch der Abstand zu einer Mahlzeit kann den Erfolg beeinträchtigen. Einige Arzneimittel sind mit vollem Magen besser verträglich, wie etwa die Schmerzmittel Ibuprofen und Diclofenac oder das Diabetes-Medikament Metformin. Andere sollten nüchtern eingenommen werden, beispielsweise L-Thyroxin gegen eine Schilddrüsenunterfunktion. Bei Magensäureblockern hingegen ist der richtige Zeitpunkt etwa eine Stunde vor einer Mahlzeit, damit sich die Wirkstoffe optimal entfalten.
Und dann gibt es noch eine ganze Reihe von Präparaten, die genau zu einer bestimmten Uhrzeit verabreicht werden müssen. „Grundsätzlich kann man sagen, dass kürzer wirkende Medikamente, die mehrfach am Tag eingenommen werden müssen, eine pünktlichere Einnahme erfordern als Medikamente, die länger anhalten“, sagt Dr. Josef Pömsl. Hier kommt es darauf an, dass der Wirkstoff-Spiegel konstant gehalten wird. Das gilt beispielsweise bei einigen Antibiotika, Blutdruckmitteln, Psychopharmaka sowie insbesondere bei Parkinson-Medikamenten. „Im Extremfall kann das bedeuten, dass alle drei bis vier Stunden eine punktgenaue Einnahme erfolgen muss“, so Pömsl.
Um den Überblick über die Arzneimittel zu behalten, bieten sich ein Medikationsplan, eine Medikamentenbox sowie Medikamenten-Apps an.
Ali
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Interview mit dem Palliativmediziner Sven Gottschling auf der Website des VdK-Landesverbands Saarland
Schlagworte Medikamente | Einnahme | Tageszeit | Biorhythmus
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